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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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achtundvierzig Stunden. Er
sagte: entweder das, oder ich bin eine Leiche. Ich könnte es mir selbst
aussuchen .«
    »Sie können immer noch zur
Polizei oder am besten gleich zur Rauschgiftzentrale gehen. Die würden Ihnen
den Burschen vom Hals schaffen und Sie beschützen«, sagte ich.
    »Das kann ich nicht«,
entgegnete er schroff.
    »Wegen lhrer falschen Einkommensteuererklärung ?« fragte ich. »Das
ist doch kein Problem im Vergleich mit dem, was Sie jetzt am Hals haben. Sie
entrichten Ihre Nachzahlung, dazu noch eine Geldstrafe. Sie sagen, Sie seien
ein großer Sünder gewesen, aber jetzt tue es Ihnen leid. Wenn Sie das tun,
schützen Sie sich davor, umgebracht zu werden oder bankrott zu machen .«
    Der Kellner servierte das Essen
mit der unbeteiligten Miene eines Biologen, der Bananen in einen Affenkäfig
schmeißt. Masters wartete schweigend, bis der Kellner wieder fort war, und
beugte sich dann wieder über den Tisch.
    »Ich erkläre Ihnen zum letzten
Mal, Boyd«, sagte er langsam und wählte jedes Wort mit größter Sorgfalt, »ich
kann und will in dieser Angelegenheit weder zur Polizei noch zur
Rauschgiftzentrale, noch zu irgendeiner anderen Behörde gehen. Es ist ganz
unmöglich. Verstehen Sie das ?«
    »Mir scheint, Sie haben sich
sehr deutlich ausgedrückt«, gab ich zu. »Also, was soll dann geschehen ?«
    »Es ist jetzt also noch
lebenswichtiger, daß Sie die beiden — den Mann und das Mädchen — innerhalb der
nächsten achtundvierzig Stunden finden«, sagte er. »Danach ist es fast zu spät.
Und Sie wissen, was Sie mit ihnen zu tun haben, wenn Sie sie gefunden haben .«
    »Das haben Sie mir schon gestern abend ganz deutlich erklärt«, bestätigte ich.
    Er wühlte für einen Augenblick
in seiner Tasche und legte dann einen Scheck vor mich auf den Tisch.
    »Sehen Sie sich das an«, sagte
er drängend. »Das ist ein Scheck über zehntausend Dollar. Machen Sie damit, was
Sie wollen. Engagieren Sie sich zehn Leute, hundert, wenn Sie sie brauchen.
Aber finden Sie die beiden innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden .«
    Ich nahm den Scheck und
betrachtete ihn aufmerksam. Er war tatsächlich über zehntausend Dollar
ausgestellt, und ich versuchte nicht mit einer Wimper zu zucken, während ich
ihn in meine Brieftasche steckte.
    »Also gut, Mr. Masters«, sagte
ich. »Ich werde mich darum kümmern. «
    »Ich rate Ihnen, schnell damit
weiterzukommen«, sagte er nachdrücklich. »Rufen Sie mich an, sobald sich etwas
ergibt. Selbst bei der geringsten Kleinigkeit.«
    »Das werde ich tun«, versprach
ich.
    »Ich muß in die Fabrik zurück.
Entschuldigen Sie mich .« Damit stemmte er sich aus
seinem Sessel hoch.
    »Sie haben Ihr Steak noch nicht
aufgegessen«, erinnerte ich ihn. »Es ist eines der zartesten zarten Steaks, die
ich seit langem gesehen habe .«
    »Irgendwie scheine ich meinen
Appetit auf halbgares Fleisch verloren zu haben«, grunzte er und ging mit
schnellen Schritten davon.
    Wahrscheinlich nahm er an, daß
ich die Rechnung mit dem Geld bezahlen könne, für das er mir gerade einen
Scheck gegeben hatte. Darum hielt ich ihn nicht auf. Ich aß mein Hacksteak auf,
das ausgezeichnet war, bestellte mir noch Kaffee und verließ dann das
Restaurant.
    Auf dem Weg ins Büro zurück
ging ich bei meiner Bank vorbei und sprach mit einem Freund, um die sofortige
Gutschrift des Schecks zu veranlassen. Ich wollte nicht riskieren, daß die
Überweisung verweigert würde, nur weil mein Klient plötzlich gestorben wäre.
    Ganz im Gegensatz zum Geld goß
der Regen in Strömen, als ich in mein Büro zurückkam. Das ließ mich an das
sonnige Florida denken, und meine Gedanken wurden wieder auf das Plakat mit dem
Bild Pandoras gelenkt, das ich mir am Abend vorher
ausgedacht hatte.
    Ich rief Conrad Lakeman in seinem Haus in South Hampton an. Am Telefon
meldete sich eine Stimme, die ich noch nicht kannte. Es dauerte vielleicht zehn
Sekunden, bis sich Lakemans rauhe ,
dröhnende Stimme am Telefon meldete.
    »Hier ist Danny Boyd«, begann
ich.
    »Was wollen Sie ?« fragte er gereizt.
    »Ich rufe nur an, um mich für
die tausend Dollar zu bedanken«, sagte ich. »Ich finde, es ist wirklich eine
freundliche Geste Ihrerseits, Mr. Lakeman . Bezahlen
Sie eigentlich oft Leuten soviel Geld dafür, daß sie
nichts tun ?«
    »Wovon reden Sie ?« knurrte er. »Sind Sie betrunken ?«
    »Nein«, antwortete ich.
»Offenbar habe ich mich geirrt, Mr. Lakeman . Die
tausend Dollar haben also mit Ihnen nichts zu tun? Entschuldigen Sie

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