Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
komischen Tages zeiten gespielt. Ich glaub kaum, dass du mich mal gesehen hast. Den Nick hab ich vergessen.« Ich tippte mir an den Kopf. »Du weißt schon, meine Amnesie.«
    Er musterte mich stirnrunzelnd und drehte sich wieder zum Computer. »Mhm, klar. Verstehe.«
    Dann fuhr er plötzlich wieder zu mir herum und warf mir einen Blick zu, der sich anfühlte, als hätte mir jemand ein Glas kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.
    »Aber du hast nicht vergessen, dass du Journeyquest ge spielt hast.«
    Ich hätte mich ohrfeigen können.
    »J … ja. So eine Amnesie ist echt komisch«, stammelte ich. »An manche Sachen erinnere ich mich und an andere nicht …«
    Und dann sagte ich es einfach. Keine Ahnung wieso. Es war riskant. Es war wahrscheinlich dumm.
    Und es war genau das, was Stark Enterprises mit ihrer Spionagesoftware zu finden gehofft hatten. Genau aus diesem Grund hatten sie die Spionagesoftware auf Nikkis und Lulus Computern installiert. Nur deswegen hatten sie meine Eltern und mich großzügigerweise mit Gratishandys ausgestattet. Um zu überprüfen, ob wir nicht doch mit jemandem über Dinge sprachen, über die wir nicht sprechen durften.
    Aber ich tippte meine Worte ja weder in einen Stark-Computer, noch telefonierte ich über ein Stark-Handy.
    »An dich kann ich mich zum Beispiel erinnern«, sagte ich zu Christopher.
    Mein Herz begann, wie verrückt zu klopfen, aber ich redete trotzdem weiter. Mein Mund hatte sich verselbstständigt.
    Lulu hatte mir geraten, ich solle eine Verbindung zu ihm knüpfen, und das war sie.
    »Von dem Tag, an dem die Eröffnungsparty im Stark Megastore war«, erklärte ich.
    Nichts passierte. Ich wartete mit angehaltenem Atem, aber es stürmten keine Männer in schwarzen Kampfanzügen durch die Tür, und es seilten sich auch keine bewaffneten Wachen von der Decke ab.
    Wir waren in Sicherheit.
    Christopher sah mich ungläubig mit weit geöffneten blauen Augen an. (Sie waren anders blau als die von Gabriel, an den Rändern eher leicht grünlich und von hellbraunen statt von dunklen Wimpern umrahmt.)
    Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich wusste ja selbst nicht, wohin meine Äußerung führen sollte.
    Halt den Mund, Em, befahl mein Gehirn meinem Mund. Oder du, Nikki. Halt einfach den Mund. Zwei Millionen Dol lar. Zwei Millionen Dollar!
    Aber es war zu spät. Ich hatte es schon ausgesprochen.
    »Du kannst dich an das erinnern, was an dem Tag passiert ist?«, fragte Christopher.
    Ich blickte auf meine Hände hinunter. Meine Fingernägel – die künstlichen, immer noch schwarz lackierten Nägel – sahen perfekt aus. Genau wie der Rest von mir. Äußerlich.
    Zu dumm, dass niemand in mein Inneres schauen konnte. Wo das totale Chaos herrschte.
    »Ja, ich erinnere mich an dich«, antwortete ich. »Ich weiß noch, dass du mit deiner Freundin da warst. Der, die … gestorben ist.«
    Christopher wandte schnell den Blick ab. Seine Finger verharrten auf der Tastatur meines MacBooks, als wären sie festgefroren.
    Doch jetzt konnte ich keinen Rückzieher mehr machen.
    »Das muss echt schrecklich für dich gewesen sein«, sagte ich, und mein Herz litt mit ihm. »Ich … ich kann mir vorstellen, dass du am liebsten gar nicht mehr daran erinnert werden willst. Es tut mir leid, dass ich damit angefangen hab. Ich wollte es nicht vor den anderen ansprechen … Aber jetzt sind wir allein, und ich wollte dir einfach nur sagen, wie leid es mir tut.« Ich wusste nicht, ob Frida mit ihrer Vermutung recht hatte. Dass Christopher sich so verändert hatte, weil er in mich verliebt gewesen war, meine ich. Vielleicht irrte sie sich. Möglicherweise musste er nur den Schock bewältigen, mitangesehen zu haben, wie ein Mädchen vor seinen Augen gestorben war. Nach so einem Erlebnis wäre jeder traumatisiert.
    Vielleicht war ich für Christopher nie mehr als eine gute Freundin gewesen. Ich hatte keine Ahnung. Seinem Gesicht war nichts abzulesen, weil er immer noch von mir abgewandt dasaß und auf den Computer starrte.
    »Es tut mir unendlich leid, dass das passiert ist«, redete ich tapfer weiter. »Das ist unglaublich traurig. Du … du vermisst sie bestimmt sehr.«
    Ich wartete. Als er nichts erwiderte, war ich mir eigentlich sicher, dass auch nichts mehr kommen würde.
    Aber im nächsten Moment sagte er dann doch etwas. Er sagte: »Ja.«
    Und dann bewegten sich seine Finger wieder über die Tastatur.
    Kurz darauf meinte er: »Okay, das war's. Jetzt ist alles eingerichtet.«
    Damit klappte er meinen Laptop zu

Weitere Kostenlose Bücher