Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
neben ihm zusammenrollte. Es reichte mir schon, ihn einfach in meiner Nähe zu haben. Ich hörte seinen Herzschlag, und obwohl er so verkrampft war, bemerkte ich, dass ihn eine verschwommene Aura, der Schimmer eines Gefühls, umgab. Eine Reaktion, die er nicht verbergen konnte.
Ich blinzelte überrascht. »Du bist … eifersüchtig«, stellte ich ungläubig fest. Ash, der ehemalige Prinz des Dunklen Hofes, war eifersüchtig. Auf Puck. Ich hatte keine Ahnung, warum mich das so überraschte. Vielleicht wirkte Ash einfach zu gelassen und selbstsicher, um eifersüchtig zu sein. Aber es gab keinen Zweifel an dem, was ich sah.
Ash wand sich unsicher und warf mir einen Blick aus dem Augenwinkel zu. »Ist das denn so falsch?«, fragte er leise und drehte sich so, dass er die gegenüberliegende Wand anstarren konnte. »Ist es so falsch, eifersüchtig zu sein, wenn ich höre, dass du ihn geküsst hast, dass du ihm gesagt hast …« Er unterbrach sich und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, während ich mir auf die Lippe biss. »Ich weiß ja, dass ich es war, der gegangen ist«, fuhr er fort, ohne den Blick von der Wand abzuwenden. »Ich habe gesagt, wir wären Feinde und könnten nicht zusammen sein. Ich wusste, dass ich dir damit das Herz brechen würde, aber … ich wusste auch, dass Puck da sein würde, um die Scherben aufzusammeln. Was auch immer sich daraus entwickeln würde – das hätte ich mir selbst zuzuschreiben. Ich weiß, dass ich kein Recht habe, dich das zu fragen …«
Er zögerte und holte kurz Luft, als wäre ihm dieses Geständnis ziemlich schwergefallen. Ich hielt den Atem an, da ich wusste, dass noch mehr kommen würde.
»Aber«, fuhr er schließlich fort und drehte sich zu mir um, »ich muss es einfach wissen, Meghan. Ich kann darüber nicht immer wieder nachgrübeln, nicht wenn es um ihn geht. Oder um dich. Das würde mich in den Wahnsinn treiben.« Er seufzte, nahm auf einmal meine Hand und starrte auf unsere verschlungenen Finger. »Du weißt, was ich für dich empfinde. Du weißt, dass ich dich vor allem beschützen werde, was sich uns in den Weg stellt, aber das ist die einzige Sache, gegen die ich nicht kämpfen kann.«
»Ash …«
»Wenn du dir nicht sicher bist, ob du nicht vielleicht doch mit Goodfellow zusammen sein willst, sag es mir jetzt. Dann werde ich mich zurückziehen, dir Raum geben, was auch immer du willst.« Ash zitterte leicht, während er das sagte. Als er sich zu mir umdrehte, um mich mit seinen silbernen Augen eindringlich anzusehen, spürte ich, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. »Beantworte mir jetzt diese Frage und ich werde sie dir nie wieder stellen: Liebst du ihn?«
Ich holte Luft, um das auf der Stelle abzustreiten, hielt dann aber inne. Ich konnte ihn nicht mit einer knappen, leichtfertigen Antwort abspeisen. Nicht, wenn er mich so ansah. Er verdiente es, die Wahrheit zu erfahren. Die ganze Wahrheit.
»Habe ich«, sagte ich leise. »Zumindest dachte ich das. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.« Ich zögerte und wägte meine Worte sorgfältig ab.
Ash wartete und sein Körper war so angespannt wie eine Sprungfeder, während ich meine Gedanken ordnete.
»Als du gegangen bist«, fuhr ich schließlich fort, »war ich unglaublich verletzt. Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen. Du hattest mir gesagt, wir wären Feinde, dass wir niemals zusammen sein könnten, und ich habe dir geglaubt. Ich war wütend und verwirrt und Puck war da, um die Scherben aufzusammeln, genau wie du gesagt hast. Es war so einfach, mich Puck zuzuwenden, weil ich ja wusste, was er empfand. Und für kurze Zeit dachte ich, ich könnte ihn vielleicht … ebenfalls lieben.« Meine Stimme begann zu zittern, als ich erklärte: »Aber als ich dich wiedergesehen habe, wurde mir klar, dass meine Gefühle für Puck nicht dasselbe waren. Er war mein bester Freund und er würde mir immer wichtig sein, aber … du bist es einfach, Ash. Ich hatte eigentlich nie eine Wahl. Du warst es schon immer.«
Ash sagte nichts, aber ich hörte ihn leise seufzen, als hätte er bis jetzt den Atem angehalten. Er zog mich an sich und nahm mich in die Arme. Ich legte den Kopf an seine Brust, schloss die Augen und drängte alle Gedanken an Puck, meinen Dad und den falschen König in den hintersten Winkel meines Bewusstseins. Damit würde ich mich morgen wieder rumschlagen. Im Moment wollte ich einfach nur schlafen, ins Nichts versinken und für eine Weile alles vergessen.
Ash schwieg immer noch nachdenklich. Der
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