Playing with Fire - Verbotene Gefühle
getroffen. Nun haben wir einen interessanteren Zeitvertreib als Schach oder Poker.»
Sie biss ihn scherzhaft in die Schulter. «O nein, Freundchen, so leicht ziehst du dich nicht aus der Affäre. Wir verleihen der Sache einfach etwas mehr Pep.»
«Und wie?»
«Schon mal Strip-Poker gespielt?»
«Du bist der Hammer, Alexa.»
«Ich weiß.»
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9
«Ich will nicht mitkommen.»
«Das hast du jetzt schon dreimal gesagt. Sei ruhig und pass auf, wenn du in die Auffahrt einbiegst, damit der Wein nicht umkippt.»
«Familienfeiern sind schrecklich.»
Alexa betete im Stillen um Geduld. Nick kam ihr vor wie ein quengelnder kleiner Trotzkopf, der keine Lust auf einen Besuch bei Verwandten hatte und lieber zu Hause bei seinen Spielsachen bleiben wollte.
Die vergangenen zwei Wochen waren relativ harmonisch verlaufen, wäre da nicht sein zunehmendes Gejammer wegen des Feiertags gewesen. Maggie hatte erzählt, dass Thanksgiving im Hause Ryan immer zu einer Art Albtraum à la Halloween ausgeartet war. Danach war Alexa zwar jeder direkten Konfrontation mit ihrem Mann aus dem Weg gegangen, sah es aber trotzdem nicht ein nachzugeben. «Stell dich nicht so an. Wir sind nun mal verheiratet, da erwarten meine Eltern, dass wir an diesem Tag zusammen bei ihnen zum Essen erscheinen. Allzu viele Leute kommen ohnehin nicht.»
Nick schnaubte. «Ich werde mich zu Tode langweilen.»
«Betrink dich doch.»
Er zog nur ein finsteres Gesicht und bog rasant in die Auffahrt ein. Die diversen Kuchen, Pasteten und Weinflaschen auf dem Rücksitz gerieten zwar bedenklich ins Rutschen, aber zum Glück fiel nichts herunter. Sobald Nick angehalten hatte, stieg Alexa aus und vertrat sich die Beine. Nach der Wärme in dem geheizten Wagen fuhr ihr der Novemberwind empfindlich kalt in die dicke Strumpfhose, die sie unter ihrem kurzen Rock trug. Sie fröstelte und blickte zu den anderen Autos, die bereits auf dem Rasen parkten. «Wusste ich doch, dass wir uns verspäten.»
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, wurde sanfter, intimer. Ein Leuchten glomm in seinen braunen Augen auf, als würde er an den Morgen zurückdenken: an warme, zerwühlte Laken und leidenschaftliche Umarmungen und Küsse, die kein Ende fanden. Auch ihr Körper reagierte sofort. Ihre Brustwarzen drückten sich von innen fest gegen ihren violetten Pulli, und Wärme flammte zwischen ihren Beinen auf.
Er streckte die Hand aus und strich ihr mit dem Finger über Wange und Unterlippe. «Ich habe dich ausdrücklich gefragt, ob du weitermachen willst, schon vergessen?»
Sie spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. «Du hättest gar nicht erst anfangen dürfen. Dir war klar, dass wir deswegen zu spät kommen.»
«Wir könnten uns die Sache auch komplett schenken und Thanksgiving im Bett verbringen.» Bei seinem leisen Murmeln wurde ihr schwindelig. «Was hältst du davon?»
«Nichts. Das ist ein plumper Bestechungsversuch.»
«Funktioniert er denn?»
«Nein. Komm, auf geht’s.» Sie nahm eilig die Pasteten vom Rücksitz des BMW und stapfte los. Hinter ihrem Rücken hörte sie ihn belustigt in sich hineinlachen. Ihm musste klar sein, dass sie log. Weil sie ihm nie widerstehen konnte. Nach zwei Wochen Sex konnte sie von ihrem Mann noch immer nicht genug bekommen. Ein Tag mit ihm im Bett wäre für sie in der Tat wie der Himmel auf Erden.
Er schnappte sich den Wein und folgte ihr. Die Haustür war nicht abgeschlossen, und als sie eintraten, wurden sie sofort mit großem Hallo empfangen, mussten etliche Hände schütteln und wurden mit Getränken versorgt. Alle redeten wild durcheinander. Es war das reinste Familienchaos.
«Hi, Ma.» Sie gab ihrer Mutter ein Küsschen und schnupperte. Aus der Küche roch es köstlich nach fettem, saftigem Truthahn mit Wurstfüllung. Eine Wolke von würzigem Dunst hing in der Luft und hüllte sie mit Wärme ein. «Das duftet ja sagenhaft. Hübsch siehst du aus.»
«Danke. Unglaublich, wie auf einmal der Stress nachlässt, wenn man seine Hypotheken abbezahlt hat.»
Bei Alexa schrillten die Alarmglocken. Sie neigte sich verschwörerisch ihrer Mutter entgegen. «Mom, sprich bitte nicht darüber – du weißt noch, was wir abgemacht haben?»
Maria seufzte. «Ja doch, Liebes. Aber es fühlt sich seltsam an, nichts sagen zu dürfen, wo ich ihm so dankbar bin.»
«Mom!»
«Ist ja gut, ich schweige wie ein Grab.» Ihre Mutter drückte ihr rasch einen Kuss auf die Wange und ging dann in die Küche, um letzte Hand an das
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