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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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jetzt nämlich ein Star. Also denk nicht mehr an Christopher und setz ein cooles Gesicht auf. Du bist das Supermodel Nikki Howard und nicht die gestörte Em Watts, für die sich niemand interessiert.«
    Ich nickte, obwohl ich gar nicht richtig zuhörte. Ich dachte die ganze Zeit über das nach, was sie gesagt hatte. Hatte sie womöglich recht? Hatte Christopher erst nach meinem Tod gemerkt, wie sehr er mich liebte? Hatte er aufgehört, Journey quest zu spielen, weil es ihn zu sehr an mich erinnerte? Hatte er sich deswegen geschlagen gegeben und bereit erklärt, sich die Haare schneiden zu lassen? Weil ihm jetzt, wo ich tot war, alles egal war?
    Gott, wie romantisch!
    Aber was sollte ich jetzt tun? Wie sollte ich Christopher dazu bringen, sich für Nikki Howard zu interessieren, wenn er noch um ein Mädchen trauerte … das zufälligerweise ich selbst war?
    Außerdem hätte er ruhig ein bisschen netter zu mir sein können, als ich noch am Leben gewesen war, wenn er wirklich so wahnsinnig verliebt in mich gewesen wäre.
    Aber er hatte nie auch nur den leisesten Versuch gemacht, mich zu küssen.
    Moment mal … Vielleicht ging es ihm deswegen so schlecht, weil er das jetzt bereute?
    Oh! Das war ja sogar noch romantischer.
    Doch bevor ich Zeit hatte, diese Erkenntnis zu verdauen, hatte Frida mich schon am Arm in die Cafeteria gezogen …
    … wo die Lautstärke, die sowieso schon ohrenbetäubend gewesen war, bestimmt noch einmal um zehn Dezibel zunahm, als die Leute mich an der Tür stehen sahen.
    »Da ist sie!«, zischelte es durch den Raum.
    Und es waren nicht nur die »Lebenden Toten«, die das zischelten. Es waren die Goths, die Skater, die Kiffer, die Emos, die Normalos … Sie alle zischelten: »Da ist sie!«
    Und ich spürte, wie ich rot wurde.
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, flüsterte ich, als Frida mich zur Schlange an der Essensausgabe zog und mir ein Tablett in die Hand drückte.
    »Vertrau mir«, beruhigte sie mich. »Sogar Supermodels müssen mal essen, oder?«
    Vielleicht. Aber es wäre einfacher gewesen, wenn ich mir etwas aus den Automaten im Gang geholt hätte – Sodbrennen hin oder her. Ich war mir schmerzhaft bewusst, im Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit zu stehen, während ich mich in der Schlange vorwärtsschob. Alles, was ich auf mein Tablett legte, wurde umgehend kommentiert, als wäre ich Tiger Woods, der sich auf einen entscheidenden Schlag vorbereitet.
    »Sie hat sich einen Tofuburger genommen«, hörte ich jemanden wispern. Dann ein paar Sekunden später: »Da, ein Apfel. Sie hat sich einen Apfel genommen.«
    Am liebsten hätte ich mein Tablett hingeworfen und wäre aus dem Raum gerannt – auf schnellstem Wege zurück zum Krankenhaus in den vierten Stock, wo Dr. Holcombe sein Büro hatte. »Ich brauche einen neuen Körper! Ich kann unmöglich Nikki Howard sein! Ich will irgendjemand Normales sein!«
    Stattdessen ging ich zur Kasse, bezahlte mein Essen und folgte Frida dann zu ihrem Tisch.
    Dort war das gesamte Cheerleaderteam der Unterstufe versammelt. Alle verstummten schlagartig, als Frida und ich an den Tisch kamen. Ich wartete auf ein gehässiges: »Was willst du denn hier? Verzieh dich, die Loser sitzen da drüben.«
    Aber ich hatte vergessen, dass ich nicht mehr Em Watts war, sondern Nikki Howard. Und Nikki Howard war anscheinend überall willkommen (okay, außer im Computerraum).
    »Oh, wie cool!«, rief ein dunkelhaariges Mädchen und schob eifrig ihr Tablett zur Seite, um mir Platz zu machen. »Du setzt dich echt zu uns an den Tisch! Setz dich neben mich, Nikki! Bitte, setz dich neben mich! Ich bin dein größter Fan!«
    Frida ließ sich auf dem Stuhl nieder, den das Mädchen eigentlich mir hingeschoben hatte, und warf ihr einen strengen Blick zu. »Hast du etwa vergessen, was ich gesagt hab, Mackenzie?«, knurrte sie.
    »Oh, tut mir leid.« Mackenzie lief knallrot an. »Stimmt, du hast gesagt, dass wir nicht nerven sollen. Sorry.«
    Die anderen Mädchen lächelten mich stumm an und rutschten zur Seite. Ich fühlte mich ein bisschen unbehaglich und konnte kaum glauben, dass mich die »Lebenden Toten« wirklich an ihrem Tisch willkommen hießen.
    Bald stellte sich heraus, dass unser Tisch anscheinend der neue In-Tisch war. Denn kaum hatte Frida mir ihre Freundinnen vorgestellt (deren Namen ich mir nicht merken konnte, die aber alle entweder Taylor, Tyler oder Tory hießen), rief eine vertraute Stimme: »Ah, da bist du ja!«
    Als ich mich umdrehte, sah ich vor

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