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Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Titel: Playing with Fire - Verbotene Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Probst
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genommen und noch heute Abend ins Tierheim zurückgebracht. Stattdessen musste er hilflos zusehen, wie seine Frau die Arme ausstreckte und den Köter mit leiser Stimme zu sich lockte. Der hässliche Jagdhund kam vorsichtig näher und blieb vor ihr stehen. Ganz behutsam, um ihn nicht zu verschrecken, legte sie ihm die Hand unters Kinn und streichelte ihm über den Hals und das gelbe Fell, während sie irgendwelchen Unsinn vor sich hin murmelte. Bald hörte das Tier auf zu zittern und die Ohren aufzustellen. Nach wenigen Minuten hatte sie den Hund dazu gebracht, sich mit dem Kopf auf ihrem Schoß vor ihr hinzulegen. Sie streichelte ihm sanft über das Fell, das etwas glatter war, seit sie ihn gebadet hatte, und auch etwas voller, seit er regelmäßig zu fressen bekam.
    Nick beobachtete die Szene vor seinen Augen, Vergangenheit und Gegenwart flossen ineinander. Er sah, wie der Hund mit sich rang, wie die Angst vor Einsamkeit und die Furcht vor Verletzungen gegeneinander kämpften. Zum ersten Mal seit Wochen schien das Tier für einen kurzen Moment nachzugeben und die Streicheleinheiten von einem liebenden Menschen zu genießen.
    Und da begann der Hund, ganz sacht mit dem Schwanz zu wedeln.
    Nicks Frau bekam davon nichts mit, während sie vor dem Kamin saß und sich wärmte, umgeben von zwei verwundeten, verlorenen Seelen. Was sie besaß, verschenkte sie selbstlos und ohne Hintergedanken. Liebe war für sie kein käufliches Gut, sondern etwas, das sie in sich trug und freigebig teilte. Jede Nacht nahm sie ihn tief in sich auf und gab sich ihm rückhaltlos hin. Diese Frau, seine Ehefrau, war ein stolzes, eigenwilliges Geschöpf, vor dem er in Demut die Waffen strecken musste. In diesem Moment im Schein des Kaminfeuers wurde ihm klar, dass er sie liebte.
    Ja. Er liebte seine Frau.
    Die Erkenntnis traf ihn wie eine Flutwelle, die ihn unter sich begrub und mit sich riss, bis er keuchend und hustend wieder aus den Wassermassen auftauchte, ohne zu begreifen, was gerade mit ihm geschehen war. Dort stand er, mitten in seinem Wohnzimmer, unbeachtet von seiner Frau, und sein Leben schien völlig aus den Fugen zu geraten. Er fühlte sich, als wäre er von einer geraden Autobahn abgekommen und holperte plötzlich über eine mit Gestrüpp und Schlaglöchern übersäte Schotterpiste. Benommen taumelte er einige Schritte zurück, wie um dadurch Abstand von diesem Gefühlschaos zu gewinnen.
    Verflucht und zugenäht.
    Er liebte seine Frau.
    «Nick?»
    Er bekam zunächst kein Wort heraus, schluckte und versuchte es dann noch einmal. «Ja?»
    «Wenn du den Film nicht sehen willst, schlag was anderes vor. Was hältst du von einem gepflegten Besäufnis vor dem Kamin, während wir uns den Schneesturm ansehen? Aber ich bin auch offen für anderes, wenn du dazu keine Lust hast.»
    Er durchlebte gerade die schlimmste Krise seines Lebens, und sie schwafelte etwas von Filmen! Nick schloss die Augen und kämpfte gegen die Gefühle an, die seinen letzten bröckelnden Schutzwall zum Einsturz brachten, bis nur noch Trümmer übrig waren. Der Hund hob den Kopf und sah ihn an, beinahe so, als würde er in ihm einen Leidensgenossen erkennen.
    Da wusste Nick, was er zu tun hatte.
    Er war außerstande, seine Empfindungen in Worte zu fassen, und noch zu verwirrt, um zu wissen, wie er damit umgehen sollte. Auf einmal wurde er von einem solchen Ansturm der Gefühle überwältigt, dass er sie nur auf eine Weise zum Ausdruck bringen konnte.
    Er eilte durchs Zimmer und sank vor ihr auf die Knie. Der Hund gab ein leises Jaulen von sich, erhob sich von ihrem Schoß und verzog sich in die Küche. Alexa sah Nick verwundert an, während er ihr eine Hand an die Wange legte und sie eingehend betrachtete. Als sähe er sie zum ersten Mal, prägte er sich jede Einzelheit ihres Gesichts ein und ließ sich in den Abgrund fallen.
    «Ich will mit dir schlafen.»
    ***
    Bei den Worten ihres Mannes blieb Alexa kurz das Herz stehen, ehe es stolpernd weiterschlug. Sie wusste nicht genau, was diesmal anders war. Aber sie spürte, dass sie an einem Scheideweg angelangt waren und Nick Neuland betrat.
    Seit Michaels Party war kein Tag vergangen, an dem sie nicht miteinander geschlafen hatten. In jeder erdenklichen Spielart, mal ruhig und gemächlich, mal wild und voller Leidenschaft. Er flüsterte ihr dabei Komplimente zu, sagte ihr immer wieder, wie schön sie sei und wie sehr er sie begehrte.
    Doch er hatte sie noch nie mit diesem Blick angesehen, als würde er sie ganz und gar

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