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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zu der Hausbar und füllte es von neuem.
    »Wir wollen uns nicht mißverstehen , Mr. Boyd .« Seine
Stimme klang beiläufig. »Sie sind bereit, alles zu tun — gegen Geld, sagten Sie .«
    »Gewiß«, bestätigte ich.
    »Selbst wenn Sie gegen Gesetze
verstoßen müssen?«
    »Wenn die Bezahlung hoch genug
ist .«
    Sein Gesicht verriet nicht die geringste
Gefühlsregung, als er mir mein Glas gab. »Ich kann Ihnen versichern, daß die
Bezahlung ausreichend sein wird. Ich will am Leben bleiben, Mr. Boyd. Ich
möchte Ihnen nachdrücklich versichern, daß es mir damit ernst ist, und ich
möchte, daß Sie das dazu Notwendige veranlassen. Halten Sie das für möglich ?«
    »Das halte ich durchaus für
möglich«, sagte ich.
    »Wie würden Sie das machen ?«
    »Es gibt nur einen Weg«,
erklärte ich ihm. »Den Burschen finden, der Sie bedroht, und dafür sorgen, daß
er seine Finger von Ihnen läßt .«
    »Ganz meine Meinung«, sagte er,
setzte sich und massierte mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand sanft sein
Kinn. »Und es gibt nur eine Art, dafür zu sorgen, daß er mit diesem Spielchen
aufhört, Mr. Boyd. Stimmt das ?«
    »Sie meinen also, daß ich ihn
umbringe ?« fragte ich.
    »Genau das. Aber selbst, wenn
Sie das fertigbringen, ist die Arbeit erst halb getan. Das Mädchen könnte
vermutlich sehr leicht einen anderen Mann finden; einen neuen Partner, und
damit wäre ich in der gleichen Lage wie zuvor .«
    »Richtig«, stimmte ich zu. »Sie
erwarten also auch, daß ich das Mädchen umbringe .«
    »Jawohl«, antwortete er ohne zu
zögern. »Auch sie.«
    Ich nahm einen Schluck Kognak.
»Sie verlangen eine ganze Menge, Mr. Masters .«
    »Ich bin auch bereit, für Ihre
Dienste eine ganze Menge Geld zu bezahlen, Mr. Boyd«, sagte er höflich. »Das
ist doch die einzige Frage, um die es geht? Oder nicht? Für Geld würden Sie
alles tun, vorausgesetzt, es ist genug, daß sich das Risiko lohnt. Stimmt das
nicht ?«
    »Ich glaube schon«, sagte ich.
    »Fünfzigtausend für den Mann,
fünfzigtausend für das Mädchen«, sagte er tonlos. »Ist das genug, Mr. Boyd ?«
    Der Schluck Kognak, den ich
gerade im Mund hatte, wollte plötzlich nicht durch die Kehle, so heftig ich
auch schluckte. Hunderttausend Dollar! Wenn mir danach war, konnte ich die
Firma Boyd=Enterprises nach diesem Coup schließen und für die nächsten zwei
oder drei Jahre tun, was ich wollte.
    »Saubere, runde Zahlen gefallen
mir immer«, sagte ich mit heiserer Stimme. »Das ist genug Geld .«
    »Gut.« Er rieb sich lebhaft die
Hände. »Sie haben sehr wenig Zeit, Sie müssen schnell arbeiten. Wo wollen Sie
anfangen ?«
    »Das Mädchen ist der einzige
Anhaltspunkt, den wir haben«, sagte ich. »Erzählen Sie mir mehr über sie .«
    »Sie nannte sich Deirdre
Cooper. Ich zweifle nicht daran, daß das nicht ihr wirklicher Name ist .«
    »Haben Sie ein Bild von ihr ?«
    »Unglücklicherweise nicht. Sie
ist ein sehr reizvolles Mädchen von Anfang Zwanzig, würde ich sagen. Eine sehr
gute Figur, zieht sich geschmackvoll an, und ich bin überzeugt, daß sie eine
kostspielige Collegeausbildung genossen hat .«
    »Wie sieht sie aus ?« fragte ich nachdrücklich.
    »Sie ist dunkelhaarig, legt
sehr wenig Make = up auf, hat
blaue Augen, ist etwa ein Meter sechzig groß .«
    »Ist sie von Natur aus
dunkelhaarig? Ich meine, kann sie ihr Haar gefärbt haben ?«
    Er hob die Schultern. »Es ist
möglich. Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich verstehe von diesen
Dingen nicht sehr viel, Mr. Boyd .«
    »Das haben Sie wirklich
bewiesen«, stimmte ich zu.
    »Ich weiß, daß es nicht leicht
für Sie ist«, sagte er ermutigend, »aber schließlich verdient nicht jeder so
leicht hunderttausend Dollar, oder ?«
    »Oh, sagen Sie das nicht. Es
gibt da beim Fernsehen ein paar Burschen, die ich Ihnen nennen könnte«, sagte
ich. »Können Sie mir sonst noch etwas über das Mädchen sagen ?«
    Er überlegte einen Augenblick.
»Tut mir leid, aber im Augenblick fällt mir nichts ein .«
    »Na schön«, sagte ich. »Wenn
ich mich lange genug am Times Square aufbaue, wird sie wohl vorbeikommen .«
    Ich stand auf und schob die
Magnum in ihr Halfter zurück. Dann holte ich die andere Waffe aus meiner Tasche
und hielt sie Masters zögernd hin. »Wenn Sie das nächste Mal die Tür öffnen,
dann seien Sie mit dem Ding vorsichtig«, riet ich ihm.
    Er grinste. »Es tut mir sehr
leid, jetzt bin ich froh, daß ich Sie verfehlt habe, Mr. Boyd .«
    »Nicht halb so froh wie ich«,
versicherte ich

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