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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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er melde sich in zehn Minuten zurück, und brach die Verbindung ab.
    Dante blieb in der brasilianischen Hitze auf der Straße stehen. Ungeduld und Rage tobten in ihm. Er wollte zurück in de Souzas Büro stürmen und dem Mann zeigen, was Leuten passierte, die sich mit dem Teufel einließen. Oder noch besser … er würde Ferrantes finden und ihm eine Abreibung verpassen.
    Die Vernunft behielt die Oberhand.
    Er befand sich in einem fremden Land. Sollte sein Anwalt die legalen Optionen ausloten, was Sam wohl im Moment machte. Zehn Minuten warten war nicht lange.
    Gleich ein Stück weiter auf der Straße gab es ein Café. Dante ging hinein und bestellte eine Tasse Kaffee. Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen. Endlich klingelte sein Handy.
    „Sam“, sagte Dante sofort. „Wie sieht es aus?“
    „Zuerst das Einfache. Mach der Frau keine Zusagen. Sei nett, bleibe ruhig, aber – ich hasse es, das Wort auszusprechen – lass dir alle Optionen offen, bis die Testresultate vorliegen, okay?“
    Das war solider juristischer Rat. „Okay. Und was ist mit der Ranch?“
    „Tja, die Ranch.“ Sam atmete schwer aus. „Willst du Juristensprache hören und nur ein einzelnes Wort?“
    Dante fuhr sich angestrengt über die Stirn. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu wissen, dass das nichts Positives bedeutete. „Ich will nur wissen, was unterm Strich rauskommt.“
    „Unterm Strich? Keine Chance. Du hast ein Angebot gemacht, und die Frist für die Option ist verstrichen, vierundzwanzig Stunden, nachdem du deine Unterschrift auf das Dokument gesetzt hast. Mit anderen Worten, du hast keinerlei rechtliche Ansprüche mehr.“
    Dante sprang auf. Von den Nachbartischen drehten sich die anderen Gäste zu ihm hin. Er ignorierte es, warf einen Geldschein auf den Tisch und marschierte hinaus. „Das mit den vierundzwanzig Stunden ist Blödsinn. Der Auktionator hat akzeptiert, die Bank hat akzeptiert …“
    „Mag sein. Aber du bist nicht auf deinem Territorium, Dante, sondern in einem anderen Land. Und der neue Käufer ist Staatsbürger. Ist die ganze Sache legal abgelaufen? Wer weiß?“ Sam Cohens Schulterzucken war durch das Telefon zu spüren. „Das müsste dir ein brasilianischer Anwalt aufzeigen. Ich kann dir einen Namen besorgen. Dann komme ich rüber, und wir beide treffen uns mit dem Mann …“
    „So viel Zeit habe ich nicht“, knurrte Dante grimmig.
    „Das dachte ich mir schon. Und ich kann dir auch nicht garantieren, wie es ausgehen würde. Du willst meinen Rat? Suche dir eine andere Rinderfarm. He, Mann, du bist in Brasilien. So schwer kann das doch nicht sein.“
    Dante lachte, doch selbst für seine eigenen Ohren klang es nicht besonders froh. Er bedankte sich bei seinem Anwalt, klappte sein Handy zusammen und ging zu seinem Mietwagen.
    Irgendwie wirkte die fazenda heute noch trostloser als gestern. Die Schlaglöcher schienen tiefer, das Unkraut höher, die Stallungen verfallener. Dante parkte den Wagen und stieg die Verandatreppe hinauf. Er konnte das Klingeln durchs Haus hallen hören.
    Es dauerte ewig lang, bis eine alte Frau in einem geblümten Kittel und mit schlohweißem Haar an die Haustür kam. Mit misstrauischer Miene knurrte sie etwas, Dante vermutete, sie fragte ihn, wer er sei und was er wolle. Also nannte er seinen Namen und fragte nach Senhorita Reyes.
    Die Frau rührte sich nicht von der Stelle. Dante wollte sich gerade wiederholen, als er Gabriellas Stimme hörte. Er schob sich an der alten Frau vorbei ins Haus und ging in Richtung der Stimme bis zu einer Bibliothek, die wie alles in diesem Haus schon bessere Tage gesehen hatte.
    Gabriella stand mit dem Rücken zu ihm über einen Karton gebeugt und packte Bücher ein. Sie trug Jeans und T-Shirt, das Haar hatte sie mit einem Gummiband zusammengebunden. Ihre Füße waren bloß und staubig.
    Und sie hatte nie schöner ausgesehen. So schön, dass sich sein Herz zusammenzog.
    „Yara“, sagte sie, ohne sich umzudrehen. „Ist das etwa schon der Mann mit dem Laster? Wenn ja, dann …“
    „Hallo, Gabriella.“
    Sie drehte sich so hastig um, dass sie einen Stapel Bücher umwarf. Diese Stimme hatte sie nie wieder zu hören erwartet. Hatte sie nie wieder hören wollen. Und doch … die Stimme ließ ihr Herz schneller schlagen. Unbeschreibliche Freude durchfuhr sie.
    Freude? Wieso? Dieser Mann bedeutete ihr nichts. Sie bedeutete ihm nichts. Sie rieb sich die Schläfen, hinter denen sich die Kopfschmerzen seit gestern als permanente Begleiter niedergelassen

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