Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
Wir waren davon natürlich nicht sonderlich begeistert.«
»So kam es zum Krieg.«
»Und zwar zu einem, der die Fundamente beider Welten erschütterte. Am Ende wurde Mag Tuiredh vollständig ins Nimmernie gezogen und die Fomorianer wurden ins Meer getrieben. Danach wurde nie wieder einer von ihnen gesehen. Zumindest nach dem, was ich gehört habe.«
»Aber wenn sie verschwunden sind …« Ich musterte den dunklen Qualm, der über der Stadt in den Himmel stieg. »… warum stoßen diese Dinger dann immer noch Rauch aus?«
»Ich weiß es nicht.« Ash richtete den Blick auf die Türme in der Ferne. »Die Stadt war angeblich Tausende von Jahren verlassen, aber wer weiß, in was sie inzwischen verwandelt wurde. Nach dem Rauch zu schließen, würde ich sagen, dass Mag Tuiredh nicht länger unbewohnt ist.«
»Schlechte Neuigkeiten.« Puck sprang plötzlich von einem überhängenden Felsen und landete in einer dichten Staubwolke neben uns. »Wir werden verfolgt. Grim und ich haben etwas gefunden, das aussah wie ein riesiges Metallinsekt, und es schwirrte hinter uns her. Ich habe versucht, den kleinen Scheißer zu fangen, aber es hat mich kommen sehen und sich verzogen.«
»Meint ihr denn, dass es noch mehr davon gibt?« Ash spannte alle Muskeln an und seine Hand glitt zum Schwertgriff. Wahrscheinlich musste er an die Gremlinhorde denken, die bei unserem ersten Besuch hier in den Minen über ihn hergefallen war.
Pucks Blick verfinsterte sich. Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Aber ich denke, dass irgendjemand weiß, dass wir hier sind.«
Grim erschien mit zuckendem Schwanz auf einem Felsen. Sein flaumiges graues Fell stand zu Berge, als käme er direkt aus einem Trockner mit extremer statischer Aufladung. »Es zieht ein Sturm auf. Wir sollten irgendwo Schutz suchen.«
Sobald die Worte ausgesprochen waren, zuckte ein Blitz über den trüben Himmel und der durchdringende Geruch von Ozon hing in der Luft.
Meine Nackenhaare stellten sich auf. »Bring uns hier weg, Grim!«, keuchte ich und drehte mich hastig zu dem Kater um. »Wir brauchen sofort einen Unterschlupf!«
Ich weiß nicht, ob es an meinem ängstlichen Blick oder an der Panik in meiner Stimme lag, aber diesmal trödelte der Kater nicht herum. Wir rannten los und kletterten über Dreck und Felsen, während der Himmel über uns sich innerhalb weniger Sekunden von einem gelblichen Grau zu tiefstem Schwarz verdunkelte. Ein scharf riechender Wind zerrte an unserer Kleidung und trieb mir die Tränen in die Augen. Bald war die Luft um uns herum elektrisch aufgeladen. Ein grüner Blitz spaltete den Himmel und die ersten Tropfen fielen.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Oberschenkel und ich biss die Zähne zusammen, um nicht laut zu schreien, als ich erkannte, dass einer der Säuretropfen mich getroffen hatte. Irgendwo hinter uns jaulte Puck entsetzt und überrascht auf. Mein Magen verkrampfte sich, und plötzlich konnte ich in der Dunkelheit und dem Wind den Kater nicht mehr sehen.
»Grimalkin!«, schrie ich verzweifelt.
»Hier entlang!« Der Schrei des Katers durchschnitt den anwachsenden Sturm, und plötzlich erschienen in einem Höhleneingang neben einem Felsvorsprung zwei glühende Augen. Die Höhle lag so versteckt und fügte sich so perfekt in die Landschaft ein, dass ich sie nie gesehen hätte, hätte Grimalkin nicht dort gesessen.
Ein weiterer Tropfen traf meine Stirn und lief über meine Wange. Diesmal schrie ich, als sich eine brennende Feuerspur über meine Haut zog. Ich hörte das Zischen des Regens um uns herum und warf mich in die Höhle, dicht gefolgt von Ash und Puck. Genau in diesem Moment öffnete der Himmel brüllend seine Schleusen und der Regen rauschte herab.
Keuchend lag ich auf dem Rücken auf sandigem Boden und sah zu, wie der Sturm über das Land fegte, während Ash und Puck sich schnaufend an die Höhlenwand lehnten.
»Tja, das war … mal was anderes«, stieß Puck schließlich hervor. »Was verdammt noch mal war das eigentlich?«
»Säureregen«, erklärte ich, konnte aber noch nicht die Willenskraft aufbringen, aufzustehen. Mein Gesicht brannte und der Sand lag schön kühl an meiner Wange. »Wir sind bei unserem ersten Besuch hier auch hineingeraten. Nicht besonders lustig.«
»Kommt und bestaunt die Wunder des Eisernen Königreiches«, murmelte Ash, stieß sich von der Wand ab und kniete sich neben mich. Ich nahm seine Hand und ließ mich von ihm in eine sitzende Position hochziehen.
»Bist du in Ordnung?«,
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