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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Schein seiner Aura flackerte noch einmal auf, dann verschwand er. Aber ich musste nur auf seinen Herzschlag hören, der dumpf in seiner Brust hämmerte, um zu wissen, was er empfand.
    »Rede mit mir«, flüsterte ich und zog mit den Fingern die Linie seiner Rippen unter dem Hemd nach, was ihn beben ließ. »Bitte. Diese Stille macht mich wahnsinnig. Im Moment will ich nicht meine eigenen Gedanken hören.«
    »Was soll ich denn sagen?«
    »Irgendwas. Erzähl mir eine Geschichte. Erzähl mir von Orten, an denen du gewesen bist. Ganz egal, Hauptsache, es lenkt mich ab von … allem.«
    Ash zögerte. Kurz darauf fing er an, eine zarte Melodie zu summen, und vertrieb damit die Stille. Es war ein eingängiges, ruhiges Lied, bei dem ich an Schneeflocken, ruhende Bäume und Tiere in ihren Höhlen denken musste, die Winterschlaf hielten. Ich spürte, wie seine Hand über meinen Rücken glitt, ein sanfter Rhythmus, der das Schlaflied ergänzte, und die Müdigkeit legte sich wie eine warme Decke über mich.
    »Ash?«, flüsterte ich, als mir langsam die Augen zufielen.
    »Ja?«
    »Verlass mich nicht, ja?«
    »Ich habe dir bereits versprochen, dass ich bleibe.« Er strich mir über die Haare und seine Stimme war fast nur noch ein Flüstern, als er hinzufügte: »Solange du mich haben willst.«
    »Ash?«
    »Hm?«
    »… ich liebe dich.«
    Seine Hände verharrten, doch ich konnte spüren, dass sie zitterten. »Ich weiß«, murmelte er dann und schob seinen Kopf dicht an meinen heran. »Schlaf jetzt. Ich bin da.«
    Seine tiefe Stimme war das Letzte, was ich hörte, bevor ich wegdriftete.
    »Hallo, meine Geliebte«, flüsterte Machina und streckte mir die Hände entgegen, als ich mich ihm näherte. Hinter ihm führten die Stahlkabel einen hypnotischen Tanz auf. Er war groß und elegant, seine langen silbernen Haare umflossen ihn wie Quecksilber und er beobachtete mich mit Augen, die so schwarz waren wie die Nacht. »Ich habe dich bereits erwartet.«
    »Machina.« Zitternd sah ich mich um und bemerkte, wie meine Stimme in der Leere widerhallte. Wir befanden uns ganz allein in endloser Dunkelheit. »Wo bin ich? Warum bist du hier? Ich dachte, ich hätte dich getötet.«
    Der Eiserne König lächelte und sein Silberhaar glühte in der undurchdringlichen Finsternis. »Du wirst mich niemals loswerden, Meghan Chase. Wir sind eins, jetzt und bis in alle Ewigkeit. Du hast das nur noch nicht akzeptiert. Komm.« Er winkte mich näher. »Komm zu mir, meine Geliebte, dann werde ich dir zeigen, was ich meine.«
    Ich wich zurück. »Nenn mich nicht so, ich bin nicht dein.«
    Er schwebte näher heran und ich trat noch einen Schritt zurück.
    »Und du solltest gar nicht hier sein. Hör auf, mir in meinen Träumen aufzulauern. Ich bin schon mit jemandem zusammen, aber nicht mit dir.«
    Machinas Lächeln war unerschütterlich. »Ach ja. Dein Dunkler Prinz. Meinst du denn, du kannst ihn halten, wenn dir erst einmal bewusst wird, wer du wirklich bist? Meinst du, er wird dich dann überhaupt noch wollen?«
    »Was weißt du denn schon? Du bist nur ein Traum – ein Albtraum, um genau zu sein.«
    »Nein, meine Geliebte.« Machina schüttelte den Kopf. »Ich bin der Teil von dir, den zu akzeptieren du nicht bereit bist. Und solange du mich verleugnest, wirst du dein wahres Potenzial nie begreifen. Ohne mich wirst du niemals stark genug sein, um den falschen König zu besiegen.«
    »Das Risiko gehe ich ein.« Ich kniff die Augen zusammen und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Und jetzt solltest du besser verschwinden. Das ist mein Traum, und du bist hier nicht willkommen. Verzieh dich.«
    Machina schüttelte traurig den Kopf. »Na schön, Meghan Chase. Falls du zu dem Schluss kommen solltest, dass du mich doch brauchst – und das wirst du –, findest du mich genau hier.«
    »Da kannst du lang drauf warten«, murmelte ich und wurde durch den Klang meiner eigenen Stimme wach.
    Blinzelnd hob ich den Kopf vom Kissen. Im Zimmer war es dunkel, aber vor dem runden Dachfenster herrschte das graue Zwielicht der Morgendämmerung. Ash war weg und die Stelle neben mir war kalt. Er war irgendwann im Laufe der Nacht gegangen.
    Von unten drang der Geruch nach gebratenem Speck zu mir herauf und mein Magen reagierte mit einem Knurren. Ich ging nach unten, während ich mich gleichzeitig fragte, wer wohl in aller Frühe kochte. Vor meinem inneren Auge sah ich Ash in einer weißen Schürze, wie er fleißig Pfannkuchen wendete, und so kicherte ich leicht hysterisch, als ich die

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