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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Vielleicht wegen der in dem Film erwähnten ethischen Bedenken?
    Und wieso mochte ich plötzlich Fisch? Warum nahm ich überhaupt einiges anders wahr als früher, hatte andere Empfindungen?
    Aber ja. Plötzlich ergab alles einen Sinn! Es war keine Seelenübertragung gewesen, wie Lulu Collins steif und fest behauptete. Die Wahrheit war viel nüchterner: Dr. Holcombe hatte Nikki Howards Schädel aufgesägt, ihr Gehirn herausgeschabt, stattdessen meines hineingelegt und dann alle dazugehörigen Nerven- und Blutbahnen sorgfältig zusammengefügt, bevor er den Schädel wieder verschlossen und die Wunde so vernäht hatte, dass sie von den darüberfallenden Haaren verdeckt wurde.
    Als mir das klar wurde, knickte ich in den Knien ein. Im nächsten Augenblick fand ich mich rücklings auf dem weißen Teppich wieder und blickte zu den besorgten Gesichtern von Lulu und Brandon auf, während Nikki Howards Hund mir übers Gesicht leckte.
    »Nikki?« Brandon schlug leicht mit der Handfläche auf meine Wangen. »Nikki!«
    »Aua!«, sagte ich gereizt. »Wieso schlägst du mich?«
    »Oh.« Brandon ließ die Hand sinken. »Wir haben uns Sorgen gemacht. Alles okay?«
    »Mir geht es gut. Hilf mir mal zur Couch rüber.«
    Brandon zog mich auf die Füße und trug mich dann ritterlich zum Sofa. Kaum saß ich wieder, kam Cosabella angestürmt, sprang mir auf den Schoß und leckte mir noch ein paarmal aufmunternd übers Gesicht.
    »Was war denn los?«, fragte Lulu besorgt. »War das dein niedriger Blutzucker? Möchtest du vielleicht einen Energydrink oder irgendwas anderes? Brandon, bring ihr doch mal eine Cola light.«
    »Nein.« Ich winkte geschwächt ab, ohne sie darauf hinzuweisen, dass Cola light zuckerfrei ist und mir deshalb kaum gegen Unterzuckerung helfen würde. »Mir geht es gut. Wirklich.«
    Lulu schüttelte den Kopf. »Bring ihr trotzdem eine, Brandon. Hör zu, Nikki oder … Em … keine Ahnung, wie ich dich jetzt ansprechen soll. Es tut mir leid. Es tut mir wirklich total leid. Wir hätten dich niemals aus dem Krankenhaus … wir wollten dir doch bloß helfen. Was sollen wir denn jetzt machen? Was können wir nur tun, um das wiedergutzumachen?«
    »Nichts«, sagte ich. Ich empfand nur Müdigkeit, keine Wut über das, was mir angetan worden war, keine Verbitterung, noch nicht einmal Erstaunen.
    Sie hatten es getan. Sie hatten es wirklich getan.
    Ich war der erste Mensch, bei dem erfolgreich eine Ganzkörpertransplantation durchgeführt worden war.
    »Hier.« Lulu nahm Brandon die Dose Cola light aus der Hand, öffnete sie und hielt sie mir unter die Nase. »Du solltest was trinken.«
    Die Cola roch köstlich. Was absurd war, weil es ein Light-Getränk war. Und ich hasse Light-Getränke. Ich griff nach der Dose und nahm einen Schluck. Die Cola schmeckte kalt und süß und köstlich.
    »Was sollen wir denn jetzt machen, Nikki?«, fragte Lulu. »Oder Em. Oder wie du auch immer heißt. Sollen wir jemanden anrufen? Willst du vielleicht mit deiner Agentin sprechen … mit Rebecca? Oder mit deiner PR-Agentin Kelly? Wie wär's, wenn wir Kelly anrufen und fragen, ob sie weiß, was wir jetzt tun sollen?«
    »Nein, ruft niemanden an«, bat ich. Ich war noch nicht bereit, ins Krankenhaus zurückzukehren. Noch nicht. Nicht jetzt, wo mir klar geworden war, was mit mir passiert war. Oder was mit ziemlicher Sicherheit mit mir passiert war
    Wieso hatten sie es mir nicht gesagt? Worauf hatten sie denn gewartet?
    »Ich bin wahnsinnig müde«, murmelte ich und gab Lulu die Dose zurück, die ich ganz ausgetrunken hatte. »Ist es okay, wenn ich einfach hierbleibe und mich ein bisschen ausruhe, bevor ich entscheide, was ich als Nächstes mache?«
    »Natürlich kannst du bleiben. Das hier ist deine Wohnung. Ich zahle dir die Miete«, rief Lulu.
    »Nikki Howard«, korrigierte ich sie. »Du zahlst Nikki Howard die Miete.«
    Ich war der erste Mensch der Welt, dessen Gehirn transplantiert worden war …
    … und der Körper, in den es verpflanzt worden war, gehörte dem jüngsten Supermodel des Planeten.
    Ganz ehrlich? Der Hulk wäre mir lieber gewesen.

Ich wachte auf, als ein lang gezogener Summton erklang.
    Im ersten Moment wusste ich nicht, wo das Geräusch herkam. Ungefähr eine Minute lang dachte ich, ich läge in meinem eigenen Bett zu Hause, griff neben mich und tastete nach meinem Wecker. Aber statt hartem, kaltem Plastik spürte ich nur weiche, warme Haut.
    Was – gelinde gesagt – überraschend war.
    Noch überraschter war ich, als ich die

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