Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
und manchmal war ich mir da nicht so sicher. Während ich persönlich sie total toll fand, schien Nikkis Bruder durch ihre überschwängliche Art manchmal ein wenig eingeschüchtert.
Das konnte ich sogar irgendwie nachvollziehen. Nachdem wir in das Flugzeug gestiegen waren, hatte sie ihr Kochoutfit eingetauscht gegen einen Body im Leolook und ein pinkfarbenes Tutu, dazu ein Paillettenjäckchen und ein kirschrotes Beret, das in einem neckischen Winkel auf ihrem blondierten Pagenkopf saß und ihren milchkaffeefarbenen Teint recht gut zur Geltung brachte.
Im Ernst, ich fand, sie sah total süß aus.
Steven hingegen schien sie als eine völlig neue Spezies zu betrachten, die er noch nie gesehen hatte, weder in der Wildnis noch im Zoo oder sonst wo.
Bestimmt gab es in Gasper nicht allzu viele Mädchen wie Lulu.
»Äh, nein«, sagte ich. »Ich nehme an, er ist auf der Flucht, so wie wir. Der Mann von der Auskunft meinte, die Festnetznummer wäre nicht mehr aktiv, und als ich im Stark Institute für Neurologie und Neurochirurgie nach ihm fragte, meinten die, er hätte gekündigt.«
Aus dem hintersten Teil des Flugzeugs drang nun ein klägliches Schluchzen zu uns. Als ich mich umsah, erkannte ich, dass das Geräusch von Nikki gekommen war, die sich auf einem Fenstersitz zusammengekauert hatte.
Eigentlich hätte ich nicht überrascht sein dürfen. Immerhin war Dr. Fong ihre letzte Hoffnung gewesen, ihren alten Körper zurückzubekommen.
Ich will doch bloß hübsch sein, hatte sie gesagt, und zwar in dem bemitleidenswertesten Ton, der mir je zu Ohren gekommen war.
Tja, wer wollte das nicht?
Na ja, obwohl, zugegeben … Mein Aussehen war mir eigentlich nie besonders wichtig gewesen. In der Zeit bevor ich von diesem Plasmafernseher am Kopf getroffen wurde, hatte ich mir nie auch nur die geringste Mühe gemacht, gut auszusehen.
Genau aus dem Grund wollte Frida ja nicht mit mir gesehen werden. Ich zog mir immer die Klamotten an, die am nächsten am Boden lagen. Als Haarschnitt trug ich das, was bei Supercuts am billigsten war. Make-up war etwas … das ich nicht kannte. Vielleicht hatte ich sogar ein- oder zweimal versucht, was aus mir zu machen, aber auch nur halbherzig, und es hatte immer in einer Katastrophe geendet. Es war irgendwie so, als hätte ich schlichtweg folgenden Entschluss gefasst: Tja, ich kann nicht aussehen wie Nikki Howard, deshalb ist es vermutlich das Beste, ich lass es gleich bleiben.
Das war wahrscheinlich zum Teil auch der Grund, weshalb der Kerl, auf den ich stand, damals nie wirklich geschnallt hatte, dass ich ein Mädchen war …
Das Problem war nur, dass ich inzwischen in der Lage war, recht gut zu beurteilen, dass Nikki Howard selbst nicht immer allzu attraktiv war … zumindest nicht innerlich . Wenn sie daran jetzt ein bisschen arbeitete, dann zeigte sich das vielleicht irgendwann auch an ihrem Aussehen …
Andererseits … Wenn ich zusehen müsste, wie jemand anders mit meinem Körper durch die Gegend rennt, dann würde ich mich wahrscheinlich innerlich auch nicht attraktiv und hübsch fühlen.
»Wie sieht es mit dieser Computersache aus«, erkundigte sich Frida. Sie hielt ihren Stark Quark hoch, den sie von Robert Stark geschenkt bekommen hatte. »Können wir der Presse oder der Polizei nicht davon erzählen? Das, was Nikki zufällig mitbekommen hat?«
»Was das betrifft, haben wir ja genauso wenig Beweise«, wandte Steven ein und streckte die Hand nach dem Laptop aus. »Zumindest noch nicht.« Er warf Christopher einen fragenden Blick zu.
Der hielt allerdings nur ratlos die Hände hoch. Sie steckten immer noch in den Fingerhandschuhen.
»Du brauchst mich gar nicht so anzusehen«, meinte er. »Ich bin raus.«
Mit zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an.
»Was meinst du damit«, erkundigte ich mich, »du bist raus?«
Lulu schaute mich an, die kirschroten Lippen aufeinandergepresst: »Christopher hat gesagt, er würde mit uns kommen, um dich von Brandon wegzuholen, weil er das für das Richtige halte und dass er dir das schuldig wäre. Aber hinterher wollte er mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.« Mit dem Lipgloss übertrieb sie es in letzter Zeit ganz schön, und das lag an einem gewissen Jemand mit den Initialen S.H., da war ich mir sicher.
»Aha«, sagte ich und betrachtete ihn immer noch aus verengten Augen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er das ernst meinte. »Wir sollen die Sache mit den Stark Quarks also ganz allein ausklamüsern?«
»Hey«, schnauzte
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