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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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um Fridas CD signieren zu lassen, wurde mir das dann auch noch mal sehr deutlich vor Augen geführt, denn ich fand mich inmitten einer drängelnden Meute von dreizehn- und vierzehnjährigen Mädchen wieder, die alle genau die gleichen strassbesetzten, auf Hüfte sitzenden Jeans anhatten wie Frida. Sie hielten alle einen Zettel in ihren verschwitzten Händen, auf den sie ihren Namen notiert hatten, damit Gabriel sie auf die CD schreiben konnte … und gleich darunter ihre Handynummern. Nur für den Fall, dass er sie danach fragen sollte. Könnte ja sein.
    Der Zauber verpuffte und plötzlich fand ich alles nur noch anstrengend.
    »Er schaut dich nicht an«, versicherte ich Frida, als wir in der langen (hatte ich schon erwähnt, dass sie lang war?) Schlange standen, um ein Autogramm von Gabriel zu ergattern.
    »Doch«, behauptete sie und winkte ihm begeistert zu. »Er schaut mir sogar direkt in die Augen!«
    »Tut er nicht«, sagte Christopher, der sich netterweise bereit erklärt hatte, uns zu begleiten, um mich moralisch zu unterstützen … Nebenbei wollte er natürlich einen Blick in die Abteilung für Unterhaltungselektronik werfen, wo eine brand neue und eigens für Stark Enterprise designte tragbare Spielkonsole vorgestellt wurde. Ihr Display war so groß, dass man darauf sogar Taktikspiele spielen konnte, ohne blind zu werden. Und das Ganze gab es auch noch zum sensationellen Preis von unter hundert Dollar.
    Christopher und ich waren zwar aus moralischen Gründen gegen den Stark Megastore, aber dieses Angebot war eigentlich fast zu gut, um es ausschlagen.
    »Er schaut sie an.« Christopher deutete auf einen Flachbildschirm, der direkt über unseren Köpfen von der Decke hing. Darüber flimmerte ein Video der überirdisch schönen Nikki Howard, die sich vor einem pinkfarbenen Hintergrund in einem eng anliegenden Abendkleid und absurd hohen Riemchensandalen mit Stilettoabsätzen im Rhythmus der durch den Laden dröhnenden Musik cool in den Hüften wiegte.
    Zwischen den offen liegenden Belüftungsrohren an der Decke waren Dutzende – möglicherweise sogar Hunderte – solcher Flachbildschirme an dünnen Stahlseilen aufgehängt. Jeder davon zeigte eine mehr aus- als angezogene Nikki Howard, die den Kunden ihre angeblich eigenhändig entworfene neue Modekollektion und Kosmetiklinie vorstellte, die ab dem kommenden Jahr weltweit und exklusiv in allen Stark Megastores zu kaufen sein würde.
    »Wahrscheinlich versucht er zu erkennen, ob sie unter dem Kleid noch was anhat«, witzelte Christopher.
    »Für Gabriel sind Frauen keine Sexobjekte«, schnaubte Frida, ohne auch nur einen Blick in die Richtung zu werfen, in die Christopher zeigte. »Das weiß ich genau. Ich hab ein Interview mit ihm in der CosmoGIRL! gelesen, und da hat er gesagt, dass es ihm bei Frauen darauf ankommt, was sie im Kopf haben.«
    »Ach, und Nikki soll also was im Kopf haben?« Ich hätte mich beinahe an meiner Stark-Cola verschluckt, so absurd war die Vorstellung.
    Frida presste die Lippen zusammen. »Na klar!«, fauchte sie. »Oder wie viele andere Siebzehnjährige kennst du, die so viele Modelverträge haben wie Nikki? Und dabei hat sie mit nichts angefangen – mit nichts ! Sie hat sich das alles aus ei gener Kraft erarbeitet. Aber dass solche Langweiler wie ihr, die nichts anderes tun, als bescheuerte PC-Spiele zu spielen, so was nicht wissen, ist ja klar.«
    Zum Glück war ihr Gezeter kaum zu verstehen, weil die Musik so laut aus den Boxen dröhnte (was okay war, weil es Gabriels neues Album war) und wir inmitten einer aufgeregt durcheinanderredenden Menschenmenge standen.
    Allerdings waren nicht alle gekommen, um Gabriel Luna zu sehen. Manche waren aus ganz anderen Gründen da: nämlich, um Krawall zu machen. Alle paar Minuten sahen wir, wie uniformiertes Wachpersonal Demonstranten aus dem Laden führte. Die Krawallmacher waren ziemlich leicht von den echten Kunden (wie Frida) zu unterscheiden, weil sie Kampfhosen mit Tarnmuster und dazu Trenchcoats trugen, unter denen sie Paintball-Gewehre versteckten. Ihr Ziel waren die Flachbildschirme, von denen sie viele (an strategisch ausgesuchten Stellen) schon getroffen hatten, wie deutlich an der daran herunterlaufenden gelben Farbe zu erkennen war.
    Mit anderen Worten: Im Megastore war heilloses Chaos ausgebrochen, und das bedeutete wiederum, dass Frida ganz in ihrem Element war. Meine kleine Schwester saugte die spannungsgeladene Atmosphäre so gierig in sich auf wie reinsten Sauerstoff. Sie

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