Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
Felsen geschlagen worden war, dass nahe beim Eingang einige vertraute weiße Pilze an der Wand wuchsen und dass ein Stück weiter drinnen eine alte Laterne an einem Nagel hing. Das war nicht irgendeine Höhle. Irgendjemand hatte diesen Tunnel benutzt, und das war noch gar nicht so lange her.
Plötzlich wusste ich, wo wir waren.
»Warte, Prinzessin«, warnte Puck mich, als ich in den Tunnel trat. »Was machst du denn?«
»Ich weiß, was das ist«, murmelte ich und nahm die Laterne vom Haken. Es war noch Öl drin, also zündete ich sie an und hielt sie hoch. Das Licht wurde von einem Spielzeugfeuerwehrauto reflektiert, das neben einem Stein lag. Unwillkürlich musste ich lächeln. »Ja«, murmelte ich, bückte mich und hob das Spielzeug auf. »Das ist ein Elsterlingtunnel. Da bin ich sicher.«
»Was?«, fragte Puck verwirrt und schob sich durch die Öffnung, behielt seine Dolche aber in der Hand, während er sich wachsam umsah. »Egerlinge? Riesige, eiserne Egerlinge? Na Gott sei Dank, das ist ja viel besser als Spinnen.«
»Nein.« Ich sah ihn böse an, während Ash sein Schwert wegsteckte, in den Tunnel trat und sich vorsichtig umsah. » Elsterlinge. Kleine Eiserne Feen, die riesige Schrottberge auf dem Rücken tragen. Wir sind ihnen auf unserer ersten Reise durch das Eiserne Reich begegnet, als ich auf der Suche nach Machina war. Diese Tunnel führen wahrscheinlich direkt zu ihrem Nest.«
»Oh, klasse. Da fühle ich mich doch gleich viel besser.«
»Hörst du endlich mal damit auf? Sie sind harmlos. Und sie haben uns schon einmal geholfen.« Ich legte das Spielzeugauto zurück, ging tiefer in den Tunnel hinein und hielt die Laterne so hoch wie möglich. Der Gang verlor sich in absoluter Finsternis, aber ich spürte wieder dieses seltsame Ziehen, diesmal aus der Dunkelheit.
»Wo gehst du hin, Mensch?« Grimalkin erschien auf einem Stein und sah mich eindringlich an. »Kennst du den Weg durch diese Tunnel? Es wäre nämlich überaus lästig, wenn wir uns verirrten, nur weil wir dir folgen.«
»Ich kenne den Weg«, sagte ich leise und ging noch ein paar Schritte weiter. »Und wenn wir die Elsterlinge finden, können sie uns vielleicht helfen.« Ich drehte mich um und bemerkte, wie meine drei Reisegefährten zögerten. In jedem Gesicht spiegelte sich ein gewisser Grad an Zweifel. Ich seufzte. »Ich weiß, was ich tue, Jungs. Vertraut mir einfach, okay?«
Ash und Puck wechselten einen kurzen Blick, dann stieß sich Ash von der Wand ab und trat neben mich. »Geh voran«, sagte er und nickte mit dem Kopf in die Dunkelheit. »Wir sind direkt hinter dir.«
»Nur fürs Protokoll«, meldete sich Grimalkin, als wir im Gänsemarsch in die Finsternis eintauchten. »Ich halte das für keine gute Idee. Aber da offenbar niemand mehr auf den Kater hört, werde ich warten müssen, bis wir uns verirrt haben, um dann anzumerken, dass ich es euch ja gleich gesagt habe.«
Die Tunnel zogen sich ewig hin. Wie in einem gigantischen Kaninchenbau oder Termitennest wanden und schlängelten sie sich durch den Berg und führten immer tiefer unter die Erde. Ich folgte dem seltsamen Ziehen und ließ mich von ihm durch das scheinbar endlose Labyrinth der Gänge führen. Ash, Puck und Grim blieben immer dicht hinter mir.
Abgesehen von dem ein oder anderen kaputten Spielzeug oder sonstigem Kram zwischen den Felsen sahen die Steintunnel alle gleich aus. Einige Male erreichten wir Durchgangshöhlen, von denen mehrere Tunnel in verschiedene Richtungen abzweigten. Aber ich wusste immer, welchen Weg wir nehmen, welchem Tunnel wir folgen mussten, und musste nicht lange darüber nachdenken.
Irgendwann stieß Grimalkin ein irritiertes Zischen aus. » Wie machst du das, Mensch?«, wollte er wissen und schlug gereizt mit dem Schwanz. »Du warst erst einmal hier und es ist für Sterbliche absolut unmöglich, sich einen Weg so schnell einzuprägen. Woher weißt du also, dass du in die richtige Richtung läufst?«
»Keine Ahnung«, murmelte ich und führte uns in den nächsten Seitentunnel. »Ich weiß es einfach.«
Pucks bellendes Lachen ließ mich zusammenzucken. »Siehst du?«, krähte er und zeigte auf Grimalkin, der wütend die Ohren anlegte. »Siehst du jetzt, wie nervtötend das ist? Denk daran, wenn du das nächste Mal – hey!«, schrie er, als Grimalkin einfach verschwand. »Klar, ich kann dich nicht sehen, aber ich weiß, dass du mich immer noch hören kannst!«
Langsam kamen wir dem Nest der Elsterlinge näher, was ich daran erkannte,
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