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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Königin Mab. Bitte. Sobald das hier vorbei ist, soll Ash nach Tir Na Nog zurückkehren können, wenn er das will.«
    Mab starrte mich an, so lange, dass mir der Schweiß über den Rücken lief, dann schenkte sie uns ein kaltes, humorloses Lächeln. »Warum nicht? Ihr werdet sowieso beide sterben. Ich sehe also nicht, inwieweit das eine Rolle spielen sollte.« Sie seufzte. »Also schön, Meghan Chase. Es steht Ash frei, nach Hause zurückzukehren, wenn er das will, obwohl er ja bereits selbst sagte, dass seine Verpflichtung gegenüber dem Dunklen Hof nicht mehr besteht. Der Eid, den er dir geleistet hat, wird ihn schneller zerstören als irgendetwas sonst.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wirbelte die Dunkle Königin herum und stolzierte davon. Und obwohl ich bei ihrem Abgang ihr Gesicht nicht sehen konnte, war ich fast sicher, dass sie weinte.

Der Kriegsrat der Feen
    In dieser Nacht hing ein unheilvoller, riesiger roter Mond über dem Lager und tauchte alles in ein gespenstisches blutrotes Licht. Aus dem fast klaren Himmel schwebten Schneeflocken herab, rostige Flecken, die im Wind tanzten und wie der Mond irgendwie schmutzig und zerfressen aussahen.
    Ich verließ mein Zelt, das klein und muffig war und keine Waldlichtungsillusion vorweisen konnte, und stellte fest, dass Ash und Puck vor den Zeltklappen auf mich warteten. Das gruselige rote Licht betonte ihre schmalen, kantigen Gesichter, ihre Augen glühten im Zwielicht und sie wirkten insgesamt noch weniger menschlich als sonst. Das Lager hinter ihnen lag ruhig da; unter dem schroffen roten Mond regte sich nichts und das weitläufige Zeltlager wirkte wie eine Geisterstadt.
    »Sie haben nach dir gerufen«, sagte Ash ernst.
    Ich nickte. »Dann sollten wir sie nicht warten lassen.«
    Oberons Zelt überragte alle anderen, und die beiden Banner schlugen träge in der leichten Brise. Der Boden war mit einer feinen Schneeschicht bedeckt, die von Stiefeln, Klauen und Hufen aufgewühlt war, die sich alle Richtung Lagermitte bewegt hatten. Zwischen den Zeltklappen drang flackerndes gelbes Licht hindurch und ich schob mich hinein.
    Die Waldlichtung war immer noch da, aber diesmal stand in ihrer Mitte ein massiger Steintisch, um den sich lauter Feen in Rüstung versammelt hatten. Oberon und Mab standen grimmig und eindrucksvoll am Kopf des Tisches, neben ihnen einige Vertreter der adeligen Sidhe. Ein riesiger Troll, dessen Widderhörner sich aus einem Knochenhelm hervorringelten, stand mit verschränkten Armen gelassen da und beobachtete das Geschehen, während ein Zentaur sich mit einem Koboldhäuptling stritt und beide mit den Fingern auf einer Karte auf dem Tisch herumstocherten. Ein gigantischer, knorriger Eichenmann mit gekrümmten Ästen beugte sich tief herunter, um die Stimmen zu seinen Füßen verstehen zu können. Sein wettergegerbtes Gesicht war ausdruckslos.
    »Ich warne Euch«, sagte der Zentaur gerade so wütend, dass die Muskeln in seinen Flanken zitterten. »Wenn Eure Späher am Rand der Ödnis Fallen auslegen, lasst es mich gefälligst wissen, damit meine Späher nicht direkt reinlaufen! Zwei haben sich bereits die Beine gebrochen, als sie in eine Grube gefallen sind, und ein Dritter wäre durch einen Eurer vergifteten Pfeile fast gestorben.«
    Der Koboldhäuptling kicherte. »Nicht meine Schuld, wenn Eure Späher nicht aufpassen, wo sie hinrennen«, höhnte er und bleckte seine schiefen Fangzähne. »Außerdem, was haben Eure Späher denn so nah an unserem Lager zu suchen, hä? Stehlen Geheimnisse, würd ich wetten. Sind eifersüchtig, weil wir schon immer die besseren Fährtenleser waren, wett ich.«
    »Genug.« Oberon griff ein, bevor der Zentaur über den Tisch springen und den Kobold erwürgen konnte. »Wir sind nicht hier, um gegeneinander zu kämpfen. Ich wünschte nur zu erfahren, was eure Späher berichtet haben, nichts über den stillen Krieg, der zwischen ihnen tobt.«
    Der Zentaur seufzte und bedachte den Kobold mit einem mörderischen Blick. »Es ist so, wie die Kobolde sagen, Majestät«, erklärte er dann an Oberon gewandt. »Bei den Gefechten, die wir mit den eisernen Abscheulichkeiten ausgetragen haben, sind wir anscheinend nur gegen ihre Vorhut angetreten. Sie testen uns, um unsere Schwächen herauszufinden, und wissen dabei genau, dass wir ihnen nicht in das Eiserne Reich folgen können. Ihre gesamte Truppenstärke haben wir noch nicht zu Gesicht bekommen. Genauso wenig den Eisernen König.«
    »Majestät«, meldete sich einer der

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