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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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meinen Namen noch ein anderes Stichwort, das meine Identität verraten hätte.
    Sehr unheimlich. Wer spionierte Nikki Howard aus, und vor allem warum? Wie interessant konnten die Mails eines siebzehnjährigen Supermodels denn schon sein?
    In diesem Augenblick hörte ich, wie die Türen des Aufzugs aufgingen, und stürzte aus dem Zimmer. Der Liftboy – ein anderer als der vom Vorabend – grinste mich an. »Morgen, Miss Howard.«
    »Pschsch!« Ich legte einen Zeigefinger an die Lippen und deutete auf Lulu und Brandon, die noch immer schliefen. Sie sahen so engelhaft und unschuldig aus, niemand hätte vermutet, dass sie zwei Wahnsinnige waren, die eine Entführung geplant hatten, um ein angebliches Scientologyopfer vor einer Gehirnwäsche zu bewahren.
    »Oh, Verzeihung«, flüsterte der Liftboy und hielt mir die Tür auf. »Nach unten?«
    Ich nickte und trat mit einem letzten Blick auf meine Entführer in den Lift, als plötzlich ein weißer Blitz an mir vorbei in die Aufzugkabine sauste.
    »Cosy!«, zischte ich streng, als Nikki Howards Hündchen sich flach auf den Boden der Kabine legte, als wäre es darin zu Hause. »Raus hier. Du gehörst mir doch gar nicht. Du musst hierbleiben.«
    Cosabella winselte kläglich.
    »Das ist mein Ernst«, flüsterte ich. »Du kannst nicht mitkommen. Ich gehe wieder ins Krankenhaus zurück.« Ich hob Cosy auf, setzte sie vor dem Aufzug auf dem weißen Teppich ab und befahl ihr, dort sitzen zu bleiben.
    Als ich jedoch in ihr trauriges Gesichtchen schaute und ihr jämmerliches Winseln hörte, schmolz mein Herz.
    »Ach so!« Plötzlich wurde mir klar, dass ihr Wunsch, mit mir nach unten zu kommen, wahrscheinlich weniger mit ihrer Liebe zu mir zu tun hatte als mit einem ganz konkreten Bedürfnis. »Tut mir leid. Gut, dann komm mit.«
    Cosy sprang fröhlich in den Aufzug und wedelte mit ihrem kleinen Stummelschwanz wie … keine Ahnung, wie irgendwas, das sehr wild wedelt eben.
    Der Liftboy strahlte mich (oder besser gesagt Nikki Howard) an und drückte auf den Knopf, damit sich die Tür schloss. Wir glitten in die Lobby hinunter, wo er die Tür wieder öffnete und mir »Einen schönen Tag noch, Miss Howard« wünschte.
    »Ich bin nicht …«, setzte ich automatisch an, aber als ich mich in den verspiegelten Wänden der Lobby sah, wurde mir klar, dass es keinen Sinn hatte.
    »Danke«, sagte ich stattdessen und stieg mit der hinter mir hertrippelnden Cosabella aus dem Aufzug.
    Seltsam. Obwohl ich nichts weiter getan hatte, als ihr das Gesicht zu waschen und ihr die Zähne zu putzen, sah Nikki Howard umwerfend aus. So umwerfend, dass der UPS-Bote, der gerade mit ein paar Paketen ins Gebäude trat, glatt seinen kleinen Computer fallen ließ und knallrot wurde, als er mich sah.
    Es kann natürlich auch sein, dass er einfach nur geschockt war, einen Megastar wie mich in einer ganz normalen Jeans und Turnschuhen zu sehen. Irgendwie hatte ich allerdings den Verdacht, dass es eher etwas mit Nikkis umwerfendem Aussehen zu tun hatte.
    Jetzt könnte man annehmen, ich hätte mich darüber gefreut. So umwerfend auszusehen, meine ich, dass UPS-Boten die Fassung verlieren. Aber wenn dieses umwerfende Aussehen nur etwas ist, in das man quasi hineintransplantiert worden ist?
    Am Abend vorher hatte ich mich in der Eingangshalle kaum umgesehen, weil ich ja gerade erst entführt worden war und festgestellt hatte, dass ich im Körper eines fremden Mädchen steckte. Als ich mich jetzt umblickte, bemerkte ich einen gigantischen, funkelnden Kristalllüster, der von der Decke hing. Direkt unter diesem Lüster stand Justin Bay, der aussah, als wäre er gerade den Seiten einer der Zeitschriften meiner Schwester entstiegen. Er trug eine ausgewaschene Jeans, einen grauen Pulli mit V-Ausschnitt und eine braune Lederjacke. Als er mich entdeckte, zuckte sein gebräuntes, gut geschnittenes Gesicht, und sein Blick huschte nervös hin und her, als erwarte er, hinter mir noch jemanden aus dem Aufzug steigen zu sehen.
    Als er merkte, dass ich allein war, entspannten sich seine Züge sichtlich. Er strahlte mich an und zeigte dabei seine weißen, unnatürlich regelmäßigen Zähne.
    »Da bist du ja endlich«, sagte er mit der Stimme, die ich schon aus der missglückten Journeyquest -Verfilmung kannte.
    »Äh … ja«, sagte ich und sah Cosabella hinterher, die eilig auf die Drehtür zulief. »Da bin ich. Aber ich hab nur ganz kurz Zeit. Ich muss gleich los. Wolltest du mir was für Lulu geben?«
    »Für Lulu?« Justins

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