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Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Titel: Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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erwiderte Grimalkin gelangweilt. »Es war ein nettes Abenteuer, aber nun ist es vorbei. Und auch wenn es schwer zu glauben sein mag, muss ich mich hin und wieder auch um meine eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    »Aber natürlich, dieses Schläfchen duldet keinerlei Aufschub. Wie konntest du das nur überleben?«
    Diesmal ignorierte Grimalkin seinen Spott und wandte sich an mich: »Lebe wohl, Ritter.« Mit diesem Titel hatte er mich noch nie angesprochen. »Ich wünsche dir Glück auf deiner Reise, denn ich fürchte, sie wird nicht leicht werden. Doch du hast bereits so viel durchgestanden und mehr Gefahren überlebt, als man zu hoffen gewagt hätte, sodass ich vermute, du wirst auch das bewältigen.«
    Ich verneigte mich vor dem Kater, der zwar überrascht blinzelte, die Geste jedoch offenbar zu schätzen wusste. »Ohne dich hätte ich es nicht geschafft, Grim«, sagte ich leise, woraufhin er die Nase rümpfte.
    »Natürlich nicht«, erwiderte er, als wäre das eine Selbstverständlichkeit. »Überbringe der Eisernen Königin meine Grüße und richte ihr aus, sie möge nicht allzu bald nach mir rufen. Euch beiden aus der Patsche zu helfen ist immer äußerst ermüdend.«
    Ein Rascheln im Unterholz lenkte mich für einen Augenblick ab, und in der nächsten Sekunde war Grimalkin verschwunden.
    Puck seufzte schwer. »Dieser Kater weiß einfach, wie man einen guten Abgang hinlegt«, murmelte er kopfschüttelnd. »Na, dann komm, Eisbubi. Schaffen wir dich ins Eiserne Reich. Du wirst schließlich nicht jünger.«
    Wir brauchten für unsere Reise zwei Tage, vor allen Dingen, weil wir im Knisterforst unvermutet in Grenzstreitigkeiten verwickelt wurden. Im Wilden Wald wurden ja selbst Kleinigkeiten zum Problem, und so führten die Koboldstämme gerade mal wieder Krieg gegeneinander und gingen noch rigoroser gegen Eindringlinge in ihrem Territorium vor. Puck und ich mussten vor diversen aufgebrachten Kriegsparteien fliehen und uns letztlich sogar an der Front durchkämpfen, um die Koboldgebiete hinter uns lassen zu können. Es war fast wie in alten Zeiten, wir zwei Seite an Seite gegen eine Übermacht. Mein Körper war mir wieder vertraut, mein Schwert lag ganz selbstverständlich und leicht in der Hand. Einmal wurde ich von einem vergifteten Koboldpfeil am Bein getroffen und musste abends unter starken Schmerzen versuchen, die Wirkung des Gifts zu lindern, aber bis zum Morgen ging es mir wieder gut und ich konnte weitermachen.
    Doch abgesehen vom Reiz der Schlacht und dem aufregenden Gefühl, am Leben zu sein, konnte ich es kaum erwarten, ins Eiserne Reich zu gelangen. Ich spürte jede Sekunde, dass die Zeit verrann wie der Sand in einem Stundenglas, und mit jedem Tag näherte sich unausweichlich mein Ende. Und egal ob meine Lebensspanne der eines gewöhnlichen Sterblichen entsprach oder ob ich noch genug Fee war, um die Auswirkungen der Zeit zu verlangsamen: Ich wollte meine verbleibenden Tage mit Meghan verbringen. Mit meiner Familie.
    Am Abend, bevor wir die Grenze zum Eisernen Reich erreichten, schlugen wir unser Lager an einem kleinen See auf. Den Knisterforst und die wütenden, blutrünstigen Kobolde hatten wir endlich hinter uns gelassen. Die Grenze war so nah, dass ich sie quasi spüren konnte, und es fiel mir schwer, mich zu entspannen, was Puck wiederum äußerst amüsant fand. Schließlich setzte ich mich, lehnte den Rücken an einen Baum und blickte auf das Wasser hinaus. Irgendwann nickte ich ein.
    In dieser Nacht hatte ich einen Traum. Ariella stand lächelnd am Ufer, ihre silbernen Haare strahlten im Licht der Sterne. Sie sprach nicht, und auch ich blieb stumm, da ich in diesem Traum keine Stimme hatte, aber ich denke, sie wollte mich einfach wissen lassen, dass sie glücklich war. Dass ihre Aufgabe erfüllt war und ich sie nun loslassen konnte, dass ich endlich die Erinnerungen an sie ruhen lassen konnte. Als ich aufwachte, waren meine Augen geschwollen und ich spürte ein bedrückendes Ziehen in der Brust, aber zum ersten Mal seit jenem schicksalhaften Tag fühlte ich mich erleichtert. Ich würde sie niemals vergessen, doch nun fühlte ich mich nicht mehr schuldig, weil ich weiterlebte und mit einer anderen glücklich werden konnte. Mir war endgültig klar geworden, dass sie es nicht anders gewollt hatte.
    Und dann, achtundvierzig menschliche Stunden nachdem wir den Wilden Wald betreten hatten, standen Puck und ich an der Grenze zum Eisernen Reich und blickten über die Metallbäume hinweg, die sich bis zum

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