Playing with Fire - Verbotene Gefühle
Hitze fallen zu lassen, bis die Eiseskälte, die er in sich trug, nachließ und ihn seliges Vergessen umfing.
Da hörte er zu seiner Erleichterung, wie draußen der gelbe Käfer in die Auffahrt rollte. Kurz darauf stieß Alexa die Haustür auf, stampfte den Schnee von ihren Stiefeln und lachte vor kindlicher Freude, während sie sich die Schneeflocken aus dem Haar schüttelte.
«Ist das nicht wunderbar? Für nächste Woche ist noch mehr Schnee angekündigt, wenn alles gutgeht, bekommen wir weiße Weihnachten!»
«Wo warst du denn so lange?»
«Hast du dir Sorgen gemacht?» Sie warf ihm einen spöttischen Blick zu und zog dann ihren Mantel aus.
«Nein. Aber ich habe dir bereits letzte Woche gesagt, dass dein Wagen dringend neue Reifen braucht. Hast du dich schon darum gekümmert?»
«Noch nicht.»
«Du hast kaum noch Profil auf den Reifen, das ist bei dem Schnee viel zu gefährlich. Du solltest doch den BMW nehmen und dein Auto in die Werkstatt bringen.»
Sie zog die Nase kraus. «Den BMW mag ich nicht, die Karre macht mich nervös. Außerdem bin ich schon mit schlechteren Autos bei noch schlechterem Wetter unterwegs gewesen. Aah, tut das Kaminfeuer gut.» Sie wärmte ihre Hände über den Flammen und musste niesen. «Diese verflixte Erkältung will einfach nicht weggehen. Haben wir einen guten Wein im Haus? Den könnten wir gemütlich vorm Fernseher trinken, um neun kommt
Ist das Leben nicht schön?
. Ich liebe diesen Film.»
Es ärgerte ihn, dass sie so offenkundig vom Thema ablenken wollte, statt auf seinen Ratschlag einzugehen. «Das ist der letzte Kitsch. Du hustest und niest schon seit Tagen. Geh besser zum Arzt.»
«Dazu habe ich keine Zeit. Vor Weihnachten herrscht im Laden immer Hochbetrieb.»
«Ich fahre dich morgen zur Arbeit. Danach erledige ich das mit deinem Auto und bringe es in die Werkstatt, um neue Reifen aufziehen zu lassen. Noch besser wär’s ja, wenn du dich ganz von der alten Kiste trennst und dir etwas Neues zulegst.»
Sie schnaubte ungläubig. «Hör zu, Krösus, ein neuer Wagen ist im Moment nicht drin, und zufällig liebe ich meinen Käfer.»
«Dann bezahle ich dir ein neues Auto.»
«Nein, danke.»
Stiller Verdruss stieg in ihm auf. Sie behauptete doch immer, sie hätte ihn nur wegen des Geldes geheiratet. Warum wollte sie dann von ihm partout nichts annehmen? Er hatte ihr seine professionelle Hilfe für ihr geplantes Café angeboten. Er hätte ihr ohne Weiteres ein neues Auto gekauft. Und eine komplett neue Garderobe – obwohl er sie in jeder Art von Kleidung bezaubernd fand, vermutlich sogar in einem alten Kartoffelsack. Sonst waren doch immer alle hinter seinem Geld her, und es machte ihm nichts aus, anderen davon abzugeben. Nur sie nicht. Sie weigerte sich stur, auch nur einen Penny mehr von ihm anzunehmen, als im Vertrag festgelegt war, und brachte es trotzdem fertig, ihm ein schlechtes Gewissen einzujagen. Diese Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn. «Du bist meine Ehefrau, und es spricht nichts dagegen, dass ich dir ein neues Auto kaufe.»
«Von einem Auto ist im Vertrag nicht die Rede.»
«Von Sex aber auch nicht.»
Er rechnete mit einer patzigen Antwort, aber sie lachte bloß und nieste dann schon wieder. «Ja, da magst du recht haben. Aber beim Sex lasse ich gern fünf gerade sein. Zu dem Auto sage ich trotzdem nein.»
Er stampfte zu ihr herüber und baute sich direkt vor ihr auf. Der Hund duckte sich. «Dann sieh es als Geschenk an.»
«Bitte, du kannst mir jederzeit Blumen schenken, aber von meinem Käfer trenne ich mich nicht. Meine Güte, hast du heute schlechte Laune.»
«Ich habe keine schlechte Laune», widersprach er und wurde noch gereizter, als ihm auffiel, dass sein Widerspruch ihren Vorwurf erst recht bestätigte. «Warum sperrst du dich so dagegen, dass ich dir etwas Gutes tue?»
Sie ließ sich auf dem Boden vor dem Kamin nieder, streifte ihre Stiefel ab und sah zu ihm hoch. «Lass ihn hierbleiben.»
«Wen?», spielte er den Begriffsstutzigen.
«Den Hund.»
«Ich habe dir genug Zeit gelassen, Alexa. Bis Freitag sollte er weg sein, das hast du mir versprochen. Ich will keinen Hund, und erst recht nicht den da.» Er machte sich darauf gefasst, dass sie in die Gegenoffensive ging. Aber mit kühler Vernunft würde er ihr schon den Wind aus den Segeln nehmen.
Doch sie nickte nur schicksalsergeben und sah ihn traurig an. «In Ordnung. Morgen kommt er wieder weg.»
Sofort bekam er Gewissensbisse. Am liebsten hätte er das verwünschte Vieh
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