Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
feuchten Lippen schöne Gedanken zu haben, während man auf zwölf Zentimeter hohen Absätzen in der denkbar unbequemsten Körperhaltung verharrt und darauf achten muss, dass das Make-up nicht verschmiert oder dass einem nicht versehentlich eine Brust aus dem Kleid rutscht, und sich gleichzeitig bemüht zu ignorieren, dass der Exfreund, der neben einem steht, zwar ein kompletter Widerling ist, aber eben auch unfassbar sexy.
    Glaubt mir: Das ist alles andere als einfach.
    Vor allem wenn ihr es zum ersten Mal macht, und dann auch noch in einem fremden Körper.

Es dauerte fast zwei Stunden, bis Raoul der Meinung war, genügend bauchbare Aufnahmen zu haben. Ich musste noch diverse andere Posen einnehmen und unter anderem in einen roten Apfel beißen, der aus Pappe war und auch genauso schmeckte.
    Dann sollte ich mich an Brandon Starks Schultern hängen, als wäre ich ein Rhesusaffenbaby, das sich an seiner Mutter festklammert. Ich beschwerte mich und sagte, dass ich diese Pose frauenfeindlich fände – als wären Frauen so hilflos, dass sie einen Mann zum Anlehnen bräuchten.
    Allerdings gebe ich zu, dass ich das hauptsächlich deswegen sagte, weil mich die körperliche Nähe zu Brandon daran erinnerte, wie viel Spaß es gemacht hatte, ihn zu küssen, und wie gern ich ihn noch mal küssen würde. Das erschien mir in Anbe tracht der Tatsache, dass Brandon wegen Gabriel auf mich sauer war (ganz abgesehen davon, dass ich in jemand anderen verliebt war), nicht gerade empfehlenswert.
    Aber Raoul interessierte sich sowieso nicht für meine Meinung. Und Rebecca nahm mich beiseite und fragte besorgt, ob ich Fieber hätte.
    »Was ist los?«, erkundigte sie sich. »Wie kommst du dazu, die Entscheidung eines Art Directors zu kritisieren? Das hast du noch nie getan.«
    Ich wies sie darauf hin, dass hübsche Frauen von den Medien viel zu oft in das Kindchenschema gepresst werden, und wollte wissen, wie sie es mit ihren feministischen Grundsätzen vereinbaren könne, dazu auch noch beizutragen.
    Sie musterte mich zweifelnd. »Hör mal, musst du wegen deiner Kopfverletzung irgendwelche Medikamente nehmen? Falls ja, solltest du die Dosierung mal überprüfen lassen.«
    Irgendwie konnte ich sie ja verstehen. Frida hatte mich auch schon vorgewarnt. Wenn ich mich weigerte, mich in irgendwelchen Posen fotografieren zu lassen, würden sie eben ein anderes Model nehmen.
    Trotzdem war es mir peinlich, meine Brüste so an Brandon pressen zu müssen. Nicht dass er es unangenehm zu finden schien …
    Aber genau das war das Problem. Abgesehen davon, dass es mir peinlich war, fand ich es selbst ja auch nicht so unangenehm.
    Irgendwie vergaß Brandon darüber anscheinend auch, dass er eigentlich wegen Gabriel sauer auf mich war. Nachdem ich ungefähr eine halbe Stunde meine Brüste an seine Rippen gepresst hatte, flüsterte er mir nämlich ins Ohr: »Hey, hast du nachher schon was vor?«
    Weil ich mit so etwas überhaupt nicht gerechnet hatte, fragte ich verblüfft: »Was? Wer? Ich?«
    »Nein.« Brandon zog sarkastisch eine Augenbraue hoch. »Ich rede mit Pete, dem Beleuchter. Oh Mann. Natürlich meine ich dich.«
    »Oh«, sagte ich. »Keine Ahnung. Eigentlich hatte ich vor, nach Hause ins Loft zu fahren. Wieso?«
    »Cool«, sagte Brandon. »Kann sein, dass ich später auch noch vorbeikomme.«
    Ich spürte, wie ich rot anlief. Ich wusste vielleicht nicht viel über Jungs, aber ich wusste, was › Kann sein, dass ich spä ter auch noch vorbeikomme‹ bedeutete. Jedenfalls war ich mir ziem lich sicher. Vor allem wenn man bedenkt, was ich gerade mit meinen Brüsten machte.
    Ich hatte auch eine Vorstellung davon, was später mit ihnen gemacht werden würde. Ich war mir sogar relativ sicher. Und ich würde nicht in der Lage sein, es zu verhindern. Nicht, solange ich Nikki war. Inzwischen wusste ich zur Genüge, wie sie reagierte, sobald sie geküsst wurde. In den Liebesromanen, die Frida so gerne liest (okay, ich auch), gibt es dafür ein Wort, das ständig benutzt wird: »willig«.
    »Willig« beschrieb ziemlich treffend den Zustand, in den Nikki geriet, sobald ein Junge seine Zunge zwischen ihre Lippen schob.
    Okay. Zwischen meine Lippen.
    Ich musste sofort wieder an Christopher denken. In ihn war ich wirklich verliebt, und dabei hatte ich es bei ihm nie geschafft, auch nur annähernd in Kussnähe zu kommen …
    Gott, war das alles verwirrend.
    »Lieber nicht«, flüsterte ich Brandon ins Ohr. »Ich will heute früh ins Bett. Ich muss morgen ja in

Weitere Kostenlose Bücher