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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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versetzen sollte, entschied mich aber dann dagegen, weil
ich den Glanz des Neuen an dem Pistolengriff nicht abnutzen wollte.
    Etwas schien sich völlig
verändert zu haben, als ich mich wieder aufrichtete, und dann erkannte ich auch,
was es war. Es war ruhig. Es herrschte eine heitere und schöne Stille, die
unvermittelt durch das Geräusch klappernder Kastagnetten unterbrochen wurde.
Ich sah mich nach der Flamencotänzerin um und fühlte mich irgendwie betrogen,
als ich erkannte, daß das Geräusch nur von Pandora kam, die mit den Zähnen
klapperte.
    Sie sah mich mit riesigen Augen
an. »Du hast ihn umgebracht«, flüsterte sie stockend.
    »Das hätte ich tun sollen«,
antwortete ich. » Gestern nacht hat er es bei mir versucht. Er atmet aber ganz normal, und sein Schädel ist
nicht einmal angeknackst .«
    »B—bist du si—sicher ?« stotterte sie verzweifelt.
    »Na schön«, sagte ich, »sieh es
dir selbst an .«
    Ich packte Douglas beim Bart
und hob seinen Kopf in die Höhe ihrer Augen. Er atmete wirklich, er schnarchte
laut.
    »Zufrieden ?« fragte ich.
    »Ja, ja«, stotterte sie
schwach.
    »Fein«, sagte ich, ließ
Douglas’ Bart los, und er plumpste auf den Boden zurück.
    »Danny«, flehte Pandora, »hol
mich aus dem Ding heraus, ehe ich an Lungenentzündung sterbe oder mir das Blut
in den Adern gefriert. Douglas hat die Wanne aus dem Kaltwasserhahn gefüllt .«
    »Immer mit der Ruhe«,
antwortete ich, »ich will mich zuerst mit dir unterhalten .«
    »Unterhalten ?« kreischte sie. »Wenn ich noch fünf Minuten hier drinsitze, muß man mich mit dem
Eispickel hier herausbrechen .«
    »Was passierte gestern nacht , nachdem ihr Thurston und Suzy Lakeman hierhergeschafft hattet ?«
    »Nichts.« Sie spie mir das Wort
fast ins Gesicht.
    »Pandora, mein Schatz, ich will
dir mal was sagen. So, wie es jetzt zwischen uns beiden steht, bist du der
Amateur. Dafür werde ich jetzt dem Bild einen professionellen Akzent hinzufügen .«
    Ich ging in die Küche hinaus
und öffnete den Kühlschrank. Douglas war ein Hausvater, der seinen Kühlschrank
gut im Schuß hielt, wie ich befriedigt feststellte. Alle drei Schalen mit
Eiswürfeln waren voll. Ich lockerte die Würfel einer Schale unter dem
Wasserhahn und trug sie dann in das Atelier.
    Pandora erschauderte, als sie
das Eis sah. »Nein«, gellte sie auf.
    Ich hob den ersten Eiswürfel
zwischen Daumen und Zeigefinger auf und legte ihn dann in ihren Nacken. Er
glitt sanft über die Kurve ihres Rückgrats ins Wasser hinunter, während sie
jeden Zoll seiner Bahn mit der entsprechenden Begleitmusik verfolgte.
    »Ich habe sie gerade gezählt«,
sagte ich aufmunternd. »In jeder Schale sind vierundzwanzig Eiswürfel, und es
sind drei Schalen da. Das macht minus dem einen Würfel, den du schon bekommen
hast, einundsiebzig. Stimmt’s ?«
    Zwei Minuten später ergab sie
sich bedingungslos.
    »Was ist also gestern abend passiert ?« fragte
ich wieder.
    »Wir haben uns darüber
unterhalten«, antwortete sie. »Wir einigten uns, daß es dumm wäre, wenn wir uns
weiter gegenseitig betrügen wollten; daß wir auf diese Weise die ganze
Geschichte nur verderben könnten .«
    »Mit der ganzen Geschichte ist
wohl Harold H. Masters gemeint ?« fragte ich.
    Sie nickte zustimmend. »Ja.«
    »War das Suzy Lakeman , die sich Deirdre Cooper nannte und Masters so
gründlich ausnahm ?« fragte ich.
    »Selbstverständlich«, flüsterte
sie. »Hol mich hier heraus, Danny, bitte .«
    »Alles zu seiner Zeit«,
erwiderte ich. »Wer hat mit der Geschichte angefangen? Suzy und Douglas?«
    »Und ich«, gab sie widerwillig
zu. »Das Ganze war überhaupt mein Einfall .«
    »Hat Douglas mit den Drohungen angefangen
und die Hunderttausend von Masters verlangt ?«
    »Ja.« Sie nickte heftig.
    »Aber dann tat sich Suzy mit Thurston zusammen, und der stellte sich die Geschichte
anders vor .«
    »Ja.«
    »Wer hat den Chauffeur Joey
Benard erschossen ?«
    »Ich weiß nicht«, wimmerte sie.
»Das war der Zeitpunkt, als wir zuerst erkannten, daß Suzy uns wohl betrog.
Darum suchten wir nach ihr. Als du ihren Wagen auf dem Hotelparkplatz fandest , kamen wir nur ein paar Minuten später. Der
Parkwächter sagte uns, du hättest die gleichen Fragen gestellt, weil du Suzy im
Auftrag ihres alten Herrn finden solltest. Deshalb verfolgten wir deine Spur.
Als wir Suzy aus dem Apartment geholt und hierhergebracht hatten, wollten wir
sie nur einschüchtern. Wir wollten sie veranlassen, uns gegenüber ehrlich zu
sein .«
    »Doch

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