Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
ich dir.«
»Er wird uns nicht verpfeifen«, versicherte mir Christopher. »Das kann er nicht. Was soll er denn bitte sagen? Dass er dich entführt hat und du ihm entkommen bist?«
»Er wird sich schon für jeden von uns was einfallen lassen«, hielt ich ihm entgegen. »Er wird denen erzählen, dass wir ihm schreckliche Dinge angetan haben, und so schnell können wir gar nicht schauen, da ist Steven schon auf America’s Most Wanted zu sehen.«
»Ich glaube, die Show läuft längst nicht mehr im Fernsehen«, erklärte Christopher, während er mich mit gerunzelter Stirn anschaute. Seine Lippen waren den meinen unglaublich nahe. Das entging mir keineswegs.
Und ich hasste mich selbst dafür, dass mir das auffiel.
»Oh, und ob diese Sendung noch läuft!«, sagte ich. »Und weißt du, wen man da bald zu sehen kriegt? Dich, wenn du so weitermachst. Was hast du überhaupt in die Luft gejagt, um Brandons Sicherheitsleute abzulenken? Woher willst du wissen, dass keiner verletzt ist?«
Jetzt wurde er sauer.
»Weil ich zufällig dabei war. Das war nur eine Rohrbombe, und die hab ich in Richtung Strand geworfen, weg von den ganzen Leuten.«
»Auch weg von den Paparazzi?«, fragte ich. »Die halten sich nämlich in den Dünen versteckt.«
»Das hab ich vorher überprüft«, schnauzte Christopher mich an. »Da war keiner. Gott, Em, was willst du eigentlich von mir?«
Tja, das konnte ich ihm schlecht sagen. Zumindest nicht vor allen Leuten, schließlich hatte es teilweise was mit seiner Zunge in meinem Mund zu tun.
»Ich will, dass du für dein Handeln Verantwortung übernimmst«, sagte ich stattdessen. Ich wusste echt nicht, was los mit mir war. Warum brüllte ich ihn an, obwohl er mir eigentlich nur helfen wollte, was ja eigentlich total nett von ihm war, wenn man bedenkt, dass er mich noch nicht mal mehr besonders gern mochte? »Führ du dich nicht auf wie dein Journeyquest -Avatar, und ganz nebenbei, der hat auch immer schon angegriffen, bevor er nachgedacht hat. Und genau aus dem Grund bist du jedes Mal fertiggemacht worden …«
»Du hast mich nie fertiggemacht«, fuhr Christopher mich an. »Ich hab dich sehr wohl fertiggemacht …«
»Ähm …«, meinte Mrs Howard nun.
Da klingelte es wieder an der Tür. Und jetzt hämmerte auch noch jemand lautstark dagegen.
»… Ich unterbreche euch beide ja nur ungern. Aber ich denke, wir sollten jetzt besser abhauen … Und ich finde es ebenfalls am klügsten, Brandon mitzunehmen«, fuhr Mrs Howard fort. »Sonst befürchte ich, dass er ein wenig zu … impulsiv reagieren könnte.«
»Wenn du mich auch nur mit einem Finger anrührst«, brüllte Brandon jetzt und schlug wie wild auf den Boden, »dann rufe ich meine Anwälte an! Ich werde euch alle verklagen! Auch dich, Lulu! Glaub ja nicht, dass ich es nicht tue, bloß weil meine Mutter und deine Mutter mal eine Zeitlang im selben Aschram gelebt haben!«
Lulu sah mit zusammengekniffenen Augen auf Brandon hinunter. Es war ein großer Fehler gewesen, dass Brandon ihre Mutter erwähnt hatte, denn von der hatte Lulu noch nie sprechen können, ohne auszurasten.
»Er kommt mit«, meinte sie und zauberte ein Geschirrtuch aus ihrer Schürzentasche hervor. »Kneble ihn, Steven.«
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Steven das Geschirrtuch in Brandons protestierenden Mund gestopft hatte. So schnell konnte ich gar nicht gucken, da waren er und Christopher schon dabei, Brandon halb zerrend, halb schubsend zur Hintertür rauszubefördern und dann seitlich um das Haus herum zu einem dort geparkten Minivan zu schleppen. Der Klang der Wellen, die sich ein paar Hundert Meter weiter am Strand brachen, war ziemlich laut …
… aber nicht so laut wie das Geräusch von weiteren sich nähernden Sirenen und Martinshörnern.
Die Luft draußen war frisch und roch nach einer Mischung aus Rauch von Feuerholz und der salzigen Meeresbrise. Cosabella, die ganz aufgeregt war, weil sie dachte, wir würden nun den üblichen Morgenspaziergang machen, lief mir voraus über den Pfad und beschnüffelte alles, was ihr in die Quere kam. Dann erledigte sie gemeinsam mit Mrs Howards beiden Hündchen ihr Geschäft.
Nikki stolperte ein paarmal auf ihren Plateauabsätzen, weil sie sich immer wieder zum Haus umdrehte.
»Meine Operation«, keuchte sie kraftlos. »Wenn wir jetzt gehen, werden die mich nicht operieren.«
»Klar«, sagte ihr Bruder. Seine Stimme klang ungefähr so mitleidslos wie Lulu vorhin, als sie Justin erwähnt hatte. »Na, das ist ja auch
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