Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
durchsichtig wie Glas, mit einem Sprung Ashs Schwert auswich und wieder zwischen den Felsen verschwand.
Ich zog mit einem metallischen Kreischen mein Schwert, gleichzeitig zückte Puck seine Dolche und suchte die scheinbar leere Landschaft ab.
»Würde mir vielleicht mal jemand verraten, was das war?«, rief er genau in dem Moment, als ein zweites durchsichtiges Katzending ihn aus der entgegengesetzten Richtung ansprang.
Ich stieß einen Schrei aus und er duckte sich, so dass die Katze ihn knapp verfehlte. Sie landete in einer Staubwolke auf dem Boden, sprang zwischen die Felsen und verschwand ebenfalls.
Wir stellten uns Rücken an Rücken, hielten unsere Waffen bereit und suchten nach einem Hinweis auf unsere unsichtbaren Gegner. Nein, dachte ich, nicht unsichtbar . Das ergab keinen Sinn, nicht im Eisernen Königreich. Grimalkin konnte unsichtbar werden, er setzte dazu normalen Schein ein – auch jetzt war er wieder verschwunden. Normaler Schein war der Zauber der Illusion und der Mythen. Dinge, mit denen die Eisernen Feen nicht umgehen konnten. Wie schafften sie es also, ihre Anwesenheit zu verbergen? Welche logische Erklärung gab es dafür?
Da waren verschwommene Flecke, als die Monsterkatzen wieder von entgegengesetzten Seiten angriffen. Ich sah sie nicht, bis eine von ihnen direkt über mir war und ich spürte, wie eine gekrümmte Klaue sich in meine Seite grub. Sie waren erschreckend schnell. Zum Glück hielt die Drachenhautrüstung, auch wenn sie quietschte und Funken sprühte. Und die Katze schoss wieder davon, bevor ich reagieren konnte.
Puck fluchte knurrend und drosch auf die bloße Luft ein, während die zweite Katze aufs Neue hinter die Felsen sprang und weg war. An seinem Arm lief Blut herunter und tropfte in den Staub – er hatte weniger Glück gehabt als ich. Ich wurde immer verzweifelter.
Denk nach, Meghan! Es musste eine Erklärung geben. Eiserne Feen konnten keinen normalen Schein einsetzen. Wie war es also möglich, dass eine massive Kreatur unsichtbar zu sein schien? Ich konnte spüren, wie der Eiserne Schein um uns herum wehte, kalt, geduldig und berechnend, und plötzlich begriff ich.
»Sie tarnen sich«, sagte ich, als die Puzzleteile an ihren Platz fielen. »Sie benutzen Eisernen Schein, um das Licht um sich herum zu brechen, damit sie unsichtbar erscheinen.« Ich war ganz aufgeregt über meine Entdeckung, weil ich wusste, dass ich recht hatte. Endlich zahlten sich die ganzen Jahre, in denen ich regelmäßig Star Trek gesehen hatte, aus.
Ash warf mir einen schnellen Blick zu. »Kannst du das einsetzen, um zu sehen, aus welcher Richtung sie kommen?«
»Ich werde es versuchen.«
Ich schloss die Augen und streckte meine Fühler aus, suchte nach den Angreifern, dehnte meine Sinne weiter aus, bis … da. Ich konnte sie in meinem Geist spüren, zwei klare, katzenförmige Klumpen aus Schein, die nur wenige Meter von uns entfernt über den Boden krochen. Eine schlich sich an Ash heran, spannte die zitternden Muskeln und sprang mit einem Schrei auf ihn los.
»Ash, oben links! Auf sieben Uhr!«
Ash wirbelte herum und schlug blitzschnell zu. Ich hörte ein Jaulen und die Katzengestalt in meinem Geist wurde in zwei Teile gespalten, bevor eine warme Flüssigkeit mein Gesicht traf.
Mir blieb keine Zeit zum Nachdenken oder Kotzen, da ich sah, wie die zweite Katze mit ausgestreckten Krallen auf mich zuflog. Diesmal zielte sie auf meinen Hals. Ich riss mein Schwert hoch, das Monster prallte gegen meine Brust und wurde durch die Wucht des Sprunges direkt in die Klinge katapultiert. Das Gewicht der Katze stieß mich um, so dass ich rückwärts im Staub landete und mit einem schmerzerfüllten Stöhnen die Luft aus meiner Lunge wich.
Ein paar Sekunden konnte ich einfach nur keuchend daliegen, eingeklemmt unter dem Körper der Killerkatze. Aus der Nähe betrachtet war die tote Katze seltsam grau, irgendwie metallisch, und ihr kurzes Fell glänzte wie ein Spiegel. Aber ihre Zähne waren genauso elfenbeinfarben, spitz und tödlich wie bei allen Großkatzen, und ihr Atem stank nach verfaultem Fleisch und Batteriesäure. Mehr erkannte ich nicht, bevor Ash das riesige Tier von mir runterzerrte und Puck mir auf die Beine half.
»Na, das war doch lustig.« Puck zog eine seiner sarkastischen Grimassen. »Bist du okay, Prinzessin?«
»Ja.« Ich schenkte Ash ein kurzes Lächeln, um die Sorgenfalten aus seinem Gesicht zu vertreiben, wandte mich dann jedoch wieder an Puck: »Mir geht es gut – aber du
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