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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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nach der gesetzlichen Definition des Staates New York vor fünfunddreißig Tagen gestorben ist.«
    Das klang nicht gut. Das klang ganz und gar nicht gut.
    »Warten Sie«, entgegnete ich. »Wollen Sie mir damit sagen, dass ich nach den Gesetzen des Staates New York tot bin?«
    »Emerson Watts ist tot«, präzisierte er.
    »Aber ich bin Emerson Watts«, rief ich.
    »Sind Sie das?«, fragte er mit einem kleinen Lächeln.
    Und dieses Lächeln war es. Plötzlich bekam ich Angst. Mehr Angst, als ich jemals in meinem Leben gehabt hatte … Mehr Angst, als in dem Moment, in dem der Flachbildfernseher auf meine Schwester zu fallen drohte.
    »Ja.« Ich setzte mich aufrecht hin und straffte die Schultern. »Ja, ich bin Emerson Watts. Wieso versuchen Sie überhaupt, darüber zu diskutieren? Worum geht es hier? Wollen Sie wirklich allen Ernstes behaupten, ich wäre tot und Nikki Howard würde noch leben?«
    »Ganz und gar nicht. Was ich Ihnen klarzumachen versuche, ist, dass Sie Nikki Howard sind.«

Ich lag wieder im Krankenhaushemd in meinem Zimmer im Krankenhaus – dem einzigen belegten Zimmer im Westflügel des Instituts für Neurologie und Neurochirurgie. Dr. Holcombe und sein Team wollten noch ein paar Tests durchführen. Von diesen Ergebnissen würde abhängen, wie schnell ich nach Hause entlassen werden konnte. Wobei mein Zuhause von jetzt an Nikki Howards Loft sein würde, denn schließlich hatte ich mich vertraglich verpflichtet, sie zu sein und ihren Job zu übernehmen.
    Nicht dass meine Eltern mich gezwungen hätten, die Sache durchzuziehen. Nachdem der Rechtsverdreher von Stark Enterprises sich verabschiedet hatte, sagten sie mir, dass sie vollstes Verständnis hätten, wenn ich nicht mitmachen wolle, und einen Weg finden würden, die zwei Millionen – und die bei Vertragsbruch fällige Geldstrafe – irgendwie aufzubringen.
    »Notfalls melden wir eben private Insolvenz an«, sagte Mom, aber ihre Stimme klang dabei viel zu fröhlich.
    Toll. Als hätte ich gewollt, dass meine Eltern sich meinetwegen in den finanziellen Ruin stürzen.
    Ich beruhigte sie und sagte ihnen, dass ich es mir absolut zutraute, Nikkis Modeljobs zu übernehmen. Der Teil machte mir keine Sorgen. Wirklich nicht. So schwer konnte Modeln nicht sein. Man musste sich schließlich bloß vor die Kamera stellen und ein bisschen den Bauch einziehen. Ich hatte in Fridas Zeitschriften genug über Models gelesen, um Bescheid zu wissen. Nobelpreisverdächtige Atomphysikerinnen waren die alle nicht.
    Sorgen machte mir etwas anderes. Ich hatte genug von Nikki Howards Privatleben mitbekommen, um zu ahnen, dass es nicht leicht werden würde. Allein schon Nikkis Liebesleben war … kompliziert genug. Um es mal milde auszudrücken.
    Das war der Teil, der mir Bauchschmerzen bereitete. (Wobei das auch von dem Sodbrennen kommen konnte, das Lulu erwähnt hatte.)
    Ich musste also praktisch die ganze Zeit Nikki Howard spielen. Nur meine engsten Angehörigen durften wissen, wer ich wirklich war. Mr Phillips hatte uns gesagt, er würde der Presse mitteilen, Nikki Howard sei wegen ihres niedrigen Blutzucker spiegels und akuter Erschöpfung ohnmächtig zusammengebrochen und hätte sich bei ihrem Sturz eine Kopfverletzung zugezogen, aufgrund derer sie jetzt an einer Amnesie leide – also an Gedächtnisverlust. Das mit der Amnesie hatten sie sich schlau ausgedacht, um zu begründen, weshalb die angebliche Nikki bei den Foto-Shootings die Visagisten, Foto grafen und Stylisten, mit denen sie bereits gearbeitet hatte, nicht wiedererkennen würde.
    Die Leute von Stark Enterprises waren unheimlich stolz auf ihren tollen Einfall mit der Amnesie, aber es gab noch ein anderes Problem, das ich Mr Phillips nicht verheimlichen wollte: Ich hatte ja Lulu Collins und Brandon Stark bereits gesagt, dass ich nicht Nikki Howard war.
    Doch dieser Punkt bereitete Mr Phillips kein Kopfzerbrechen. »Das erklärt sich ebenfalls durch die Amnesie.«
    Ich musste zugeben, dass er leider recht hatte. Lulu und Brandon würden mir sofort glauben, dass ich eine Amnesie hatte. Sie waren ja auch bereit gewesen zu glauben, dass ich von al-Quaida oder Scientology einer Gehirnwäsche unterzogen worden bzw. Opfer einer Seelenübertragung geworden war. Die beiden würden alles glauben.
    Das machte mir keine Sorgen. Jedenfalls keine großen. Das, was mir die größten Sorgen machte, war: Stark Enterprises. Immerhin hatte das Unternehmen meine Eltern voll in der Hand – wie sollten zwei Hochschullehrer jemals

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