Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
Gegenteiliges zu sagen. Allerdings sah er auch nicht so aus, als wäre er dazu wirklich in der Lage gewesen.
»Nein.« Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass sich ein großer Teil ihrer glänzenden Haare statisch auflud und schnurgerade hochstand. Doch sie schien es nicht zu bemerken. »Nein, das wird er nicht. Er sorgt dafür, dass ich operiert werde. Ist es nicht so, Brandon? Sag’s ihnen.« Brandon war immer noch ein bisschen benommen von Stevens Griff, deshalb verpasste Nikki ihm ein paar leichte Klapser auf die Wange. »Hast du mich verstanden, Brandon? Sag es ihnen!«
»Äh, Nik?«, meinte Steven. »Es ist nicht unbedingt hilfreich, wenn du ihn ohrfeigst.«
Genau in diesem Augenblick wurde die Hintertür zur Küche aufgerissen und Christopher kam hereingestürmt. Er hatte einen Ölfleck auf der Wange, seine Jeans war völlig verdreckt und die Lederjacke klaffte offen. An der Türschwelle blieb er stehen, sichtlich überrascht, uns alle hier drinnen versammelt zu sehen. Ganz besonders überraschte es ihn aber offenbar, dass Brandon auf dem Boden lag …
… und dass ich über ihm stand.
Er hatte sich allerdings schnell wieder im Griff.
Mir hatte es dagegen bei seinem Anblick komplett den Atem verschlagen.
Was echt ärgerlich war. Weil ich nämlich wirklich, wirklich sauer war auf ihn. Und ich war ganz bestimmt nicht mehr in ihn verliebt.
Wieso sollte ich auch in einen so nervigen, sturen Menschen verknallt sein?
Zumindest versuchte ich mir das selbst einzureden.
»Oh, gut«, meinte er. »Ihr seid also alle hier. Dann gehen wir. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass einer der Sicherheitsmänner schon den Notruf verständigt hat. Die sind jetzt alle noch drüben am Strand, um das Feuer zu löschen. Aber wir müssen trotzdem sofort los.«
Ach so, ja, das Feuer. Klar, was sonst.
»Und was machen wir mit ihm?«, erkundigte sich Steven und deutete mit einem Kopfnicken auf Brandon.
Christopher sah auf den Erben von Robert Starks immensem Vermögen hinunter. »Was ist denn mit dem passiert?«, fragte er neugierig.
»Steven hat einen militärischen Würgegriff bei ihm angewendet«, erklärte Lulu noch einmal bereitwillig, ebenso munter wie schon vorhin.
»Ausgezeichnet«, bemerkte Christopher mit einem anerkennenden Nicken in Stevens Richtung. »Fessle ihn.«
Ihn fesseln? Ich starrte auf Brandon hinunter, der ungefähr so panisch wirkte, wie ich mich fühlte. Ich konnte nicht fassen, dass Christopher – mein Christopher – soeben ganz beiläufig vorgeschlagen hatte, jemand solle Brandon Stark fesseln. In was hatte Christopher sich bloß verwandelt? Vor ungefähr einer Woche war er noch ein ganz normaler – wenn auch recht schnuckliger – Freak an der Tribeca Alternative Highschool in Manhattan gewesen, ein echter Einser-Schüler.
Und jetzt auf einmal erinnerte er an John Connor in Terminator – Die Erlösung .
»Ihn fesseln?« Nikki blickte mit Tränen in den Augen auf. Augen, die sowieso schon verschmiert waren von der vielen Wimperntusche. »Das ist nicht dein Ernst. Du wirst ihn nicht fesseln.«
»Hier hast du Küchengarn«, sagte Lulu, nachdem sie ein paar Schubladen durchwühlt hatte.
»Perfekt«, erwiderte Christopher und griff nach der Garnrolle, die Lulu ihm hinhielt. »Steven, würdest du mir dabei bitte helfen?«
»Mit Vergnügen.« Steven beugte sich vor und begann, Brandons Beine zu umwickeln, während Christopher sich an den Handgelenken zu schaffen machte.
»Seid ihr verrückt geworden?«, herrschte Brandon sie an. Er schien allmählich wieder zu Bewusstsein zu kommen, aber leider nicht genug, um sich zu wehren. Abgesehen von den verbalen Protesten. »Wisst ihr überhaupt, mit wem ihr es hier zu tun habt? Wenn mein Vater von der Sache Wind bekommt …«
»Wenn er von was Wind bekommt?«, fragte Christopher. »Dass du seit ungefähr einer Woche ein Mädchen hier festhältst, das er umbringen wollte, ohne dass du ihm ein Wort davon verraten hast, weil du nämlich aus ihr herauskriegen wolltest, warum er sie überhaupt aus dem Weg zu räumen plante?«
Christopher hatte in diesem Punkt recht. Andererseits …
In diesem Moment schlich sich Frida zu mir rüber und flüsterte: »Was ist, wenn Brandon sich von den Fesseln befreien kann? Ich meine, dann ist er doch bestimmt sauer, oder?«
»Das möchte ich meinen«, erwiderte ich.
»Und dann verfolgt er uns doch sicher, oder?«, erkundigte sie sich besorgt.
»Vielleicht, ja«, gab ich zu. Den
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