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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Stelle stehen«, befahl ich den Rittern mit gespielter Tapferkeit. »Das ist Eisen, wie ihr ja sicher sehen könnt.« Ich ließ die Klinge mit einem überzeugenden Zischen durch die Luft wirbeln und richtete sie dann auf den nächststehenden Angreifer. »Wenn ihr das wirklich durchziehen wollt, nur zu. Ich wollte schon lange mal sehen, was das Ding mit Feenrüstungen anstellen kann.«
    »Zieh dich zurück, Meghan«, murmelte Ash, ohne die Gegner aus den Augen zu lassen. »Du musst das nicht tun. Sie sind nicht deinetwegen hier.«
    »Ich werde dich bestimmt nicht allein gegen sie kämpfen lassen«, zischte ich zurück.
    Langsam bildete sich eine Zuschauermenge, die zwischen den Zeltreihen hervorspähte, neugierig und heiß auf einen Kampf.
    Ein paar Kobolde und Dunkerwichtel schrien: »Kämpft!«, und: »Tötet sie!«
    Aufgestachelt durch den Mob und die Rufe nach Blut grinste Faolan und hob sein Schwert. »Keine Sorge, Ash«, sagte er lächelnd. »Wir werden dein Menschlein nicht zu hart rannehmen. Von dir kann ich das dummerweise nicht behaupten. Angriff!«
    Die Ritter eröffneten den Kampf. Ich verlagerte das Gewicht auf die Fußballen, wie Ash es mir gezeigt hatte, konzentrierte mich auf die beiden, die von meiner Seite aus angriffen, und überließ dann meinem Instinkt das Ruder. Die Ritter grinsten spöttisch, während sie sich näherten, ihre Haltung locker und nachlässig. Offensichtlich hielten sie mich nicht gerade für eine Bedrohung. Ein Schwert näherte sich in einem lahmen Schwung meinem Kopf. Ich hob meine Waffe, um den Schlag zu parieren, und schlug es beiseite. Im Gesicht des Ritters sah ich das Entsetzen darüber, dass ich seinen Angriff abgewehrt hatte, und entdeckte gleichzeitig eine Lücke in seiner Deckung. Rein instinktiv schoss mein Arm nach vorn, und schneller, als ich es bei mir selbst für möglich gehalten hätte, bohrte sich die Spitze meines Schwertes durch die Rüstung in seinen Oberschenkel.
    Der Schrei des Ritters riss mich aus meiner Trance, und der Gestank nach verbranntem Fleisch, der nun die Luft verpestete, ließ meinen Magen rebellieren. Ich hatte fest damit gerechnet, dass er zur Seite ausweichen oder den Schlag parieren würde, so wie Ash es immer tat. Stattdessen sah ich nun zu, wie mein Gegner sein Bein umklammerte und heulend davonhumpelte, was mich völlig aus dem Rhythmus brachte.
    Mit einem wütenden Blick hob der andere Ritter einen riesigen blauen Zweihänder und griff mich fauchend an. Hektisch wich ich aus, so dass er mich nur knapp verfehlte. Jetzt war er richtig sauer und stürzte sich mit einem solchen Tempo auf mich, dass sich die nackte Angst in mir breitmachte.
    »Meghan! Konzentrier dich!«
    Ashs Stimme holte mich aus dem Taumel der Angst, ich setzte mich instinktiv wieder in Bewegung und hob mein Schwert.
    »Denk immer daran, was ich dir beigebracht habe«, knurrte er irgendwo links von mir, knapp und etwas atemlos, da er gerade selbst einige Angreifer abwehrte. »Das hier ist nichts anderes.«
    Der Ritter griff rücksichtslos an, die Zähne Furcht einflößend gefletscht, und sein Zweihänder sauste in einem tödlichen Bogen durch die Luft. Seine Waffe, dachte ich, während ich dem Schlag auswich. Sie ist schwerer als meine und macht ihn langsam. Nutze die Schwäche deines Feindes immer zu deinem Vorteil . Ich tänzelte um ihn herum, hielt mich immer knapp außerhalb seiner Reichweite und sah zu, wie er mir keuchend und zähneknirschend folgte und nach mir schlug wie nach einer lästigen Fliege.
    Mit einem frustrierten Schrei rammte der Ritter die Schneide seines Schwertes in den Boden und eine Wolke aus Staub und Eissplittern flog mir ins Gesicht. Ich wandte mich rasch ab, um meine Augen zu schützen, spürte, wie das Eis in meine Wange und jede ungeschützte Hautpartie stach, und hörte dann, wie der Ritter sich auf mich stürzte. Instinktiv duckte ich mich so weit, dass ich fast in die Knie ging, und spürte, wie die Klinge über meinen Kopf hinwegfegte. Blind richtete ich mich wieder auf, ließ mich von meinem Schwertarm führen und stach mit voller Kraft zu.
    Ein harter Widerstand drückte meine Schulter zurück und der Ritter schrie auf. Als ich aufschaute, stand ich direkt vor dem Ritter und mein Eisenschwert steckte tief in seinem Bauch.
    Der Ritter würgte, ließ sein Schwert fallen und umklammerte seinen Leib, während er rückwärts taumelte und der Gestank von verbranntem Fleisch aufstieg. Mit vor Wut und Schmerz verzerrtem Gesicht wandte er sich

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