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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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weshalb ich mich unwillkürlich fragte, ob ich damit einen wunden Punkt berührt hatte.
    »Du kennst jetzt meinen Wahren Namen«, sagte er schließlich. »Technisch gesehen wäre ich also gezwungen, zu gehorchen, wenn du mir unter Einbindung meines vollen Namens etwas befiehlst. Allerdings …« Wieder zögerte er. Ich hatte es noch nie erlebt, dass er so unsicher klang. »Man geht eigentlich davon aus, dass es niemals so weit kommt. Dass … die Dame dem Ritter hinreichend vertraut, um …«
    »Ash«, unterbrach ich ihn, »dreh dich um.«
    Er gehorchte und drehte sich langsam zu mir, so dass er mir ins Gesicht sehen konnte. Seine Miene war wachsam. Ich verschränkte die Hände in seinem Nacken, zog ihn zu mir runter und küsste ihn. Im ersten Moment versteifte er sich, doch dann schlang er die Arme um meinen Bauch und zog mich enger an sich.
    »Es tut mir leid«, flüsterte ich nach dem Kuss. »Ich will nicht, dass du es bereust … hier bei mir zu sein, mein Ritter zu sein und so.«
    Er fuhr mir mit den Fingern durchs Haar und strich es mir aus dem Gesicht. »Wenn ich befürchtet hätte, ich könnte es bereuen, hätte ich diesen Eid niemals geleistet«, erklärte er ruhig. »Ich wusste, was es bedeutet, ein Ritter zu werden. Und wenn du mich heute noch einmal fragen würdest, wäre meine Antwort dieselbe.« Seufzend umschloss er mein Gesicht mit den Händen. »Mein Leben … alles, was ich bin … ist dein.«
    Meine Augen brannten, als Ash sich vorbeugte und mich küsste.
    Ein besonders lauter Schnarcher drang aus der Höhle und der Hügel in der Ecke rollte sich verdächtig genau in unsere Richtung.
    Ash seufzte erneut und zog sich ein wenig zurück, nachdem er dem »schlafenden« Puck einen resignierten Blick zugeworfen hatte. »Wir sollten bald aufbrechen«, murmelte er und spähte wieder Richtung Stadt. »Wenn wir jetzt gehen, können wir Mag Tuiredh noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Außerdem habe ich Pucks Metallinsekt gesehen, es ist da draußen herumgeflogen. Es ist uns eindeutig gefolgt. Und wenn es angreift, wäre es mir lieber, wenn ich es sehen kann und es nicht in der Dunkelheit bekämpfen muss.«
    Schaudernd senkte ich den Blick auf das Amulett auf seiner Brust. Der Kristall war jetzt nicht mehr völlig klar. Etwas Silbriges, Metallisches wirbelte in seinem Inneren herum, wie Quecksilber in einem Fieberthermometer. Es machte mir Angst, als würde ich auf den rieselnden Sand in einem Stundenglas starren. Es erinnerte mich daran, dass seine Zeit im Eisernen Reich begrenzt war.
    »Alles klar«, sagte ich und löste mich von ihm. »Dann lasst uns gehen. Puck, ich weiß, dass du wach bist. Wir brechen auf.«
    »Gott sei Dank.« Schnaubend sprang Puck auf die Füße. »Ich hatte schon Angst, ich müsste euer Gesabber den ganzen Vormittag ertragen. Mir ist schon leicht übel – macht es bitte nicht noch schlimmer.«
    »Wohl wahr«, fügte Grimalkin vom Höhleneingang her hinzu, obwohl er eine Sekunde zuvor noch auf meiner Decke geschlafen hatte. »Gehen wir. Die Zeit läuft uns davon.«
    Schnell packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns wieder auf den Weg. Die eindrucksvolle Stadt der Fomorianer grüßte uns aus der Ferne.
    Als wir die Höhle verließen, wobei wir Grim und Puck über die Felsen folgten, sah ich aus dem Augenwinkel ein Schimmern wie eine Hitzespiegelung, das hinter einen Felsblock huschte. Ich blieb stehen und schaute zurück, sah aber nur auf leeren Sand und Felsen, als ich den Kopf drehte.
    »Hast du es gesehen?«, murmelte Ash, als wir weiter den staubigen Pfad hinuntergingen.
    Stirnrunzelnd studierte ich die Landschaft und zuckte zusammen, als die Sonne von diversen Metallobjekten reflektiert wurde, die überall verstreut lagen. »Ich weiß nicht. Ich dachte, ich hätte … etwas gesehen. Fast wie ein Schimmern, aber ganz deutlich. Hast du es gesehen?«
    Er nickte. Sein geübter Jägerblick kam nie zur Ruhe, er suchte ständig unsere Umgebung ab. »Irgendetwas verfolgt uns«, sagte er leise. »Goodfellow weiß es auch. Pass gut auf. Könnte sein, dass wir bald Ärger be…«
    Es griff von einem Felsen aus an und sprang kreischend auf uns herunter. In der einen Sekunde war da gar nichts. In der nächsten glitt wieder dieser seltsame Schimmer durch die Luft und irgendetwas prallte gegen mich und fuhr mit unsichtbaren Krallen quietschend über meine Drachenhautrüstung. Ich taumelte zurück, als eine lange, katzenartige Gestalt, ungefähr so groß wie ein Puma und

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