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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Unterschrift >Der große Halunke
von heute< und dem Untertitel >Womöglich gehört die gutgekleidete Leiche
doch auf die Madison Avenue<. Nur eine Kleinigkeit paßt nicht ganz ins Bild.
Ihre Schuhe da. Können Sie die nicht umlackieren lassen ?«
    »Gehen Sie nicht zu weit,
Boyd«, sagte er scharf.
    »Na schön«, antwortete ich.
»Was sollen also die tausend Dollar ?«
    »Leichtverdientes Geld«, sagte
er. »Vielleicht ist es doch ein besseres Argument als Charlies Fäuste. Halten
Sie Ihre Nase aus Angelegenheiten, die Sie nichts angehen. Das ist alles .«
    Irgendwie kam mir die Melodie
bekannt vor. Am vergangenen Abend hatte ich sie erst von Pandora gehört. Sie
schien mein Leitmotiv zu werden. Irgendwelche Leute sahen mich die Straße
entlangkommen und stopften mir sofort Geld in die Hand und flehten: »Halten Sie
sich draußen, Boyd. Seien Sie ein netter Bursche und kaufen Sie sich eine
goldbeschlagene Magnum und ein paar silberne Patronen .«
    Jerry Thurston stand wieder auf und schnippte Asche auf meinen Teppich. »Da haben Sie es,
Boyd, Ihren Hauptgewinn. Tausend Dollar dafür, daß Sie nichts tun.«
    »Und das ist alles ?« fragte ich.
    »Das ist alles«, sagte er knapp
und ging zur Tür.
    »Haben Sie nicht doch etwas
vergessen ?« drängte ich hartnäckig.
    »Was?« Er wandte ungeduldig
seinen Kopf zurück.
    »Eine kleine Bemerkung darüber,
was mir passiert, wenn ich meine Nase nicht aus der Geschichte halte.«
    Sein Grinsen war der Großvater
allen Hohns. »Ich nehme an, daß selbst Sie sich das alleine ausrechnen können«,
antwortete er. Er schloß nicht einmal die Tür, als er hinausging.
    Um drei Minuten vor eins betrat
ich das » Marmiton «, aber Masters war schon vor mir
gekommen. Der Oberkellner geleitete mich zu einem Tisch. Ich setzte mich, sagte
»Hallo« zu Masters, erklärte, ich wolle einen Gin=Tonic und zündete mir eine
Zigarette an. Masters wartete, bis unsere Getränke gebracht worden waren und
ich mich für ein Hacksteak entschlossen hatte, nachdem ich die Speisekarte von
oben bis unten studiert hatte.
    Dann beugte er sich über den
Tisch mir zu. Seine Stimme war zu einem leisen Flüstern gedämpft, was mich an
den ersten schmutzigen Witz erinnerte, den ich auf der Vorschule gehört hatte.
Ich habe ihn bis heute noch nicht begriffen.
    » Heute
morgen rief er wieder an«, flüsterte Masters. »Früh, kurz vor acht.«
    »Und weiter?«
    »Jetzt ist alles anders. Er will
die hunderttausend Dollar nicht mehr .«
    »Er läßt sie also sausen? Hat
er es sich überlegt ?« Selbst meinen Ohren klang seine
Stimme überrascht.
    Masters schüttelte heftig den
Kopf. »Er will statt dessen etwas anderes .«
    »Was denn?«
    »Drogen«, sagte er rauh .
    Ich wollte schon lächeln, dann
erinnerte ich mich daran, wer er war: Harold H. Masters, der allgewaltige
Besitzer der Masters Drogen Companie.
    »Sie können ihm doch gar kein
Rauschgift liefern«, erwiderte ich.
    »Er will kein Rauschgift«,
erklärte Masters aufgeregt. »Er will Antibiotika .«
    Ich starrte ihn einen
Augenblick an, dann schüttelte ich den Kopf. »Ich gebe gern zu, vielleicht bin
ich dumm, aber was soll das ?«
    »Sie wissen genausogut wie jeder andere, daß Opium im Fernen Osten erzeugt wird«, erwiderte er kurz.
»Sie wissen, daß der illegale Handel mit Narkotika — sämtlichen Mohnderivaten
wie Heroin, Morphium und so weiter — ständig von der staatlichen
Rauschgiftzentrale und von den Vereinten Nationen und so weiter bekämpft wird.
Sie wissen auch, daß diese Narkotika trotzdem für den illegalen
Rauschgifthandel in die Vereinigten Staaten geschmuggelt werden .«
    Wieder beugte er sich über den
Tisch mir zu. »Was Sie aber vielleicht nicht wissen, ist, daß es heute einen
Schmuggel mit Drogen nach zwei Seiten gibt. Antibiotika sind im Osten knapp, in
den meisten asiatischen Ländern fast nicht vorhanden, und deshalb für jeden,
der sie liefern kann, ein Vermögen wert. Darauf ist er aus. Eine ständige
Belieferung mit Antibiotika, ohne dafür zu bezahlen. Und ich bin derjenige, der
ihn jetzt beliefern soll .«
    »Und das soll für ihn mehr wert
sein als hunderttausend Dollar ?« fragte ich.
    »Er hat es sich alles
ausgerechnet«, sagte Masters mit müder Stimme. »Meine Produktionskapazität, wieviel Antibiotika ich herstellen kann, einfach alles. Er
verlangt, daß ich ihm alle Antibiotika, die bei mir produziert werden, liefere.
Und zwar auf ewige Zeiten.«
    »Wann sollen Sie denn anfangen
zu liefern ?«
    »In

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