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Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3

Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3

Titel: Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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ersten Blick hasste. So wie ich. Wozu brauchte ich denn bitte eine Nikki Howard, die mir erklärte, was ich anziehen, was ich kaufen oder wohin ich gehen sollte? Ich konnte den Anblick ihres perfekten, langweiligen Gesichts und ihres Körpers, der drohend über mir an Hauswänden aufragte oder mir von Magazinen zuzwinkerte, noch nie ertragen.
    Aber nun gehörten dieses Gesicht und dieser Körper plötzlich mir. Ich würde sie nicht mehr loswerden. Ganz gleich, wohin ich auch ging oder wie weit ich lief. Ihr Gesicht war mein Gesicht. Was sie berührte, berührte auch ich. Was sie erlebte, erlebte ich ebenfalls. Und trotzdem konnte ich mir nicht mehr vorstellen, nicht sie zu sein. Das ging nicht mehr. Sie und ich, wir waren eins …
    Außerdem, so musste ich zugeben, gefiel es mir, sie zu sein. Ja, wirklich. Wenn es auch nicht immer leicht war, Nikki zu sein.
    Aber jetzt war ich nun mal sie. Ich war Nikki.
    Ich spürte, wie Cosabella sich unter dem Tisch regte. Anscheinend hatte sie eingesehen, dass ich heute Abend kein Essen mehr fallen lassen würde. Also gab sie ihren Wachposten zu meinen Füßen auf, um sich stattdessen hinzulegen und ihr Köpfchen mit einem Seufzen auf meinem Fuß zu betten. Dort lag sie immer beim Essen. Es war ein warmes Gefühl, ihren Kopf dort zu spüren, so weich wie Samt …
    Mein Herz krampfte sich zusammen.
    Falls wirklich geschah, was Nikki sich erhoffte, würde ich nie wieder Cosabellas Köpfchen auf meinem Fuß spüren.
    Klar, vermutlich würde ich mir einen neuen Hund besorgen können … Vorausgesetzt, ich überlebte die Operation. Er wäre dann nicht so wie Cosabella, aber das wäre okay.
    Oder nicht?
    Selbst wenn ich davonrannte – selbst wenn ich noch heute Nacht mit Cosabella ausbüxte –, würden sie mich finden. Gab es einen Ort, an den ich fliehen konnte, wo mich Brandon nicht aufstöbern würde? Ich hatte wirklich das unverwechselbarste Gesicht der Welt. Vielleicht gab es ja ein Dorf mit Ureinwohnern irgendwo in der Wildnis des Amazonas, wo sie noch nie was von Nikki Howard gehört hatten.
    Doch wie lange würde ich wohl ohne Kabelfernsehen durchhalten? Und ich rede hier noch nicht mal von den supertollen Pay- TV -Sendern, sondern von Bravo oder BBC America . Ich rastete ja schon aus, wenn ich mal ein paar Stunden kein Internet zur Verfügung hatte.
    Nein, ich musste den Tatsachen ins Auge sehen: Ich saß in der Patsche.
    »Nein«, erklärte Steven jetzt noch einmal. »Nikki. Vergiss es, das wird nicht passieren. Das wäre viel zu gefährlich. Und aus medizinischer Sicht auch gar nicht nötig. Kein Arzt, der all seine Sinne beisammen hat, würde eine solche Operation durchführen. Nicht einmal Dr. Fong.«
    »Warum«, schluchzte Nikki und hob den Kopf, sodass man jetzt sah, wie ihr das Mascara über das Gesicht rann, »hassen mich eigentlich alle?«
    »Nikki«, sagte ihre Mutter. »Kein Mensch hasst dich. Das ist es nicht. Das Problem ist, dass ihr zwei nicht …«
    »Das hast du doch nicht zu entscheiden«, kreischte Nikki, genau in dem Moment, als der Gehilfe des Kochs mit einem Tablett rauskam, um die leeren Teller des zweiten Gangs abzuräumen. »Brandon muss das entscheiden!«
    Sofort drehte sich der Gehilfe auf dem Absatz um und ging schnurstracks zurück in die Küche, während Harry und Winston ihm enttäuscht hinterhersahen. Offensichtlich war ihm bewusst geworden, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, das Gespräch zu stören.
    »Ähm«, meinte Brandon, der unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte, als sich aller Augen auf ihn richteten. »Wenn Nikki ihren Körper zurückhaben will, dann kriegt Nikki ihren Körper zurück. Sie hat hier das Sagen.«
    Eisige Kälte – ähnlich der Kälte, die die gläserne Tischplatte unter meinen Fingern ausstrahlte – begann sich in meinem Herzen breitzumachen. Es fühlte sich so an, als würde sie von dort aus in sämtliche Körperteile vordringen. Schon bald war die einzige Wärme an mir die, die von Cosabellas Köpfchen ausging, das auf meinem Fuß ruhte.
    »Dr. Fong wird das übernehmen«, fuhr Brandon fort. »Sonst zerr ich seinen Arsch vor die Amerikanische Ärztevereinigung und zeig ihn an, weil er gegen zehntausend verschiedene ethische medizinische Grundsätze verstoßen hat, indem er diese ganze Verwechslungskomödie inszeniert hat. Stimmt doch, Nik?«
    Ausgerechnet jetzt? Er beschließt also ausgerechnet in diesem Augenblick, Nikkis bester Freund sein zu wollen, in dem ich ihn am dringendsten brauche?
    Oh

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