Playboy mit Herz
hatte sie geküsst und gestreichelt.
Wie zuverlässig war ein Kondom dann noch?
Nicht sehr, gestand er sich düster ein. Und wessen Schuld war das? Seine.
Verdammt, allein bei der Erinnerung meldete sich sein Körper schon wieder.
Das brachte ihn jetzt nicht weiter. Der Sex mit Gabriella war fantastisch gewesen. Um ehrlich zu sein, hatte er nie besseren gehabt, weder vor ihr noch nach ihr. Und ja, es gab hier gewisse Umstände, auch wenn Gabriella das Wort als beleidigend empfand. Der einzige Weg, damit umzugehen, war, sich ihnen zu stellen.
Dante klappte sein Handy auf, suchte in der Namensliste nach der Telefonnummer seines Anwalts. Den Finger über dem Kurzwahlknopf, dachte er an die Tests, die der Anwalt ihm empfehlen würde. An die Zeit, die es dauerte, bis die Resultate vorlagen. Dachte an Gabriella, allein mit einem Baby in dem riesigen verfallenden Haus und an Ferrantes, der geifernd um sie herumschnüffelte.
Fluchend legte er das Handy zur Seite und stand auf, marschierte an der eilfertig aufspringenden Stewardess vorbei nach vorn zum Cockpit und schob die Tür nach einem knappen Klopfen auf.
„Captain.“
Pilot und Copilot drehten sich ruckartig um, schauten ihn misstrauisch an, und still schimpfte Dante sich einen Idioten. In der heutigen Zeit platzte man nicht einfach in das Cockpit eines Flugzeugs, nicht einmal in einem Privatjet. Dass er es getan hatte, bewies nur, wie viele Dinge er unerledigt in Brasilien zurückgelassen hatte. Solange diese Dinge nicht geklärt waren, würde er nicht vernünftig mit seinem Leben weitermachen können.
Hastig setzte er ein Lächeln auf, wie er hoffte, ein beruhigendes. „Verzeihen Sie die Störung, aber ich möchte unseren Zielort ändern.“
Seine Worte schienen die Männer nur noch nervöser zu machen.
„Ich möchte gern wieder nach Bonito zurückkehren“, beeilte er sich hinzuzufügen. „Entschuldigung für die Mühe, die ich mache. Natürlich werde ich für den Flug bezahlen, wie vereinbart, und zusätzlich noch einen Bonus für den zusätzlichen Aufwand.“
Der Captain kam direkt zum Wesentlichen. „Weshalb?“
Welche Antwort würde am ehesten verstanden werden? „Wegen einer Frau“, antwortete Dante knapp.
Pilot und Copilot grinsten. „Ah. Nun, in diesem Falle … kein Problem, Senhor Orsini. Natürlich drehen wir die Maschine um.“
Dante nickte. „Bestens.“
Und das war es auch. Er würde nach Brasilien zurückkehren und tun, was zu tun war. Er hatte Gabriella die Überschreibung der fazenda versprochen, und die würde sie auch erhalten. Was nun den Rest anging, die Bluttests, DNS-Analyse, Vaterschaftstest … Wem wollte er hier etwas vormachen? Das Kind war von ihm. Das schwarze Haar, die hellblauen Augen. Außerdem kannte er Gabriella. Sie würde ihn nicht anlügen. Sie besaß nicht einen einzigen verschlagenen Knochen in ihrem Körper.
In ihrem wunderbaren verlockenden Körper …
Was sollte ihn das jetzt noch kümmern? Sie hatte nichts mehr mit seinem Leben zu schaffen. So hatte er es an jenem Abend damals in New York gewollt, so wollte er es jetzt. Aber er würde das Richtige tun. Ihr die Ranch überlassen. Einen Trustfond für das Kind einrichten. Und einen für sie.
Und damit konnte er dann den endgültigen Schlussstrich ziehen und mit seinem Leben fortfahren.
7. KAPITEL
Dante fuhr weder zur fazenda noch zum Hotel.
Wozu auch? Gabriella brauchte er nicht zu sehen, und ein Hotelzimmer brauchte er auch nicht. Was er zu erledigen hatte, würde nicht länger als zwei Stunden dauern. Er würde de Souza aufsuchen, alles Nötige in die Wege leiten, dann sofort zum Flughafen zurück und nach Hause fliegen.
Mit den Piloten hatte er abgemacht, dass sie sich bereithalten sollten. Vom Flugzeug aus bestellte er einen weiteren Mietwagen, dann rief er de Souza an.
„Ich dachte, Sie seien längst wieder in New York“, sagte der Anwalt überrascht.
„Nun, Sie haben sich geirrt. Ich möchte mich noch heute Morgen mit Ihnen treffen.“
De Souza zögerte. „Das ist sehr kurzfristig. Ich stelle Sie zu meiner Sekretärin durch. Sie wird nachsehen, wann der nächste Termin frei ist.“
„Erwarten Sie mich in einer halben Stunde in Ihrer Kanzlei“, sagte Dante nur und unterbrach die Verbindung.
Auf dem Weg zur Autovermietung kaufte er sich einen Becher Kaffee. Nach dem ersten Schluck begann sein Magen zu knurren und erinnerte ihn daran, dass er schon länger nichts mehr gegessen hatte. Aber das Wichtigste zuerst. Das Treffen mit dem
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