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Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
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vorwurfsvoll.
    „Wo sie ja streng genommen auch hingehört, unsere Pussy. Und Folkmar wird sie dann schon mit jemand anderem verheiraten, seien Sie unbesorgt. Er braucht schließlich ein Happy End.“
    Dieses Denken, dieses Herumgeschubse von Frauen wie Marionetten in einer von Männern beherrschten Welt kämmte Jekatherina Störzenich gewaltig gegen den Strich. Und noch etwas nagte an ihr.
    „Und wenn das gelingt, bleibt sie für immer im Roman?“
    „Genau. Und Folkmar ist frei, weiterzuleben wie bisher.“
    So, wie Elmo es aussprach, musste das ein Traumleben gewesen sein, bisher, für Folkmar Windell.
    Davon unabhängig hörte Frau Dr. Jekatherina Störzenich eine innere Seifenblase ‚plopp‘ machen.
    „Wie wäre es, wenn du uns eine Pizza holen gehst?“, fragte sie unvermittelt.
    Eine Seifenblase namens ‚Nobelpreis‘.
    „Nein, das geht nicht“, meinte Elmo. „Wie ich gerade erklärt habe: Ich kann hier nicht weg. Warum lassen wir nicht eine kommen?“
    „Weil sie dann erst stundenlang durch die Stadt geschaukelt wird und in den meisten Fällen lappig und ungenießbar ankommt.“ Da war Schärfe in diesem Tonfall.
    „Trotzdem, ich muss …“
    „Elmo, bitte beleidige nicht meine Intelligenz!“ Mehr Schärfe. Und einiges an Kälte auch. „Glaub mir, ich habe sehr gut verstanden, worum es hier geht. Ich bin des Schreibens mächtig und obendrein von meiner Doktorarbeit her vertrauter mit Windells Texten, als es irgendjemand lieb sein könnte. Du kannst versichert sein, dass ich den Bildschirm keine Sekunde aus den Augen lassen und dich nach bestem Wissen und Gewissen vertreten werde. Und nun, huschhusch. Ich nehme eine Margherita. Ah, und denk bitte daran: kein Oregano für mich.“
    Da zog er ab. Und Frau Doktor Störzenich rückte sich die Tastatur bequem zurecht. Und zuckte zusammen.
    Denn da stand er schon wieder neben ihr.
    „Äh, ich bräuchte noch Geld.“
    So, Schein in die Hand gedrückt, ‚kein Oregano‘ wiederholt, und tschüss und Tür zu.
    „Ida, was ist daran so schwer zu verstehen?“ Wanda Molanski ließ nicht mit sich reden. „Du hast kein Geld mehr, um es zu setzen, und da wir hier nun mal um Geld spielen, bist du nicht mehr dabei.“
    „Warum wollt ihr mir denn nichts leihen? Ich stelle euch auch einen Schuldschein aus.“
    „Ida, der Letzte, dem du einen Schuldschein ausgestellt hast, war Fat Mo, richtig? Und keine zwei Tage später war er hin. Todesursache, Frau Polizistin?“
    „Vergiftet“, antwortete Sabie Tooth. „So ein Zufall.“
    Ida Shyst sprang wütend auf.
    „Wenigstens bescheiße ich nicht beim Kartenspiel“, spie sie in die Runde.
    „Wer bescheißt?“, fragte Wanda grollend.
    „Ida, du kannst bloß nicht verlieren“, versuchte Sabie zu beschwichtigen.
    „Ha! Es gibt einen Unterschied zwischen verlieren und beschissen werden, und ich lasse mich nicht von zwei psychisch Gestörten wie euch beim Kartenspiel über den Tisch ziehen und um meine gesamten Ersparnisse bringen!“
    „Wer ist hier gestört?“
    „Wie sonst willst du das nennen, Wanda, wenn du dir mittels einer paranoiden Rechtfertigungsstrategie erlaubst, völlig ohne Schuldempfinden herumzulaufen und mit bloßen Händen Menschen umzubringen? Und du, Sabie, hast deine unterdrückten sexuellen Dominanzfantasien doch so lange durch das Tragen von Uniformen zu sublimieren versucht, bis du zu der krankhaften Überzeugung gelangt bist, tatsächlich Polizistin zu sein.“
    Ein mehr als nur leicht verblüfftes Schweigen entstand.
    Wanda brach es schließlich.
    „Sag mal, Ida, wie quatschst du denn plötzlich?“
    „Ja“, fand auch Sabie, „was redest du auf einmal so geschwollen?“
    „Wieso?“ Ida Shyst nahm das Kinn hoch und verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust. „Wieso geschwollen?Pharmakologie und Psychiatrie sind eng verwandte Felder, und, wie jeder weiß, obendrein feste Bestandteile des Grundstudiums der Medizin.“
    „Was? Farmakokologie?“ Wanda traute ihren Ohren nicht. „Solange ich dich kenne, Ida, hast du nichts anderes gemacht, als Leute mit Rattengift übern Jordan zu schicken, und plötzlich willst du das studiert haben?“
    „Ach, Schluss jetzt! Was ich will, ist mein Geld zurück!“ Und mit einem Ruck hatte Ida eine Tommy Gun unter ihrem Stuhl hervorgezogen und ließ die Maschinenpistole mit dem markanten Hutschachtelmagazin ohne jede weitere Vorwarnung losrattern.
    Sabie schaffte es noch, reaktionsschnell den Tisch umzuwerfen, kauerte sich dahinter und

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