Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
waren wie eine Bifi-Wurst, stöckelten ein Stückchen zurück, um sich aus der Gefahrenzone zu begeben, für den Fall, dass es zu blutigen Handgreiflichkeiten käme. Sie wollten nicht, dass ihre Dolce&Gabbana-Outfits ruiniert wurden. »Lass mich sofort los, Mann! Weißt du eigentlich, wer mein Vater ist?«
»Entschuldige dich gefälligst«, fauchte Christopher. Offensichtlich hatte er ziemlich fest zugedrückt, denn Justin gab nun erstickte Laute von sich.
»Entschuldigung«, brachte Justin mit Müh und Not hervor. »Ruinier mir bloß nicht das Gesicht, Mann. Ich spiel im neuen Jahr bei einem Ang-Lee-Film mit.«
Ich scrollte weiter, bis ich auf eine Nachricht vom Absender NikkiH stieß. Dann las ich den Text durch, der echt abartig schmalzig klang.
Das alles ergab keinen Sinn.
Andererseits, die Sache mit den Dinosaurier-Stickern war auch nicht gerade genial gewesen.
»Kann Felix denn eine Mail zurückverfolgen?«, fragte ich, jetzt an Christopher gewandt.
»Selbstverständlich«, sagte er.
»Sag mir, wo ich das hinschicken soll, damit er herausfindet, woher die Nachricht kommt.«
Und Christopher sagte es mir. Ich drückte auf SENDEN und leitete die Nachricht von NikkiH an Felix weiter, mit der Bitte, herauszufinden, von wo aus sie ursprünglich geschickt worden war.
»Ach ja«, sagte ich, als ich fertig war. Ich blickte auf. »Du kannst ihn jetzt wieder loslassen.«
Christopher ließ Justin also frei und der wankte erst einmal ein wenig hin und her und rieb sich den Nacken.
»Verflucht«, rief er jetzt. »Hast du denn voll den Verstand verloren? Was sollte das denn, bitte schön?«
»Keine Ahnung.« Gabriel wirkte völlig ruhig. »Aber das hier, das ist dafür, dass du dieses arme kleine Mädchen angelogen hast wegen der Fruchtbowle.«
Mit diesen Worten rammte er Justin die Faust in den Magen - anscheinend ziemlich fest, denn Justin kippte vornüber und brach auf dem Boden zusammen. Dort schnappte er wie ein Goldfisch, der aus Versehen aus seinem Glas gesprungen ist, verzweifelt nach Luft.
Steven, der neben Lulu stand, sah von Justin zu Gabriel zu Christopher und dann wieder zurück zu Justin. Anschließend sagte er mit einem zufriedenen Grinsen: »Wisst ihr, ich hatte ja zunächst meine Zweifel. Aber wie es aussieht, ist das eine richtig klasse Party.«
»Ich versteh überhaupt nichts mehr«, meinte Frida und sah besorgt auf Justin hinab, der sich langsam zu erholen schien - dank der Models, die herübergestöckelt waren, um ihm zu Hilfe zu eilen. »Was geht hier eigentlich ab? Weshalb musstest du dir so dringend Justin Bays Handy ansehen? Und was macht eigentlich Christopher hier?«
»Ah, interessante Frage, und ausgerechnet du wagst es, sie zu stellen?« Bei diesen Worten bedachte ich sie mit einem strengen Blick. »Und was hast du da überhaupt an? Woher hast du denn dieses Kleid? Wenn man das überhaupt als Kleid bezeichnen kann.«
»Ich bin doch nur gekommen, um Lulu zu unterstützen«, verteidigte Frida sich und zog einen Schmollmund. »Ich weiß doch, wie viel ihr diese Party bedeutet. Ich wollte sie nicht im Stich lassen …«
Lulu wirkte ziemlich gerührt. »Oooh, ist das nicht süß?«, quietschte sie entzückt. »Also echt, Nikki, du kannst ihr doch deswegen nicht böse sein?«
»Und ob ich das kann«, zischte ich. »Ich hab ihr klipp und klar gesagt, dass sie nicht eingeladen ist. Du warst sogar dabei, Lulu. Also, ich finde, an der Sache ist ganz und gar nichts süß.«
»Bist du nicht ein wenig zu streng mit ihr?«, mischte sich Gabriel jetzt ein. Zu meiner größten Verblüffung zog er jetzt seine Jacke aus - ein ultrateures Teil mit ausgefransten Nähten, ähnlich wie das von Steven. Er legte sie Frida um die bloßen Schultern, da sie ein wenig zitterte wegen des Luftzugs vom Fenster, vor dem sie immer noch stand. »Das war ihr doch sicher eine Lehre, meinst du nicht?«
»Und ob«, rief Frida dazwischen und hielt sich den Kragen der Jacke zu, während sie zu Gabriel hochschaute, und zwar mit einem Blick, in dem buchstäblich Sternchen funkelten. Oder spiegelten sich darin nur die speziellen Party-Halogenleuchter, die Lulu hatte installieren lassen? »Ich hab meine Lektion gelernt, ehrlich.«
Lulu stieß mich mit dem Ellbogen an und kicherte, aber ich konnte nun wirklich keinen Grund zum Lachen sehen. Meine kleine Schwester war total in Gabriel Luna verknallt, und zwar schon seit Monaten. Das war ganz und gar nicht gut. Erstens war er viel zu alt für sie, und mit seinem
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