Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
helfen will, könnte sein Cousin das ja für uns rausfinden.«
Selbstverständlich. Christophers Cousin, das Computergenie Felix, der eh schon unter Hausarrest stand, weil er nämlich einen Fernsehprediger um Zehntausende von Dollar geprellt hatte, indem er ein öffentliches Telefonhäuschen darauf programmiert hatte, automatisch ein paar Hunderttausend Mal hintereinander die 0800er-Nummer seiner Sendung anzurufen. (Krass, ich wusste gar nicht, dass die Besitzer einer solchen 0800er-Nummer dafür bezahlen, jedes Mal wenn einer sie anruft!)
Ja, genau, warum zogen wir nicht einfach Felix mit rein? War ja egal, dass er gerade mal so alt war wie Frida, oder? Schließlich hatte Felix ja nichts mehr zu verlieren.
»Nein«, sagte Christopher. Er drehte den Kopf zu uns und sah uns bitterböse an. Wusste ich’s doch, dass er uns heimlich zugehört hatte! »Wenn ich raus bin, ist er auch raus.«
Natürlich fragte ich mich unwillkürlich, was Felix von dieser Entscheidung halten würde. Denn Felix schien mir ganz die Sorte Junge zu sein, der nicht so schnell locker ließ, wenn er erst mal in eine Sache involviert war.
Und mit meiner Hilfe hatte Felix sich ja schließlich schon einmal in den Großrechner von Stark gehackt.
Mit Christopher kam ich irgendwie gar nicht mehr klar. Am besten beachtete ich ihn einfach gar nicht mehr. Es gab viel wichtigere Dinge, über die es nachzudenken galt.
Dazu gehörte Brandon und die Frage, wie wir ihn dazu bringen konnten, uns in Ruhe zu lassen. Ich beschloss also, mich darum zu kümmern.
Dazu setzte ich mich ihm gegenüber in einen der superweichen cremefarbenen Ledersitze des Gulfstream-Flugzeugs.
»Brandon«, fing ich an und beugte mich nach vorn, um eine Hand auf seine Hände zu legen … die im Übrigen langsam ein wenig geschwollen wirkten, weil sie schon so lange gefesselt waren. »Wenn die Firma deines Vaters den Bach runtergeht, dann wird ein fetter Posten für einen neuen Generaldirektor frei. Es wäre doch schade, wenn du nicht in seine Fußstapfen treten könntest, weil man dich ebenfalls verhaftet hat, wegen all der Dinge, die du mir angetan hast. Du weißt schon, die Erpressung zum Beispiel oder dass du mir gedroht und mich über mehrere Staatsgrenzen hinweg verschleppt hast, obwohl ich noch minderjährig bin und so. In den Fox News wird das überhaupt keinen guten Eindruck machen. Ich meine, ich hab nicht unbedingtvor, wegen dieser Vorfälle ernsthafte Schritte gegen dich zu unternehmen. Denn so wie ich das sehe, bist du zwar ein Stark, und das verheißt nichts Gutes … Aber wenigstens scheinst du nicht unbedingt gern Leute umzubringen. Auf jeden Fall aber geh ich zur Polizei, wenn du irgendwas gegen meine Freunde unternimmst, sobald wir in New York gelandet sind.«
Brandon sah mich mit großen Augen an und presste einen ganzen Schwall von Worten hervor, die ich aber wegen des riesigen grün-weiß gestreiften Geschirrtuchs in seinem Mund nicht verstand. Ich konnte kein einziges Wort ausmachen.
»Eines sollst du wissen, Brandon«, fuhr ich fort, während ich mich in meinem Sitz zurücklehnte und die Beine übereinanderschlug. » Ich habe deinen Murciélago angezündet.«
Jetzt wurden Brandons Augen noch größer und er stieß einen weiteren Wortschwall aus, diesmal ein bisschen lauter. Aber ich verstand immer noch nichts. Also, abgesehen von den Flüchen.
»Ja«, sagte ich. »Schon gut. Das geschieht dir recht. So wie du mich behandelt hast, behandelt man nun mal keine Frau – und auch sonst niemanden. Hast du verstanden? Und nein, ich kauf dir kein neues Auto. Stattdessen tu ich dir noch viel Schlimmeres an, wenn du dich noch einmal mit mir anlegst. Dann ruf ich nämlich die Leute von Oprah an und organisiere ein ausgiebiges Interview in ihrer Show. Und da erzähle ich, wie du mich benutzt hast und was für ein absoluter Vollidiot du doch bist. Du wirst der meist gehasste Mann in ganz Amerika sein. Und dann werden die Aktieninhaber von Stark Enterprises es nicht zulassen, dass du die Geschäfte übernimmst, sobald dein Dad abgesägt ist.«
Als ich das alles vom Stapel ließ, wurde Brandon mucksmäuschenstill. Mit waidwundem Blick schaute er mich an. Fast sah er so aus wie Cosabella, wenn ich sie ausschimpfte, weil sie wieder mal auf einem meiner Jimmy-Choo-Schuhe rumgekaut hatte, die sie auf wundersame Weise einfach unwiderstehlich zu finden schien.
»Also, was ist dir lieber?«, fragte ich ihn. »Spielst du mit? Oder hast du vor, weiter durchs Leben zu rennen
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