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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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habe Ihnen doch schon gesagt, dass sie vor drei Uhr Nachmittag keine Zeit hat! Was ist an dem Wort Nachmittag so schwer zu verstehen?«
    »Ich finde es toll, dass du das durchziehen willst«, sagte Rebecca zu mir. »Christy Turlington hat vergleichende Religionswissenschaften und östliche Philosophie an der NYU studiert, wusstest du das? Wenn sie das geschafft hat, dann schaffst du es auch. Obwohl ich zugeben muss, dass ich stark an ihrer Intelligenz zweifelte, als sie damals die Idee mit Fashion Café hatte und ernsthaft glaubte, das könnte funktionieren.«
    »Hm«, sagte ich nur, weil ich keine Ahnung hatte, wovon sie redete. »Dann geh ich jetzt mal …«
    »Aber natürlich.« Rebecca führte mich am Arm zum Umkleideraum. »Mädchen!«, rief sie. »Nikki muss jetzt los!«
    Wie von Zauberhand war ich ein paar Sekunden später von meinem Engelskostüm und den Mörderstilettos befreit, trug wieder meine eigenen Sachen, saß in einer Limousine und war auf dem Weg zum Loft – diesmal allein. In mei nem Schoß lag außer Cosabella noch etwas anderes, das Rebecca mir auf dem Weg nach unten in die Hand gedrückt hatte.
    »Hier«, hatte sie gesagt. »Die hast du ja sicher schon vermisst.«
    Sie reichte mir eine bronzefarbene Tasche, in deren Leder das Wort »Prada« eingeprägt war und die meine Schulter nach unten zog, weil sie so schwer war.
    »Was ist das?«
    »Schätzchen!« Rebecca lachte. »Das ist deine Tasche! Sie ist dir heruntergerutscht, als du ohnmächtig wurdest. Ich habe sie für dich aufgehoben. In dieser Tasche steckt dein Leben. Dein Organizer, dein Handy, deine Kreditkarten … Pass in Zukunft besser darauf auf, ja?«
    Als ich in der Limousine saß, leerte ich den Inhalt von Nikki Howards Tasche in meinen Schoß und staunte über die Dinge, die ich darin fand.
    Vermutet hatte ich es ja schon, aber jetzt wusste ich es mit Gewissheit.
    Ich war reich.
    Nikki Howard besaß eine Platin American Express Card, zwei goldene Visa-Kreditkarten, eine goldene MasterCard, eine Platinkarte der Chase Bank, mit der man Bargeld am Automaten abheben konnte, und eine riesige Menge Bargeld (vierhundertsiebenundzwanzig Dollar). Außerdem entdeckte ich Kontoauszüge, laut denen sie dreihundertsechsundsechzigtausendzweiunddreißig Dollar und elf Cent auf ihrem Sparkonto und zweiundzwanzigtausend Dollar auf dem Giro konto hatte.
    Und das war nur das, was regulär auf der Bank lag. Ich fand außerdem auch noch die Visitenkarte eines Finanzberaters von Goldman Sachs, die ziemlich zerknittert aussah, als hätte Nikki oft dort angerufen, um sich nach ihrem restlichen in Aktienfonds investierten Vermögen zu erkundigen.
    Ich war stinkreich. Vielleicht nicht reich genug, um mich aus dem Vertrag mit Stark Enterprises freizukaufen, aber immerhin so reich, dass ich meine Eltern unterstützen konnte, falls sie mal finanzielle Probleme haben sollten. Ein tolles Gefühl, echt.
    Nachdem ich Nikkis wohlgefülltes Bankkonto gebührend bewundert hatte, schaute ich mir ihr Handy an. Es war von Stark, dasselbe Modell, das ich bekommen hatte. Ihr elektronischer Organizer war natürlich ebenfalls von Stark. Die Akkus waren leer, sodass ich leider keinen Blick hineinwerfen konnte. Trotzdem war ich mir ziemlich sicher, dass beide genauso ausspioniert wurden wie Nikkis Laptop. (Allerdings hätte ich das wahrscheinlich sowieso nicht erkennen können, das konnte nur jemand wie der Commander.)
    Möglicherweise war ich bloß paranoid, aber das wird man vielleicht, wenn man eines Tages in einem fremden Körper aufwacht.
    Ansonsten enthielt Nikkis Tasche lediglich Kosmetikkram und halbleere Döschen mit Tabletten gegen Sodbrennen. Es war tröstlich zu wissen, dass ich Geld besaß. Ich hatte nur einen Wunsch: nach Hause zu fahren und mir bei einem Lieferservice etwas zu essen zu bestellen. (Das konnte ich mir jetzt locker leisten, und ich brauchte nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mit Nikkis Geld bezahlte. Nach dem Shooting hatte ich das Gefühl, es mir verdient zu haben.) Dann wollte ich meine Klamotten abwerfen, ein ausgiebiges heißes Schaumbad nehmen, vielleicht ein bisschen fernsehen und danach ins Bett fallen.
    Und ich hatte sogar genug Geld, um mir morgen auf dem Weg zur Schule noch einen Bagel zu kaufen. Hurra!
    Als ich jedoch fünf Minuten später ins Loft kam, platzten meine Pläne für ein ruhiges Abendessen und ein nettes Schaumbad in Nikkis Whirlpool … fast buchstäblich. Denn als die Lifttür aufging und ich mit

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