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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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dass immer mehr Kram auftauchte: mal eine kaputte Tastatur hier, dann eine Fahrradhupe dort. Bald waren die Tunnel mit Dingen übersät und wir mussten aufpassen, wo wir hintraten. Mir war etwas mulmig zumute. So tief in ihrem Bau hätten wir schon ein oder zwei Elsterlingen begegnen müssen. Ich hatte mich darauf gefreut, sie wiederzusehen, und mich gefragt, ob sie sich wohl noch an mich erinnerten. Aber die Tunnel waren leer und wirkten verlassen. Und anscheinend waren sie das schon eine ganze Weile.
    Plötzlich endete der Tunnel und wir traten in eine riesige Höhle, in der sich, so weit das Auge reichte, Müllberge auftürmten. Während wir uns einen Weg zwischen den riesigen Haufen hindurchsuchten, strengte ich Augen und Ohren an, in der Hoffnung, irgendwo Elsterlinge zu entdecken und ihre lustige, plappernde Sprache zu hören. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass es vergeblich war. Ich spürte an diesem Ort nicht den geringsten Hauch von Leben. Die Elsterlinge waren schon lange fort.
    »Hey«, rief Puck auf einmal und seine Stimme hallte durch die Höhle. »Ist das … ein Thron?«
    Ich atmete scharf ein. Mitten im Raum stand auf einem kleineren Müllberg ein Stuhl, der komplett aus Schrott bestand. Einer plötzlichen Eingebung folgend, trat ich zu dem Haufen, kniete mich vor den Thron und wühlte in dem Schutt herum.
    »Äh … Prinzessin?«, fragte Puck vorsichtig. »Was machst du da?«
    »Ha!« Ich richtete mich auf, streckte triumphierend eine Hand in die Höhe und präsentierte meinen alten iPod. Ash und Puck starrten mich verwirrt an, als ich das kaputte Gerät wieder auf den Haufen warf. »Ich wollte nur sehen, ob er noch hier ist. Wir können jetzt gehen.«
    »Ich gehe mal davon aus, dass du schon einmal hier warst«, sagte Ash ruhig und deutete mit dem Kopf auf den Stuhl. »Und dass dieser Thron bei deinem ersten Besuch nicht leer war, richtig? Wer saß dort?«
    »Sein Name war Ferrum«, erklärte ich und erinnerte mich an den uralten Mann mit den Silberhaaren, die fast bis zum Boden gereicht hatten. »Er sagte, er sei der erste Eiserne König gewesen, der, den Machina gestürzt hat, als er die Macht übernahm. Die Elsterlinge verehrten ihn noch immer als König, auch wenn er panische Angst vor Machina hatte.« Als ich auf den leeren Stuhl schaute, spürte ich eine leise Traurigkeit in mir. »Ich schätze mal, er ist irgendwann gestorben und die Elsterlinge sind verschwunden, nachdem er nicht mehr da war. Ich wünschte, ich wüsste, wo sie hingegangen sind.«
    »Wir haben jetzt keine Zeit, uns darüber Gedanken zu machen«, mahnte Grimalkin, der mitten auf dem Thronsitz erschien. Mit einem erschreckenden Selbstverständnis sah er auf uns herab. »Dieser Raum stinkt immer noch nach mächtiger Eisenmagie. Das zersetzt eure Amulette stärker als sonst. Wir müssen schnell weiter, sonst verlieren sie genau hier noch ihre Wirkung.«
    Alarmiert untersuchte ich Ashs Kristall und sah, dass er recht hatte. Das Amulett war inzwischen fast schwarz.
    »Schnell!«, rief ich und rannte, gefolgt von den Jungs, aus dem Thronsaal, zurück in das endlose Steinlabyrinth. »Ich denke, wir sind fast da.«
    Es vergingen noch einige Stunden, oder zumindest glaubte ich das – unter der Erde war es echt schwer, die Zeit einzuschätzen –, und langsam ging der Brennstoff in der Laterne zur Neige. Wir rasteten ein paarmal, aber es fiel mir schwer stillzustehen, und so wurde ich total zappelig, bis wir uns wieder in Bewegung setzten. Puck machte einen Witz darüber, dass ich wohl wieder mit einer Beschwörung belegt worden war, und ich wusste nicht, ob er damit wirklich so falsch lag. Sicher war, dass irgendetwas mich anzog, und es wurde immer stärker, je näher wir ihm kamen, so dass es für mich unmöglich wurde, mich auszuruhen oder in Ruhe nachzudenken, bis wir unser Ziel erreicht hatten.
    Und dann endeten die Tunnel endlich an einer tiefen Schlucht, die von einer schmalen Steinbrücke überspannt wurde. Da wusste ich, dass wir es fast geschafft hatten.
    »Machinas Festung …«, erklärte ich leise mit einem Blick über die Schlucht, »… liegt auf der anderen Seite der Brücke. Auf diesem Weg bin ich damals hineingekommen. Wir befinden uns quasi direkt unter dem Turm.«
    Puck stieß einen Pfiff aus, dessen Echo von den Wänden zurückgeworfen wurde. »Und du glaubst, der falsche König könnte hier sein, Prinzessin?«
    »Das muss er«, erwiderte ich in der Hoffnung, dass ich damit richtig lag. » Es endet, wo es

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