Playing with Fire - Verbotene Gefühle
würde sie vermutlich umbringen.
Sie sah ihre Freundin an. «Was soll ich tun?»
«Ihm die Wahrheit sagen», schlug Maggie vor und zuckte die Achseln. «Dass du sie nur für ein, zwei Nächte nimmst, bis das Tierheim sie woanders unterbringen kann. Dass sie alle eingeschläfert werden müssen, wenn du sie zurückgibst.»
Alexa verzog unglücklich das Gesicht. «Und wenn er trotzdem darauf besteht, dass ich sie wegbringe?»
«Steck sie in deine Wohnung.»
«Die ist zu klein.»
Als sie Alexas Blick bemerkte, hob Maggie abwehrend die Hände. «O nein, vergiss es. Ich nehme sie nicht mit zu mir! Heute Abend bekomme ich Besuch, mit dem ich sehr viel lieber kuscheln möchte als mit irgendwelchen Welpen. Tut mir leid, ich kann dir nicht helfen.»
«Aber Maggs …»
Doch Maggie winkte ihr bereits zum Abschied zu. «Muss los. Schade, ich wäre zu gern dabei, wenn mein Bruder nachher nach Hause kommt. Ruf mich auf dem Handy an.»
Dann fiel die Haustür hinter ihr ins Schloss.
Alexa musterte seufzend das Gewusel der Welpen im Zimmer und kam reumütig zu dem Schluss, dass sie wohl ein wenig zu impulsiv gehandelt hatte. Sie hätte den Leuten vom Tierheim sagen sollen, dass sie ihnen höchstens ein paar Hunde abnehmen würde, dann hätte sie die Vierbeiner bei sich zu Hause unterbringen können. Aber sie war böse auf Nick gewesen, weil er kein Mitgefühl für den Fisch gezeigt hatte. Darum hatte sie spontan entschieden, ihm eine Lehre zu erteilen. Zu dumm, dass sie jetzt eine Heidenangst vor seiner Reaktion hatte.
Während sie beobachtete, wie der Jagdhund am Tischbein nagte, legte sie sich einen Schlachtplan zurecht. Wenn sie die Meute im Gästezimmer unterbrachte, würde Nick vielleicht gar nichts mitbekommen. Das Zimmer betrat er nie. Sie würde den Kerlchen all ihr Spielzeug mitgeben, sie regelmäßig mit Futter versorgen und durch die Hintertür hinausschmuggeln, wenn sie Gassi gehen mussten.
Sie redete sich ein, dass das ein sehr guter Plan war, bei dem nichts schiefgehen konnte, und scheuchte dann die Meute durch den Flur. Um die Hunde ins Gästezimmer zu locken, schüttete sie dort eine ganze Tüte Spielsachen auf den Boden. Als alle hineingewetzt waren, schloss sie die Tür. Anschließend sammelte sie noch die schlafenden Welpen von der Wohnzimmercouch ein, schaffte aus der Küche Fress- und Wassernäpfe herbei und breitete vorsichtshalber einige alte Zeitungen auf dem Boden aus. Nachdem sie noch den letzten Ausreißer aus dem Garten hereingeholt hatte, machte sie sich daran, das Zimmer möglichst hundegerecht herzurichten.
Alexa musterte besorgt das hübsche Zweiersofa und den Sessel, die mit edlem, silber-grau gemustertem Stoff bezogen waren. Verflixt, warum musste Nick so wohlhabend sein? Normale Gästezimmer waren nie derart nobel eingerichtet – mit schiefergrauem Teppichboden, zinngrauen, fein gedrechselten Beistelltischchen und Überwürfen, die vermutlich mehr gekostet hatten als das gesamte Bettzeug bei ihr zu Hause. Behutsam strich sie über die sauberen, exakten Maschen einer luxuriösen Wolldecke. Sie brauchte dringend alte Decken. Ob ihr Mann so etwas besaß? Wohl kaum. Dennoch beschloss sie, im Obergeschoss nachzusehen. Aber da hörte sie das Geräusch des Schlüssels, der sich im Haustürschloss drehte.
In heller Panik warf sie die Wolldecke über den Sessel und zog eilig die Zimmertür hinter sich zu. Dann sauste sie wie der Blitz durch den Flur und machte schlitternd vor Nick halt. «Hi.»
Er sah sie misstrauisch an. Blonde Locken fielen ihm in die Stirn, und seine Augen verengten sich unmerklich, als würde er ihrem freundlichen Lächeln nicht trauen. Ihr schlechtes Gewissen meldete sich, aber sie verdrängte es mit aller Macht.
«Hi.» Er blickte sich argwöhnisch im Haus um, und sie hielt den Atem an. «Was ist los?»
«Nichts. Ich wollte uns gerade was kochen. Es sei denn, du bist müde und willst sofort schlafen gehen.»
Bei ihrem hoffnungsvollen Ton zog er fragend eine Augenbraue hoch. «Es ist gerade mal sechs Uhr.»
«Richtig. Tja, du hast sicher noch sehr viel zu tun, nicht wahr? Wenn du möchtest, bringe ich dir dein Essen hoch ins Arbeitszimmer.»
Diesmal reagierte er regelrecht gereizt. «Ich habe für heute genug gearbeitet. Jetzt will ich mich bei einem Glas Wein entspannen und mir das Spiel ansehen.»
«Spielen die Mets auch?»
«Keine Ahnung. Bis zu den Play-offs haben sie es jedenfalls nicht geschafft, und Wildcard-Team sind sie auch nicht. Die Yanks haben aber
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