Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
ich die Stirn. »Aber … warum versucht der falsche König dann, mich umzubringen? Wenn die Kraft nur freiwillig gegeben werden kann, warum versucht er dann, sie sich mit Gewalt zu holen?«
    Machina schüttelte den Kopf. »Der falsche König hat nie gelernt, wie ein König erwählt wird. Der Glaube, er könne dir die Kraft mit Gewalt entreißen, ist zu einer Besessenheit geworden. Ihm ist nicht klar, dass seine Taten nur dafür sorgen, dass er noch unwürdiger wird.«
    »Wenn ich sterbe … geht die Kraft dann verloren?«
    Machina nickte. »Es sei denn, du gibst sie freiwillig weiter oder sie sucht sich einen neuen Erben.«
    »Kann ich sie nicht jetzt einfach abgeben?«
    »Nein«, erklärte Machina kategorisch. »Wenn die Kraft weitergegeben wird, so muss sie im Moment des Todes weitergegeben werden. Nur wenn der Träger weiß, dass er sterben wird, verlässt die Kraft den Körper. Stirbt der Träger, ohne einen Erben zu erwählen, ruht die Kraft und wartet, bis jemand kommt, der würdig ist, sie zu tragen. Also nein, du kannst sie nicht einfach abgeben, wann es dir gefällt.« Machina schien diesen Gedanken ein wenig beleidigend zu finden. »Wem würdest du sie überhaupt geben, Meghan Chase? Wen würdest du als würdig genug erachten, diese Last zu tragen?«
    »Ich schätze mal, das bedeutet, dass du mich irgendwie für würdig gehalten hast«, murmelte ich. »Obwohl ich mir ehrlich wünschte, du hättest dir nicht die Mühe gemacht.«
    Der Eiserne König lächelte nur. »Ich werde hier sein«, sagte er leise und verblasste. Sein Strahlen wurde weniger, auch wenn seine Stimme noch immer durch die Leere hallte. »Ohne mich kannst du nicht gewinnen, Meghan Chase. Solange wir nicht eins sind, bist du dazu verdammt, diesen Krieg zu verlieren.«
    Als ich die Augen aufschlug, herrschte Stille. Der Regen hatte aufgehört und ein warmes, pelziges Gewicht, das schnurrend vibrierte, drückte sich gegen meine Rippen. Vorsichtig, um Grimalkin nicht zu stören, schob ich den Schlafsack zurück und stand auf. Dann sah ich mich in der Höhle um. Puck lag in einer Ecke auf dem Rücken, völlig in seine Decken verheddert, und hatte einen Arm über das Gesicht gelegt. Aus seinem geöffneten Mund stieg ein Schnarchen auf, das einem Presslufthammer alle Ehre gemacht hätte, und ich verzog das Gesicht.
    Am Eingang der Höhle zeichnete sich Ashs Silhouette vor dem wolkigen Himmel ab. Er stand still da und sah auf die weit entfernte Stadt hinaus. Dem kränklichen Licht nach zu schließen, das in die Höhle drang, war es schätzungsweise Nachmittag. An der leichten Neigung von Ashs Kopf erkannte ich, dass er mich gehört hatte, aber er drehte sich nicht um.
    Ich tappte zu ihm rüber und schlang ihm von hinten die Arme um den Bauch. Er legte seine Hände auf meine und verflocht unsere Finger ineinander, dann blieben wir einen Moment einfach so stehen, atmeten im Gleichtakt und ich lauschte durch seine Rüstung auf seinen Herzschlag.
    »Geht es dir gut?« Seine tiefe Stimme vibrierte in meinem Ohr, das ich gegen seinen Rücken drückte.
    »Alles okay.« Ich zog mich etwas zurück und starrte auf seinen Hinterkopf. »Warum? Liest du etwa schon wieder meine Emotionen?«
    »Du hast im Schlaf gesprochen«, erklärte er ernst. »Ich habe nicht gelauscht, aber du hast ein- oder zweimal ›Machina‹ gesagt.« Er zögerte und mein Herz setzte einen Schlag aus. »Es ist das Eiserne Königreich, nicht wahr?«, fuhr Ash schließlich fort. »Wieder hier zu sein, bringt auch die Erinnerungen zurück.«
    »Genau«, log ich und drückte mein Gesicht wieder an seinen Rücken. Ich wollte ihm nichts von meinen Gesprächen mit dem früheren Eisernen König erzählen, den wir bei unserem letzten Trip ins Eiserne Königreich getötet hatten, der aber anscheinend noch immer irgendwo in mir lauerte. »Es war nur ein Albtraum, Ash. Mach dir meinetwegen keine Sorgen.«
    »Das ist jetzt aber meine Aufgabe«, erwiderte er so leise, dass ich es kaum hörte. »Hab keine Angst, um Hilfe zu bitten, Meghan. Du bist nicht allein. Vergiss das nicht.«
    Ich wand mich verlegen und hoffte, dass er meine Schuldgefühle nicht bemerken würde. »Also, diese Sache mit dem Ritter und der Dame«, wechselte ich abrupt das Thema. »Heißt das, dass du tun musst, was ich sage? Oder wäre es mehr eine Art gewichtiger Vorschlag? Wenn ich dir befehlen würde … keine Ahnung … einen Kopfstand zu machen, würdest du es tun?« Eigentlich meinte ich es nicht ernst, aber er zögerte,

Weitere Kostenlose Bücher