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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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hatten.
    Bestimmt war eine Grippe im Anzug. Na, das war doch perfektes Timing, nicht wahr?! Und Dantes Auftauchen war noch schlimmeres Timing. Und wieso starrte er sie an, als … als wäre sie ein Tier im Zoo? Sie musste schrecklich aussehen. Sie hatte sich Arbeitssachen angezogen. Ein altes, unförmiges T-Shirt. Zerschlissene Jeans. In New York hatte sie sich für ihn zurechtgemacht. Sie hatte alles nur für ihn getan. Als sie noch glaubte, sie würde ihm etwas bedeuten.
    Das hatte sie nie. Sie war nur eine in der nie endenden Parade von Frauen gewesen, die durch sein Leben zog. Dante hatte sie nie wirklich gekannt.
    Aber sie kannte den wahren Dante Orsini. Der Mann, der alles hatte, der niemals zurückblickte, für den eine Beziehung nichts als eine kurzfristige, wenn auch exklusive Affäre einschließlich großzügiger Geschenke war.
    „Was tust du da?“
    Er sah von ihr zu den Kartons und wieder zu ihr zurück, als hätte er etwas Ekelerregendes erblickt. Es versetzte sie in Rage. Alles an ihm versetzte sie in Rage. Wie hatte sie nur so dumm sein können zu glauben, er wollte ihr helfen?
    Sie blies sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Die Frage ist doch wohl“, sagte sie kalt, „was du hier tust?“
    Er lächelte. „Eine so herzliche Begrüßung.“
    Gabriella kniff die Augen zusammen. „Mein Anwalt informierte mich darüber, dass du in New York zurück seist.“
    „Ah, dein Anwalt.“ Er verzog den Mund. „So nennst du also diesen scheinheiligen, doppelzüngigen Schwächling?“
    „Das beantwortet nicht meine Frage. Wieso bist du nicht auf dem Rückweg in die Staaten?“
    „War ich.“ Er ging langsam auf sie zu. „Aber dann habe ich nachgedacht, und mir wurde klar … ich beschloss, zurückzukommen und ein paar Dinge klarzustellen.“
    „Es gibt nichts klarzustellen. Nicht mehr.“ Ihr Kinn schoss hoch. „Senhor de Souza hat mir alles erklärt. Du hast die fazenda doch nicht gekauft, und Ferrantes …“
    „De Souza ist ein Lügner!“
    „Ist er das? Und warum ist Ferrantes dann der neue Eigentümer von Viera y Filho?“
    „Weil dein ehrbarer Anwalt dich verkauft hat. Er und Ferrantes und die Bank haben einen kleinen Extra-Joker in das Spiel gebracht. Ich wusste nichts davon, bis ich vor einer Stunde bei de Souza war.“
    Sie zuckte mit einer Schulter. „Das ist inzwischen unerheblich. Du hattest ja schon entschieden, mir die fazenda nicht zu überlassen. Und das ist auch besser so. Es war mein Fehler, dich darum zu bitten.“
    „Es war kein Fehler, verdammt! Du hattest jedes Recht dazu. Du und ich … wir haben uns … einmal sehr nah gestanden.“
    „Nein“, widersprach sie steif. „Wir waren ein Mann und eine Frau, die zusammen ins Bett gegangen sind, mehr nicht.“
    Sie hatte recht. Er hatte es auch nie anders gewollt. Und warum ärgerten ihre Worte ihn dann derart?
    Zwischen ihnen hatte es mehr als Sex gegeben. Wie zum Beispiel das Wochenende, das sie in seinem Haus in Connecticut verbracht hatten. Jenes Haus, zu dem Nick ihn geschleift und das er dann anstelle von Nick gekauft hatte. Es hatten zwei lange Tage und vor allem Nächte heißen Sex mit Gabriella werden sollen, doch das Haus hatte nicht mitgespielt. Gebaut irgendwann im siebzehnten Jahrhundert, hatte es sich ausgerechnet an jenem Wochenende entschieden, sein Alter preiszugeben. Man drehte einen Wasserhahn auf, und die Sanitäranlagen aus dem achtzehnten Jahrhundert spuckten einmal und hatten damit ihren letzten Atemzug ausgehaucht. Die Heizung aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert hielt sich bescheiden zurück und sprang erst gar nicht an. Der Kühlschrank, eine schmucke Antiquität aus den Fünfzigerjahren, röchelte und starb. Und als Krönung des Ganzen ging auch noch ein Gewitter nieder, dessen Wassermassen sich einen Weg durch das lecke Dach bahnten und genau über dem Bett im Schlafzimmer ins Haus kamen.
    Nein, also keine zwei Tage und Nächte hemmungslosen Sex, aber sie hatten sich trotzdem bestens amüsiert. Dante hatte ein altes Scrabblespiel gefunden, und Gabriella hatte ihn dreimal hintereinander geschlagen. Genau wie auch beim Rommé und Damespiel. Und dann hatte er kleinlaut mit hängenden Schultern um eine Revanche gebeten und vorgeschlagen, der Sieger dürfe sich etwas wünschen. Sie war darauf eingegangen, und er hatte jedes Spiel gewonnen, Scrabble, Rommé und Dame. Sie hatte ihn beschuldigt, dass er sie die ersten Runden absichtlich hatte gewinnen lassen, und er hatte nur gegrinst und sie mit sich auf

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