Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
leider auf eine wichtige Mission. Wir sehen uns dann später«, da erwiderte er: »Das ist ja cool. Ich helfe euch.« Und dann hatte er sämtliche Türen aufgehalten, während Christopher und Steven den halb bewusstlosen Brandon anschleppten.
Na ja, und weil er unbedingt mitwollte, wollte Frida natürlich auch mit. Irgendwann nahm ich ihn dann am Arm und flüsterte ihm zu: »Würdest du mir bitte einen Riesengefallen tun? Könntest du sie nach Hause bringen? Sie ist doch viel zu jung, um so spät noch unterwegs zu sein, und ich hab Angst, dass ihr was zustoßen könnte, wenn ich sie allein nach Hause schicke. Du hast ja gesehen, was bei der Party passiert ist. Kannst du dafür sorgen, dass sie sicher bei ihren Eltern daheim ankommt? Ist nur ein paar Blocks von hier.«
Gabriel erklärte sich schließlich einverstanden, aber nur unter der Bedingung, dass wir auf ihn warten würden. Na ja, und als Frida erfuhr, dass sie - sie allein! - mit Gabriel Luna zusammen in einem Taxi fahren durfte, da war sie natürlich mehr als bereit gewesen, mit ihm zu kommen. Als wir uns zum Abschied umarmten, flüsterte sie mir ins Ohr: »Tut mir leid, dass ich vor ein paar Tagen so gemeine Dinge zu dir gesagt habe. Ich hab nichts davon ernst gemeint, ehrlich. Du bist eine echt coole große Schwester. Und vielen Dank für die hier.« Sie deutete auf ihre Ohrläppchen, in denen die Diamantohrstecker steckten, die ich ihr geschenkt hatte.
»Die hättest du aber eigentlich erst an Weihnachten auspacken
dürfen«, sagte ich enttäuscht. »Jetzt hast du nichts mehr, worauf du dich freuen kannst.«
»Doch, ich freu mich drauf, dich zu sehen«, wisperte sie und gab mir zum Abschied einen Kuss. Dann hakte sie sich bei Gabriel unter und entschwand mit ihm die Centre Street runter.
Natürlich hatten wir nicht die leiseste Absicht, auf Gabriel zu warten. Steven setzte mit dem Wagen zurück und fuhr sofort in Richtung Highway los, weil er so schnell wie möglich zu Dr. Fong wollte. Klar hatte weder er noch irgendeiner von uns eine Ahnung, was uns dort erwarten würde. Von uns allen war ich wohl die Einzige, die immer noch an nichts anderes als an Dinosaurier-Sticker denken konnte. Diese E-Mails wusste ich mir noch nicht zu erklären …
… aber die Dinosaurier-Sticker, die ich Christopher damals gegeben hatte, die hatten damals genauso wenig Sinn ergeben. Zumindest für Christopher. Aus dem Kontext gerissen, konnten sie nichts bedeuten, genauso wenig wie diese E-Mails, die Justin angeblich die ganze Zeit von mir erhielt.
Immer noch echoten mir Christophers Worte durch den Kopf: »Kein Mensch verschwindet einfach so für immer… diese Menschen können nicht gegen das Gefühl an, ihren Freunden von früher ein Zeichen zu senden … Das ist nun mal die Macht der Gewohnheit. Alle machen früher oder später diesen Fehler.«
Doch wer schrieb dann diese ganzen Textnachrichten? Vielleicht war das alles ja nur ein gemeiner Scherz. (Okay, aber woher sollte irgendeins von den Kids, die so etwas normalerweise tun, Justin Bays Nummer haben?) Vielleicht hatte es nichts zu bedeuten. Möglicherweise war das Ganze total umsonst.
Vielleicht aber auch nicht.
Als wir Manhattan verlassen hatten und in Westchester angekommen waren, gab es nur ein kleines Problem: Christopher wollte nicht, dass Steven das GPS-Navi der Limousine einschaltete, damit wir die Adresse leichter fanden.
»Willst du mich verarschen?«, rief er. »Wenn wir das tun, dann haben die von Stark sofort all ihre Satelliten auf uns gerichtet. Und binnen fünf Sekunden holen uns die Cops.«
Das schreckte Lulu auf. »Tun wir jetzt echt was, womit wir gegen das Gesetz verstoßen ?«, wollte sie wissen.
Christopher warf ihr einen amüsierten Blick zu. »Hallo? Wir haben eine Limousine geklaut, das allein reicht schon.«
»Äh, na ja«, rief ich dazwischen. »Streng genommen haben wir sie uns eigentlich nur geliehen.« Ich warf einen Blick auf Brandon, der auf seinem Sitz tief und fest schlief. Ein schlummernder Engel im Smoking. Dazu trug er seine rote Weihnachtsmannmütze aus Samt. »Der Besitzer des Wagens ist immerhin auch da, oder nicht?«
»Hier«, meinte Christopher. Er hatte einen Straßenplan auf seinem i-Phone aufgerufen und hielt Steven jetzt das Display hin. »Wir müssen noch zwei Meilen auf dieser Straße bleiben.«
»Danke«, erwiderte Steven vom Fahrersitz aus. Die kurvige Landstraße, auf der wir uns befanden, war von riesigen, herrschaftlichen Villen gesäumt. Doch die
Weitere Kostenlose Bücher