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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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getan hatte, um Nikki Howard zu retten. Nicht mich.
    »Ich weiß, es ist schrecklich, so was zu sagen …«, flüsterte Mum. »Aber … Christopher wird darüber hinwegkommen. Irgendwann. Mit der Zeit. Das wird er ganz bestimmt.«
    »Darüber hin-hinwegkommen?«, schluchzte ich. »Mein bester F-Freund denkt, ich sei tot, obwohl ich es gar nicht bin, und ich k-kann ihm nicht mal sa-agen, dass ich noch lebe – und du sagst, er wird darüber hin-hinwegkommen?«
    In diesem Augenblick kam Frida ins Zimmer. Ihre braunen Augen blitzten und sie hatte wütend das Kinn vorgestreckt – ein todsicheres Zeichen, dass sie wegen irgendetwas sauer auf mich war.
    Als sie mich weinen sah, erstarrte sie und blieb stehen.
    »Was hat sie?«, fragte sie.
    »Ich habe ihr gerade von Christopher erzählt«, sagte Mom und wiegte mich sanft in ihren Armen. »Dass er sie für tot hält.«
    »Oh.« Frida starrte mich an. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Na und? Um den brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich hab ihn gestern in der Schule gesehen und er wirkte ganz fröhlich.«
    Darauf schluchzte ich nur noch mehr.
    »Frida!«, sagte Mom streng.
    »Was denn?« Frida schlenderte zu dem Tischchen, auf dem die Fernbedienung lag, machte den Fernseher an und schaltete durch die Programme. »Ist doch wahr. Am Anfang war er ziemlich fertig, aber jetzt ist er darüber hinweg. Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst, Em. Du hast doch immer behauptet, er wäre gar nicht dein Freund, schon vergessen?«
    Mom ließ mich los, stand ruckartig auf und nahm Frida die Fernbedienung aus der Hand.
    »Raus in den Gang, aber sofort. Ich habe mit dir zu reden«, sagte sie resolut.
    Die beiden verließen das Zimmer. Während sie weg waren, versuchte ich, mich wieder ein bisschen zu beruhigen. Ich konnte nicht glauben, dass ich kaum einen Gedanken an Christopher verschwendet hatte, seit ich aus dem Koma erwacht war. Okay, mal abgesehen davon, dass ich mir gewünscht hatte, er hätte mich geküsst an Stelle von Justin und Brandon.
    Was war ich nur für eine gemeine Egoistin? Ich stellte mir vor, was er durchgemacht hatte, seit er mich für tot hielt. Wie hatte er es verkraftet? Der Moment, als der Bildschirm vor seinen Augen auf mich runtergekracht war, musste schrecklich für ihn gewesen sein. Er hatte bestimmt einen Schock gehabt. Mit wem aß er jetzt wohl mittags immer in der Cafeteria? Der arme Christopher! Jetzt hatte er niemanden mehr, mit dem er Witze über die »Lebenden Toten« reißen oder auf dem Discovery Channel Operationssendungen schauen konnte.
    Es sei denn … es sei denn, ein anderes Mädchen hätte ihn sich gekrallt. Aber wer? Welches Mädchen an der Tribeca High school (außer mir) war zartfühlend genug, um über seine langen Zottelhaare hinwegzusehen und zu erkennen, dass sich dahinter ein potenzieller Supertyp verbarg? Welches andere Mädchen war okay genug für ihn?
    Oh Gott. Es gab bestimmt eine. Saß sie vielleicht jetzt gerade in diesem Augenblick neben ihm in der Cafeteria und beglückwünschte ihn dazu, nicht den Thunfischsalat genommen zu haben …?
    Plötzlich kam Frida wieder zurück, diesmal war sie alleine und sah beleidigt aus.
    »Ich soll mich entschuldigen«, murmelte sie, und ihr Blick huschte dabei von Cosabella über den schwarzen Fernseher zum Fenster hinüber. Sie schaffte es einfach nicht, mir in die Augen zu sehen. »Also: Das was ich vorhin gesagt hab, tut mir leid. Es stimmt auch gar nicht. Ich glaub nicht, dass es Christopher gut geht, aber … er war immer schon komisch. Bei dem weiß man doch nie, was er denkt.«
    Ich hatte mir meine oder besser gesagt Nikkis Tränen inzwischen abgewischt. (Wobei Dr. Holcombe mir gesagt hatte, ich solle mir abgewöhnen, meinen neuen Körper als fremd zu betrachten. Er gehört jetzt dir, Emerson, hatte er gesagt. Nicht mehr ihr. )
    Klar. Ich trug ja auch bloß ihren Namen, würde bald in ihrem Loft wohnen und war ab jetzt mit ihrem Freund (bzw. ihren Freun den ) zusammen.
    »Wieso bist du so schlecht gelaunt?«, fragte ich Frida so gefasst wie möglich, obwohl mir immer wieder aufs Neue die Tränen kamen, sobald ich an Christopher und das neue Mädchen dachte, das vielleicht jetzt gerade Journeyquest mit ihm spielte oder irgendeine Operationssendung auf dem Discovery Channel schaute. (Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich im Moment nicht so scharf auf Operationssendungen war.) Aber ich versuchte, mich zusammenzureißen. Dr. Holcombe hatte schon recht gehabt, ich konnte

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