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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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geben.
    »Wow«, sagte ich. »Das klingt … toll .«
    »Ja, es ist …«
    »Okay, jetzt aber mal zu einem wichtigeren Thema«, unterbrach Jason Klein seine Freundin. Er beugte sich vor und stützte sich dabei so auf den Tisch, dass sein dicker Bizeps, der aus den Ärmeln seines rosa Poloshirts schaute und in meinen Augen echt widerlich aussah, noch mehr anschwoll. »Sag mal, kannst du uns in irgendwelche angesagten Clubs einschleusen?«
    »Jason, ich rede gerade!« Whitney versetzte ihm einen gespielt strengen Klaps auf den Arm. »Hör nicht auf das, was er sagt. Jason ist echt schlimm.«
    Jason ignorierte seine Freundin. »Ich hab nämlich mitgekriegt, dass du gestern im Cave warst. Kannst du uns da reinbringen?«
    »Keine Ahnung.« Ich zuckte mit den Schulter. »Kommt drauf an.«
    »Worauf?«, wollte Jason wissen. »Kannst du oder kannst nicht?«
    »Wenn gerade Große-Nacht-der-Idioten-die-ihre-Freun dinnen-nicht-ausreden-lassen ist, vielleicht schon«, sagte ich.
    Whitney schnappte nach Luft und Lindsey wieherte vor Lachen. Aber am meisten überraschte mich, dass ein paar der Cheerleader sich kichernd abklatschten, weil sie offenbar so beeindruckt davon waren, dass ich Jason Klein zur Schnecke gemacht hatte. Womöglich hatte ich Frida Unrecht getan und die Cheerleader der Tribeca Highschool – und möglicherweise alle Cheerleader weltweit – unterschätzt. So schlimm waren die gar nicht.
    Frida starrte mich trotzdem wütend an. »Was denn?«, flüsterte ich stumm und zuckte mit den Schultern. Ich verstand echt nicht, was sie hatte.
    Jason nahm es mit Humor. »Alles klar«, sagte er kleinlaut und grinste. »Du hast recht. Ich bin ja schon still.«
    Das beweist nur ein weiteres Mal, wie sehr sich das Leben eines Supermodels von dem eines normal aussehenden Menschen unterscheidet. Wenn ich es gewagt hätte, so etwas als Em Watts zu Jason zu sagen, hätten die anderen mir das nie verziehen. Vor allem Whitney nicht.
    Aber da ich nicht Em war, sondern Nikki, konnte ich anscheinend tun und sagen, was ich wollte. Als wir später unsere Tabletts zum Band trugen, stellte Whitney sich sogar neben mich, um mir zu zeigen, dass sie nicht sauer war, und raunte mir zu (ich nehme an, sie wollte nicht, dass die anderen es mitbekamen): »Wenn du nach der Schule nichts vorhast, kannst du gerne zu mir kommen. Ich könnte dir bei den Hausaufgaben helfen. Ich weiß ja, dass die Schule bei dir schon eine Weile her ist. Also, falls du Hilfe brauchst …«
    »Das ist echt nett«, sagte ich. »Danke. Aber ich hab gleich ein Fotoshooting.«
    Und selbst wenn ich keines gehabt hätte, hätte ich meine kostbare Zeit niemals verschwendet, um Whitney Robertson in ihrem Penthouse zu besuchen und mir zeigen zu lassen, wie man die Winkel eines Dreiecks falsch berechnet, diverse Lidschattenfarben ausprobiert oder was die »Lebenden Toten« in ihrer Freizeit sonst so trieben.
    »Ein andermal gerne«, sagte ich lächelnd, als ich merkte, wie ihr Gesicht in sich zusammenfiel.
    Sobald sie mich lächeln sah, strahlte sie wieder über das ganze Gesicht.
    »Jederzeit!«, sagte sie. »Okay, dann geh ich jetzt mal. Tüdelü!«
    Im Ernst. Das hat sie wirklich gesagt. Tüdelü.
    Irgendwie fand ich es schade, dass ich Cosy nicht dabeihatte, denn dann hätte ich wie Dorothy in »Der Zauberer von Oz« auf sie hinunterschauen und sagen können: »Tja, Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas.«
    Nur dass ich noch nie in Kansas gewesen bin.
    Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Nikki mal dort war. Nikki ist schon überall gewesen.
    Bloß nicht da, wo ich am liebsten gewesen wäre.

Verglichen mit dem Shooting für die Vanity Fair am Tag zuvor, war der Job für die Elle ein Kinderspiel. Erstens hatte ich inzwischen wenigstens eine vage Vorstellung von dem, was von mir erwartet wurde, und zweitens musste ich diesmal auch nicht meine Brüste an einen anderen Menschen pres sen (einen wie Brandon Stark). Diesmal war ich die Einzige, die fotografiert wurde.
    Nicht dass es nicht trotzdem noch harte Arbeit gewesen wäre, im richtigen Moment das richtige Lächeln aufzusetzen, aber hauptsächlich ging es darum, dass die Kleider, die ich trug, richtig saßen. Alle zwei Minuten rief irgendjemand: »Stopp … wartet mal!«, und rannte los, um eine Falte zu glätten oder den Stoff anders zu drapieren. Das Ganze war ziemlich anstrengend.
    Obwohl ich mich nicht sonderlich für Mode interessiere, verstehe ich allmählich, warum es Leute gibt, denen Klamotten so wichtig

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