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Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Titel: Playing with Fire - Verbotene Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Probst
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übernehmen? Es geht ganz schnell.»
    Nick überlegte kurz, was wohl passieren würde, wenn er jetzt in Tränen ausbrach. Mit Schrecken wurde ihm klar, dass es aus dieser Klemme keinen Ausweg gab. Wenn er Taylor nicht auf die Toilette setzte, würde sie sich in die Hose machen und ihn verpetzen, und dann gingen die Scherereien erst richtig los.
    Er rannte wieder zurück. Inzwischen hüpfte sie schon auf einem Bein auf und ab.
    «Okay, auf geht’s. Nur die Ruhe, nur die Ruhe, nur die Ruhe», murmelte er vor sich hin, während er die Tür hinter ihnen zuknallte und den Klodeckel aufklappte. Taylor hob ihr Kleidchen hoch und wartete, woraus er schloss, dass sie Hilfe mit ihrem Höschen benötigte. Also zog er es ihr mit abgewandtem Blick herunter und hob sie dann auf die Klobrille. Er hörte ein zufriedenes Seufzen und ein stetiges Strullern. Anscheinend lief so weit alles gut. Er schöpfte Zuversicht. So ein Kleinkind war leichter zu handhaben als gedacht.
    «Ich möchte ein Eis.»
    O nein.
    Nick erinnerte sich, was Alexa ihr vorhin darauf geantwortet hatte: «Nach dem Essen. Dann bekommst du dein Eis.»
    «Nein, jetzt.»
    Er holte tief Luft. Nur die Ruhe. «Du bekommst ja Eis, keine Bange. Aber du musst noch etwas warten, in Ordnung?»
    Ihre Unterlippe begann zu beben. «Ich will aber jetzt ein Eis. Ich warte schon so lange. Wenn du mir jetzt eins holst, esse ich auch meinen Teller leer, versprochen. Bitte?»
    Fassungslos sah er sie an. Was sollte er tun? Er war ein erfolgreicher Architekt. Da wurde er doch mit einem kleinen Mädchen fertig, oder?
    Also ließ er sich nicht erweichen. «Du isst erst deinen Truthahn, und danach gibt es Eis. Hör auf das, was deine Mom und deine Tante dir sagen.»
    Das Zittern der Unterlippe wurde heftiger. Himmelblaue Kulleraugen füllten sich mit Tränen. «Aber Mom und Tante Al und Oma hören auch nie auf
mich
. Ich verspreche, verspreche, verspreche, meinen Teller ganz leer zu essen, aber ich will jetzt Eis. Du kannst es heimlich aus dem Gefrierfach nehmen, ich esse es gleich hier und erzähle keinem was davon. Dann bist du mein allerbester Freund, für immer! Bitte!»
    Er wand sich vor Unbehagen, mochte aber nicht nachgeben. «Ausgeschlossen.»
    Taylor fing an zu weinen.
    Zuerst dachte er, das könnte er locker wegstecken. Sollte sie ruhig ein paar Tränen vergießen, danach würde er sie beruhigen und zu ihrer Mutter zurückbringen, ohne dass sie ihm – einem erwachsenen Mann – auf der Nase herumgetanzt war. Aber sie riss den Mund auf und heulte, während ihr dicke Tränen über die glatten, rosigen Wangen liefen. Mit ihren zitternden Lippen sah sie so jämmerlich aus, dass Nick es nicht mehr aushielt. Nachdem er sie eine Zeitlang ohne jeden Erfolg angefleht hatte, sie solle doch bitte aufhören, gab er sich geschlagen.
    «Na gut. Ich hole dir dein Eis.»
    Sie schniefte allerliebst. Tränen schimmerten in ihren langen blonden Wimpern und auf ihren Wangen. «Ich warte hier.»
    Er ließ sie auf der Toilette sitzen und kehrte in den Flur zurück. Eigentlich rechnete er damit, dass ihn irgendjemand aufhalten würde, ob Oma, Opa, Mutter, Vater oder Tante. Aber er konnte ungehindert durch die Küche spazieren, in der gerade Hochbetrieb herrschte, den Kühlschrank öffnen und das Eis am Stiel suchen. Er nahm eines aus dem Gefrierfach und wartete, dass ihm jemand auf die Finger klopfte.
    Aber niemand achtete auf ihn.
    Also riss er die Verpackung auf, schnappte sich noch eine Serviette und kehrte ins hintere Badezimmer zurück.
    Taylor thronte nach wie vor auf dem Klo.
    Sie nahm das Eis mit ihrem molligen Händchen von ihm in Empfang und strahlte ihn so überglücklich an, dass er förmlich dahinschmolz. «Danke schön», sagte sie feierlich, ohne ihn aus den Augen zu lassen. «Du bist jetzt mein neuer bester Freund.»
    Stolz durchströmte ihn, während sie genüsslich ihr Eis schleckte. Kinder hatten ja eigentlich immer Hunger, es würde ihr schon nicht den Appetit verderben, beruhigte er sich. Vorsichtshalber sollte er die Sache trotzdem besser vertuschen.
    «Taylor?»
    «Ja?»
    «Das bleibt unser Geheimnis, hörst du? Davon darfst du niemandem erzählen.»
    Sie nickte feierlich. «Emily und ich, wir haben auch viele Geheimnisse. Aber die verraten wir keinem.»
    Er nickte zufrieden. «Genau. Geheimnisse sagt man nicht weiter.»
    Da klopfte es an der Tür. «Seid ihr noch da drin, Nick?»
    «Ja, alles im Griff, Alexa, mach dir keine Sorgen. Wir kommen gleich raus.»
    «Weißt du, was,

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