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Orgasmus hielt ich inne. Wir legten uns wieder an den Strand und ließen uns von der Sonne trocknen.
Ein Paar ging an uns vorbei: Ein großer Schwarzer und eine junge Frau mit ganz weißer Haut, lebhaftem Gesichtsausdruck und sehr kurzem Haar, die ihn beim Sprechen anblickte und zu laut lachte. Sie war offensichtlich Amerikanerin, vielleicht eine Journalistin der New York Times oder etwas Ähnliches. Wenn man genauer hinsah, stellte man fest, daß es tatsächlich eine ganze Reihe gemischter Paare an diesem Strand gab. Ein Stück weiter waren zwei etwas aufgeschwemmte, blonde junge Männer, die mit näselndem Akzent mit zwei sehr hübschen dunkelhäutigen Mädchen scherzten und lachten.
»Sie dürfen die Mädchen nichtmitins Hotel nehmen«, sagte Valérie, die meinem Blick gefolgt war. »Im Nachbardorf kann man Zimmer mieten. «
»Ich dachte, die Amerikaner dürften nicht nach Kuba kommen.«
»Im Prinzip dürfen sie das auch nicht; aber sie fliegen über Kanada oder Mexiko. Tatsächlich sind sie sauer, daß sie Kuba verloren haben. Man kann sie verstehen...«, sagte sie nachdenklich. »Wenn es ein Land auf der Welt gibt, das Sextourismus
braucht, dann sind sie das. Aber bisher gibt es noch ein Embargo für amerikanische Unternehmen, sie dürfen hier nicht investieren. Doch Kuba wird sowieso wieder ein kapitalistisches Land werden, das ist nur eine Frage von Jahren, und bis dahin haben die Europäer freie Hand. Deshalb hat Aurore keine Lust, darauf zu verzichten, selbst wenn der Club in Schwierigkeiten ist: Das ist der beste Zeitpunkt, um der Konkurrenz gegenüber einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil wahrzunehmen. Kuba ist die Gelegenheit in der Karibik.
Ja, ja«, fuhr sie nach einer Weile des Schweigens in beschwingtem Ton fort. »So spricht man darüber in meinem beruflichen Milieu... in der Welt der globalen Wirtschaft. «
9
Der Kleinbus nach Baracoa fuhr morgens um acht Uhr ab; etwa fünfzehn Personen nahmen an dem Ausflug teil. Sie hatten bereits Gelegenheit gehabt, sich gegenseitig kennenzulernen, und konnten die Show mit den Delphinen gar nicht genug loben. Die Begeisterung der Rentner (die in der Mehrzahl waren), der beiden Sprachheilpädagogen, die ihren Urlaub gemeinsam verbrachten, und des Studentenpaars drückte sich natürlich in leicht unterschiedlichen lexikalischen Bahnen aus; aber alle hätten sich auf folgende Worte einigen können: eine einmalige Erfahrung.
Anschließend brachten sie das Gespräch auf die Eigenschaften des Clubs. Ich warf Jean-Yves einen Blick zu: Er saß allein in der Mitte des Kleinbusses und hatte ein Notizbuch und einen Kugelschreiber auf den Nebensitz gelegt. Er hatte sich mit halb geschlossenen Augen zurückgelehnt und konzentrierte sich auf die Gespräche, um möglichst viel mitzubekommen. Das war natürlich der geeignete Augenblick, um einen reichen Schatz nützlicher Eindrücke und Bemerkungen zu sammeln.
Auch über das Thema des Clubs schien sich unter den Teilnehmern ein Konsens herauszubilden. Die Animateure wurden einstimmig als »sympathisch« angesehen, das Animationsprogramm dagegen als ziemlich uninteressant. Die Zimmer seien gut, außer denen, die sich in der Nähe der Lautsprecheranlage befanden, dort sei es zu laut. Und was das Essen anging, das sei nicht besonders, darüber herrschte Einigkeit.
Keine der anwesenden Personen nahm am Stretching, am Aerobic, am Salsa- oder am Spanischkurs für Anfänger teil. Das Beste sei letztlich doch noch der Strand; vor allem da es dort ruhig sei. »Animationsprogramm und Lautsprecheranlage eher als störend empfunden«, schrieb Jean-Yves in sein Notizbuch.
Die Bungalows fanden allgemein Anklang, vor allem da sie weit von der Diskothek entfernt lagen. »Beim nächsten Mal bestehe ich darauf, einen Bungalow zu bekommen!« sagte ein stämmiger Rentner im besten Mannesalter, der es offensichtlich gewohnt war zu befehlen, in forderndem Ton; in Wirklichkeit war er Weinhändler gewesen und hatte sich auf den Vertrieb von Bordeauxweinen spezialisiert. Die beiden Studenten waren der gleichen Ansicht. »Diskothek überflüssig«, notierte Jean-Yves und dachte trübsinnig an all die Investitionen, die umsonst getätigt worden waren.
Nach der Abzweigung in Cayo Saetia wurde die Straße immer schlechter. Sie war voller Schlaglöcher, die manchmal die halbe Fahrbahn einnahmen. Der Fahrer war gezwungen, ständig im Slalom zu fahren, wir
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