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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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begonnen hat. Machina ist derjenige, der das alles begonnen hat.«
    Zumindest hoffte ich das. Als ich mit den Elsterlingen hierhergekommen war, nannte man das Gebiet unterhalb des Turms die Getrieberäume, da an den Wänden und der Decke riesige eiserne Zahnräder, Getriebeteile und Kolben ihre scheppernde Arbeit verrichtet hatten, so dass sogar der Boden vibrierte. Der Lärm war ohrenbetäubend gewesen, immerhin waren einige der massiveren Teile ungefähr dreimal so groß gewesen wie ich. Jetzt war alles ruhig, die riesigen Zahnräder waren gesprungen oder zerbrochen und ihre Überreste lagen überall verstreut, als wäre das gesamte Getriebe in sich zusammengestürzt. Einiges lag unter großen Felsbrocken begraben, ein Zeichen dafür, dass auch die Decke eingestürzt war. Als Machina gestorben war, war sein Turm zusammengebrochen und hatte alles zerstört, was sich unter ihm befand. Ich fragte mich, wie es wohl an der Oberfläche aussah und wie viel vom Einfluss des Eisernen Königs übrig war.
    Wahrscheinlich nicht besonders viel.
    Wir gingen über die Brücke, deren Boden irgendwann von Stein zu Gitterrost wechselte, und suchten dann zwischen den zerstörten Teilen des Mechanismus nach einem Weg nach oben. Während ich durch die Trümmer stapfte, fielen mir seltsame, knorrige Wurzeln auf, die früher nicht da gewesen waren. Sie rankten sich um die Zahnräder und hingen von der Decke. Ich konnte spüren, dass sie voller Leben waren.
    »Hier drüben«, rief Ash schließlich und winkte uns heran. Aus dem Chaos erhob sich eine verbeulte eiserne Wendeltreppe, die zu einer Metallluke in der Decke führte.
    Eine Woge der Aufregung und Anspannung überflutete mich. Was auch immer mich gerufen hatte, es befand sich dort oben. Wahrscheinlich war es der falsche König und wir liefen geradewegs in eine Falle, aber ich musste einfach wissen, was dort oben war.
    Die Jungs griffen nach ihren Waffen und auch ich zog mein Schwert, wobei mein Herz raste, auch wenn ich nicht sagen konnte, ob vor Nervosität oder Vorfreude. Ash ging voran und Puck hielt sich dicht hinter mir. So stiegen wir die Treppe zu Machinas Turm hinauf.

Die Ruinen des Eisernen Königs
    Als ich das letzte Mal die Falltür zu Machinas Turm aufgestoßen und den Heizraum betreten hatte, war mir die Hitze von einem Dutzend Heizkesseln entgegengeschlagen. In dem feurigen Glühen waren Zwerge in sperrigen Schutzanzügen mit Sauerstoffmasken umhergetappt, hatten mit ihren Schraubenschlüsseln hantiert und undichte Rohre überprüft.
    Jetzt war alles still und die großen Heizkessel waren dunkel und kalt. Deckenstreben waren heruntergestürzt, Rohre verbogen und zerbrochen und alles war mit einer feinen grauen Ascheschicht überzogen. Außerdem waren überall diese seltsamen Wurzeln. Sie schienen sich aus den Ruinen über uns herunterzuschlängeln. Und durch die Löcher in der Decke konnte ich einen Teil der metallisch glänzenden Turmwand erkennen.
    »Für mich sieht das alles ziemlich verlassen aus«, sagte Puck, fuhr mit dem Finger durch den Staub und malte einen Smiley mit herausgestreckter Zunge hinein. »Ich hoffe bloß, dass wir hier richtig sind, Prinzessin.«
    Ich spähte durch die Decke nach oben und folgte mit meinen Augen dem Verlauf der Wurzeln, so weit ich konnte. »Was auch immer wir suchen, es ist da oben. Kommt weiter.«
    Mithilfe der Wurzeln und Steinhaufen kletterten wir ein Stockwerk höher. Als wir schließlich wieder auf festem Grund standen, richtete ich mich auf und sah mir an, was früher einmal Machinas Turm gewesen war.
    Es war das reinste Chaos, ein wirres Durcheinander aus Stahlträgern, zerbrochenem Glas und eingestürzten Mauern. Überall lagen Getriebeteile herum, bereits verrostet und zerbrochen, über uns baumelten Drähte und Kabel und aus geplatzten Rohren tropfte Wasser und Öl auf den Boden. In den Ruinen lagen diverse Ritterrüstungen verstreut, die alle das Symbol der Stacheldrahtkrone auf der Brustplatte trugen und nun wirkten wie Spielzeugsoldaten. Zitternd stellte ich mir verwesende Skelette in den Metallanzügen vor, aber als Ash mit einem Tritt das Visier eines Helms öffnete, war der völlig leer. Anscheinend unterlagen Machinas Eiserne Ritter denselben Gesetzen wie der Rest des Feenreiches: Wenn Feen starben, hörten sie einfach auf zu existieren.
    Es war totenstill, als würden die Ruinen selbst den Atem anhalten.
    »Sieht so aus, als wäre niemand zu Hause«, stellte Puck fest und drehte sich langsam um die eigene

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