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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Grundschülerin und kugelte mir fast den Arm aus dem Schultergelenk. »Nikki! Nikki! Krieg ich ein Autogramm?«
    »Ich will auch eins, Nikki!« Tiffany drückte mir einen Stift und ihr Französischheft in die Hand. »Bitte unterschreib hier. Bitte!«
    »Ich bin nicht Nikki!«, rief ich und versuchte, mich an den Mädchen vorbeizuschieben, ohne sie brutal zur Seite zu stoßen. »Ehrlich nicht. Ich bin …«
    »Kinder!«, sagte eine ältere Nonne, die anscheinend ihre Betreuerin war und eindeutig unterschätzte, welche entfesselnde Wirkung der Anblick eines Supermodels auf ihre jungen Schützlinge hatte. »Beruhigt euch! Lasst die junge Dame in Ruhe!«
    Die Mädchen ließen mich aber nicht in Ruhe. Sie glaubten mir nicht, dass ich nicht Nikki Howard war.
    Warum auch, wenn der Beweis dafür, dass ich es eben doch war, gleich gegenüber meterhoch an einer Hauswand klebte?
    Die Schulmädchen zerrten so hysterisch an meiner Jacke, dass sie um ein Haar die arme Cosabella zu Boden gerissen hätten. Keine Ahnung, was passiert wäre, wenn Gabriel und Karl sich nicht zu mir durchgekämpft hätten, um mich zu retten. Doch zum Glück schaffte Karl es, die aufgebrachte Horde in Schach zu halten, während Gabriel mir einen Arm um die Schulter legte und mich davonführte. »Verstehst du jetzt, warum du nicht mit der U-Bahn fahren kannst?«, sagte er trocken. »Höchstens wenn du eine Burka anziehst.«
    Das sollte ein Witz sein.
    Nur dass die Situation nicht sonderlich witzig war, weil er natürlich vollkommen recht hatte. Ich würde niemals wieder unerkannt mit der U-Bahn fahren können. Von jetzt an würde ich immer als Nikki Howard – Supermodel – in der U-Bahn sitzen. Es sei denn, ich trug ein riesiges Schild vor mir her, auf dem stand: Autogrammanfragen zwecklos. Ich bin nicht die, für die sie mich halten.
    Ich muss ziemlich niedergeschmettert ausgesehen haben, denn Gabriel drückte mich kurz an sich und sagte: »Hey, mach dir keine Sorgen. Ich fahr dich.«
    Wir gingen ein paar Schritte auf das Gebäude zu, und dann deutete er auf eine hellgrüne Vespa, die in der halbrunden Zu fahrt parkte.
    Ja, genau. Eine Vespa.
    Mit anderen Worten: das uncoolste Fortbewegungsvehikel des Universums – jedenfalls in den Augen normaler Durchschnittsamerikaner.
    Aber Gabriel war nun mal kein Amerikaner. Und es war ihm anscheinend egal, dass der Durchschnittsamerikaner Roller für einen Motorradersatz für Weicheier hält.
    »Ich hab einen zweiten Helm mit«, beruhigte er mich, als er meine skeptische Miene sah, die er wahrscheinlich auf meine Sicherheitsbedenken zurückführte.
    »Okay«, sagte ich schwach. Ich wollte einfach nur weg von Nikki Howards kreischenden Fans (die immer noch von Karl und der inzwischen völlig aufgelöst aussehenden Nonne festgehalten wurden). Weg von Nikki Howards verrückter Mitbewohnerin und ihrem verrückten Freund (bzw. ihren Freun den ). Weg von dem Haus, in dem sie wohnte, und weg von dem riesigen Plakat gegenüber. Ich wollte zu meiner Familie zurück.
    Wie ich dorthin kam, war mir egal.
    »Hier, setz den auf.« Gabriel reichte mir einen Helm aus dem Fach unter der Sitzbank und half mir, ihn über meinen Kopf (oder Nikki Howards Kopf) zu stülpen. Zum Glück tat meine Narbe dabei nicht weh.
    Anschließend half er mir auf die Vespa und zeigte mir, wo ich meine Füße hinstellen konnte. Zuletzt stieg er selbst auf und sagte: »Okay, halt dich an mir fest.«
    Mir war klar, dass das bedeutete, dass ich meine Hände um seine Taille legen sollte.
    Im Grunde forderte er mich dazu auf, ihn zu umarmen – und das, obwohl ich noch nie in meinem Leben einen Jungen umarmt hatte. Okay, abgesehen von den beiden Jungs, die ich in den vergangenen vierundzwanzig Stunden geküsst hatte. Aber diese Umarmungen waren nicht von mir ausgegangen.
    Während ich noch zögerte, rissen sich ein paar der Schulmädchen von Karl und der Nonne los und rannten auf uns zu. »Nikki! Nikki!«, kreischten sie wieder.
    Gabriel startete die Vespa. Sie machte einen Satz vorwärts, und ich musste mich an ihm festhalten, um nicht hinterrücks hinunterzufallen.
    Und dann sagte er: »Okay, es geht los!«
    Und los ging's.

Ich lebe schon mein ganzes Leben in Manhattan.
    Ich habe Dim Sums in Chinatown gegessen und Steinofenpizza in Little Italy. Ich war auf dem Empire State Building und auf der Freiheitsstatue. Ich habe die Einreise meiner Vorfahren über Ellis Island zurückverfolgt (seitens meines Vaters kamen sie aus England und seitens meiner

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