Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
das Beste so. Mom hat doch gesagt, das würde dich umbringen, du erinnerst dich?«
»Aber«, meinte Nikki traurig, »ich will doch bloß wieder hübsch sein.«
Mal ehrlich: Als ich das hörte, stolperte ich .
Ich konnte ihr kaum in die Augen sehen. Ich will doch bloß hübsch sein. Oh, mein Gott.
Nikki stolperte nicht mehr, und dann stiegen wir alle in den Wagen. (Na ja, Brandon quetschten wir hinter die Rückbank des Minivans. Mit dieser würdelosen Sitzhaltung schien er kein bisschen glücklich zu sein, nach dem Grunzen zu schließen, das von hinten zu hören war.) Und schließlich rasten wir mit höchster Geschwindigkeit los in Richtung Flughafen, wobei wir auf dem Weg einige Feuerwehrautos überholten.
Lulu, die immer noch ihre Kochmütze trug, winkte den hübschen Feuerwehrmännern fröhlich zu und ein paar von denen winkten sogar zurück. Klar, sie konnten ja nicht wissen, dass wir das Feuer verursacht hatten, auf das sie gerade zurasten.
Aber als ich Nikkis Miene sah, war das der traurigste Anblick, der mir je untergekommen war.
Ich will doch bloß hübsch sein.
Ich mochte jetzt zwar vielleicht keine Gefangene mehr sein …
… aber dafür sah Nikki nun so aus, als hätte sie das Gefühl, eingesperrt zu sein.
NEUN
Den Piloten und dem Flugbegleitpersonal erzählten wir, Brandon sei deshalb gefesselt, weil wir ihn gegen seinen Willen in eine Entzugsklinik bringen würden.
Sie wussten ausreichend Bescheid über Brandon Stark, da sie in der Klatschpresse von ihm gelesen hatten. Einige waren sogar ein-, zweimal mit ihm geflogen. Darum nahmen sie uns das auch ab. Während des Fluges liefen sie kopfschüttelnd durch die Gegend, als würden sie denken: Oh! Diese armen, verkorksten Milliardärskinder! Bin ich froh, dass mein Kind keine solchen Probleme hat.
Das löste allerdings nicht das Problem, was Brandon tun würde, sobald das Flugzeug gelandet war.
»Ich lass jeden Einzelnen von euch einsperren«, knurrte er uns wütend an, nachdem er es geschafft hatte, den Knebel aus seinem Mund zu befördern.
Doch Lulu verdrehte nur die Augen und stopfte ihm das Geschirrtuch sofort wieder rein.
Mrs Howard war der Ansicht, wir sollten eine Pressekonferenz abhalten, so wie dieses spontane Interview, das ich gegeben hatte, als ich noch auf der Suche nach ihr gewesen war.
»Nette Idee«, meinte Steven. »Aber was genau wollen wir denn bei dieser Pressekonferenz sagen?«
»Na ja, die Wahrheit natürlich«, antwortete Mrs Howard. »Dass Robert Stark versucht hat, meine Tochter umzubringen.«
»Und woher nehmen wir den Beweis dafür?«, wollte Christopher wissen.
»Na, der sitzt doch direkt vor dir.« Mrs Howard zeigte auf mich.
Christopher hatte mich geflissentlich nicht angeschaut. Er hatte sich sogar alle Mühe gegeben, jeden anzusehen, nur nicht mich . Jetzt, da wir kein Paar mehr waren – wegen meiner angeblichen Vertrauensprobleme –, hatte er sich auf einen Platz gesetzt, der in dem riesigen Flugzeug am weitesten entfernt von mir war.
Nicht dass mir das irgendwas ausgemacht hätte. Ich musste noch nicht mal so tun, als ob – es war mir nämlich überhaupt nicht aufgefallen. Ich hatte mich vor den Flachbildfernseher gesetzt und die DVD s durchgeguckt, um zu schauen, ob die irgendwas Neues hatten, das ich noch nicht kannte.
»Aber sie ist ja eindeutig am Leben und es geht ihr offensichtlich gut«, wandte Steven ein und deutete mit einer Kopfbewegung auf mich. »Ich schätze, der amerikanische Durchschnittsbürger vor dem Fernseher wird so seine Schwierigkeiten haben, zu verstehen, dass Em nicht Nikki Howard ist. Mit Beweis meint Christopher sicher etwas Greifbareres. Es reicht nicht, wenn Em beteuert, dass sie innendrin nicht Nikki ist. Weil sie es ja äußerlich nun mal ist.«
»Sie hat eine Narbe«, sagte Frida. »Em könnte ihnen doch ihre Narbe von der Operation zeigen. Wo sie den Eingriff durchgeführt haben.«
»Ich befürchte, wir brauchen mehr als das«, sagte Steven nachdenklich. »Wir brauchen einen richtigen Zeugen. Vielleicht jemanden, der dabei war, als die Operationen durchgeführt wurden.«
»Also, Dr. Fong können wir vergessen«, mischte ich mich jetzt ein und kam aus dem vorderen Kabinenbereich zurück. Gerade hatte ich den Hörer des Bordtelefons aufgehängt.
»Wieso? Haben sie ihn umgebracht?«, schrie Lulu schockiert.
Steven warf ihr einen zurückhaltenden Blick zu. Ich konnte echt nicht genau sagen, ob er sie mochte oder nicht. Manchmal hatte ich den Eindruck, er fand sie gut,
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