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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Fünf=Uhr=Nachmittagsverkehr
stecken, und dagegen war nichts zu machen. Shields konnte seine Sirene
benutzen, um schnell nach Greenwich Village zu
kommen. Mir blieb nur übrig, zu hoffen, daß Pandora ihm nicht sagte, wohin ich
wollte, damit er nicht vor mir zu Masters kam.
    Der Leutnant war in der ganzen
Geschichte nur eine Randfigur, während es für mich dabei um einen hohen Einsatz
ging. Das konnte ich unter anderem durch meine blauen Flecken, Schrammen und
Nähte an meinem Kopf beweisen. Von mir aus konnte Shields später dazukommen und
die Überbleibsel aufräumen.
    Zwei Blocks von Masters Haus
entfernt fand ich einen Parkplatz und schoß schnell in die Lücke hinein,
während eine Type mit dem Gesicht eines Uhus hinter mir noch überlegte, ob er
den freien Platz vor mir gesehen hätte oder nicht. Bis er sich schlüssig war,
durchquerte ich bereits die Halle des Apartmenthauses und ging auf die
Fahrstühle zu.
    Während der paar Sekunden, die
ich auf dem winzigen Vorplatz vor der Wohnungstür wartete, hatte ich das
Gefühl, in ein Zeitvakuum versetzt zu sein. Die Vergangenheit — oder der
Fahrstuhl — war verschwunden und würde nicht wiederkommen. Die Zukunft — oder
die Eingangstür zu Masters Apartment — würde sich nie öffnen, so daß ich nicht
weiterkam. Ich stellte mir vor, das wäre eine gute Idee für einen Utopia=Roman.
Dann erkannte ich, daß die Schlüsselfigur in dieser Geschichte schon auf dem
winzigen Vorplatz gestanden haben mußte, bevor alles anfing, daß er dort
während ihres ganzen Ablaufs stehen und dort bleiben mußte und daß sich nichts
daran ändern dürfe; auch dann nicht, nachdem die Geschichte lange zu Ende war.
    War das ein Einfall?
    Ich fragte mich, ob es die
Folge der leichten Schläge auf den Hinterkopf war oder ob ich dreißig Dollar
die Stunde investieren sollte, um mich mal auf einer Liege beim Psychiater
gründlich auszusprechen.
    Dann glitt die Wohnungstür auf,
und Masters gerötetes Gesicht starrte mir wütend entgegen.
    »Verdammt, Boyd«, sagte er in
gereiztem Ton, »Sie sollten mich doch erst morgen früh anrufen .«
    »Ich hab’s mir überlegt«,
antwortete ich. »Ich dachte mir, Sie könnten einen Leibwächter in Rufweite
brauchen, darum bin ich gekommen .«
    »Vor morgen
abend kann nichts geschehen«, sagte er mit todernster Stimme. »Das
wissen Sie so gut wie ich. Glauben Sie nicht, daß ich Ihnen erlaube, sich in
meinem Apartment herumzusielen , während ich Sie dafür
bezahle, daß Sie den Mann und die Frau zur Strecke bringen, die hinter der
Geschichte stecken.«
    Ich zog die Achtunddreißiger aus dem Schulterhalfter und hielt sie lose in der rechten Hand.
    »Das wollte ich Ihnen ja gerade
sagen .« Ich schnippte eifrig mit den Fingern. »Ich bin
froh, daß Sie mich daran erinnern. Ich habe sie beide gefunden, den Mann und
die Frau .«
    »Wirklich ?« fragte Masters ungläubig.
    »Ich weiß, wo sie sich in
diesem Augenblick aufhalten .«
    »Oh?« Seine Stimme versagte
plötzlich. »Wo ?« stammelte er.
    »Meiner Ansicht nach«,
antwortete ich langsam, »befindet sich Jerry Thurston unmittelbar hinter Ihnen und drückt Ihnen seine Waffe in den Rücken; und Suzy Lakeman hält sich irgendwo in Ihrer Wohnung auf. Vielleicht
malt sie gerade schmutzige Worte auf Ihre Sammlung moderner Kunst .«
    Masters antwortete nichts, aber sein
Gesicht wurde grau.
    »Ich kann mir nicht vorstellen,
daß Suzy schmutzige Worte an die Wand malt«, ertönte Thurstons Stimme hinter Masters . »Aber soweit es mich angeht,
haben Sie recht, Boyd. Und wenn Sie nicht sofort Ihre Waffe auf den Boden
fallen lassen und sie mit dem Fuß in das Apartment hineinstoßen, drücke ich ab .«
    Masters wimmerte entsetzt auf,
und Thurston lachte zufrieden. »Der Lauf drückt ihm
jetzt gegen die linke Niere, Boyd«, sagte er gelassen. »Sie wissen, wie
schmerzhaft Schußverletzungen sein können. Ich zähle
bis fünf, und wenn Sie dann nicht Ihre Waffe fallen lassen, ist Masters dran.
Verstanden?«
    »Warum so umständlich ?« fragte ich. »Überhaupt ist das ein alter Hut. Heutzutage
zählt man rückwärts. Man nennt das Countdown, Jerry. Es wird Sie vielleicht
überraschen, aber die Brüder Wright...«
    »Eins«, begann er laut,
»zwei... drei...«
    »Ich glaube, Sie sind wirklich
ein teuflisch gerissener Bursche, Thurston «, sagte
ich bewundernd. »Nachdem Sie Masters erschossen haben, ziehen Sie sich bestimmt
einen seiner Anzüge an und binden sich einen langen weißen Bart um und gehen
morgen

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