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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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sich gedrückt und geküsst hätte – ich schwöre bei Gott, dann hätte es wahrscheinlich eine Explosion gegeben oder so etwas in der Art.
    In diesem Moment wurde mir klar, dass diese Küsserei auf keinen Fall fortgesetzt werden durfte, ganz egal wie sehr Nikkis Körper sie auch genoss. Was, wenn Christopher plötzlich vorbeigeschlendert gekommen wäre (egal wie unwahrscheinlich das war) und gesehen hätte, wie Justin Bay mir die Zunge in den Mund steckte? Christopher hasst Justin Bay, weil er so ein miserabler Schauspieler ist und die ganze Jour neyquest -Verfilmung ruiniert hat.
    Okay, er wüsste natürlich nicht, dass ich es wäre und nicht Nikki Howard.
    Aber das ist letztlich nebensächlich.
    Außerdem – was war mit Lulu? Angenommen, Lulu würde aufwachen und aus dem Fenster schauen und uns sehen? Okay, Lulu hatte mich entführt, aber sie hatte es aus reiner Herzensgüte getan.
    Es war schwierig, etwas zu Justin zu sagen, weil er immer noch seine Lippen auf meinen Mund presste. So wunderbar sich das auch anfühlte, ich konnte nicht weitermachen. Ich durfte nicht weitermachen. Trotzdem musste ich meine ganze Willenskraft aufbringen, um meine Lippen von seinen loszureißen und zu sagen: »Bitte, hör auf …«
    »Aber du willst es doch auch«, sagte Justin mit belegter Stimme. (Ich schwöre, das hat er wirklich gesagt. Genau wie die Grafen in Fridas Romanen!) Er hielt meine beiden Arme eisern umklammert.
    Das Schlimme war, dass er vollkommen recht hatte. Ich wollte es wirklich. Und wie ich es wollte! Aber ich war nicht so bescheuert, ihm das zu sagen.
    »Nein«, widersprach ich stattdessen schwach. »Das stimmt nicht. Was wir da tun, ist falsch und gemein.«
    »Das hast du in Paris aber nicht gesagt«, erinnerte Justin mich.
    »Tja, also.« Ich drehte meinen Kopf mit den immer noch prickelnden Lippen so weit wie möglich von ihm weg, falls er auf die Idee kam, mich mit einem weiteren Kuss überzeugen zu wollen. »Keine Ahnung. Ich war noch nie in Paris. Und jetzt lass mich bitte los …«
    Zu meiner Überraschung ließ er mich tatsächlich los. Aber nicht, weil ich ihn darum gebeten hatte, sondern weil plötzlich Gabriel Luna wie aus dem Nichts auftauchte und ihn von mir wegriss. Ausgerechnet Gabriel Luna!
    »Wenn mich nicht alles täuscht, hat die junge Dame dich gerade gebeten, sie loszulassen«, sagte er mit seinem entzückenden britischen Akzent zu Justin.
    Ungelogen, genau das hat er gesagt! Ich fühlte mich original so wie die Heldin in einem von Fridas Liebesromanen! Und ich fand es toll!
    »Was fällt dir ein?«, blaffte Justin und untersuchte seine Lederjacke, an der Gabriel ihn von mir weggezerrt hatte, nach eventuellen Rissen. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    »Für einen Freund von Nikki«, antwortete Gabriel kühl. Ein F von N! Gabriel Luna bezeichnete sich selbst als einen F von N!
    An mich gewandt, fragte er in besorgtem Tonfall: »Alles okay, Nikki?«
    Ich nickte und streichelte geistesabwesend Cosabella, die es nicht angenehm gefunden hatte, so zerquetscht zu werden, und Justin anknurrte, als wäre sie ein kiloschwerer Rottweiler.
    »Ja danke, mir geht es gut«, versicherte ich Gabriel. »Ich mache mir bloß ein bisschen Sorgen, dass … na ja … dass uns jemand gesehen haben könnte.«
    Natürlich meinte ich damit Christopher – und Lulu. Aber Justin blickte sich sofort hastig um, als würde er zum ersten Mal wahrnehmen, dass wir an einer ziemlich belebten Straßenecke standen. Er sah allerdings kein einziges Mal zu dem Fenster über uns hinauf, der Schuft! Oder ist Kanaille das Wort, das man in solchen Fällen benutzt? Ich muss das bei nächster Gelegenheit mal in einem von Fridas Liebesromanen nachschlagen.
    »Stimmt«, sagte Gabriel ruhig, als er Justins erschrockenes Gesicht bemerkte. »Die Paparazzi können jede Sekunde hier sein. Auf dem Weg hierher hab ich welche an der Ecke stehen sehen.«
    »Ich melde mich bei dir, Baby.« Justin schlug den Kragen seiner Lederjacke hoch und eilte davon.
    Unglaublich! An seine angebliche Freundin Lulu verschwendete dieser Kerl keinen einzigen Gedanken, aber vor den Paparazzi hatte er solche Angst, dass er sofort die Flucht ergriff. Was für ein Widerling. Oder Lump. Oder wie auch immer man so jemanden nennt.
    Gabriel musterte mich fragend. »Ist wirklich alles okay, Nikki?«
    In diesem Augenblick bemerkte ich, dass Karl uns mit offenem Mund anstarrte und sein Handy gezückt hatte, als wäre er kurz davor, die Polizei zu rufen. Sobald er

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