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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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»Sie sollte nicht hier sein«, murmelte er kopfschüttelnd. »Wie funktioniert sie überhaupt? Im Nimmernie existiert keine Zeit, aber dieses Ding dokumentiert sie und verfolgt ihren Fluss. Mit jeder Sekunde, die dokumentiert wird, wird das Nimmernie älter.«
    Mir fiel wieder ein, wie bei meinem ersten Besuch im Feenreich meine Armbanduhr stehen geblieben war, und ich schaute alarmiert zu Grim. »Ist das wahr?«
    Der Kater blinzelte träge. »Ich bin kein Experte für das Eiserne Reich, Mensch. Selbst ich kann dir nicht alle Fragen beantworten.« Er hob eine Hinterpfote, kratzte sich am Ohr und betrachtete dann nachdenklich seine Zehen. »Doch bedenke: Nichts lebt ewig. Selbst das Nimmernie hat ein Alter, auch wenn niemand sich daran erinnern kann, wie alt es ist. Diese Uhr dokumentiert also nichts Neues.«
    »Sie sollte zerstört werden«, murmelte Ash, der immer noch finster nach oben starrte.
    »Ich würde davon abraten, ihren Hüter zu verärgern, bevor wir uns seiner Hilfe versichert haben.« Grimalkin stand auf, streckte sich und erstarrte plötzlich. Einen Moment lang stand er reglos da und zuckte nur mit den Ohren, während er auf etwas lauschte, was sich außerhalb des Baumkreises befand. Ganz langsam richtete sich das Fell auf seinem Rücken auf und ich schluckte, da ich wusste, dass er kurz davor war, zu verschwinden.
    »Grim?«
    Der Kater legte die Ohren an. »Sie sind überall«, zischte er noch, bevor er verschwand.
    Wir zogen unsere Waffen.
    Tausende grüner Augen tauchten in der Dunkelheit auf und rasiermesserscharfe Zähne leuchteten wie neonblaues Feuer, als eine riesige Horde Gremlins heranströmte. Wie Ameisen krabbelte der Schwarm über den Boden, ihre Stimmen zischten und knisterten wie statisches Rauschen, und schnell hatten sie uns umzingelt. Wir standen Rücken an Rücken – ein winziger freier Kreis in einem Meer aus kleinen schwarzen Monstern, die uns mit leuchtenden Fängen und glühenden Augen angrinsten.
    Tausende Stimmen quatschten auf mich ein, so als wären Hunderte Radios gleichzeitig eingeschaltet worden. Der Lärm war unvorstellbar und das unverständliche hohe Summen ihrer Stimmen schmerzte in meinen Ohren. Aber die Gremlins griffen uns nicht an. Sie standen da, tanzten oder hüpften auf der Stelle und ließen ihre Zähne aufblitzen wie Klingen, aber sie kamen nicht näher.
    »Was haben die vor?«, fragte Puck. Er musste schreien, damit wir ihn verstehen konnten.
    »Keine Ahnung!«, brüllte ich zurück. Von dem Lärm bekam ich Kopfschmerzen. In meinen Ohren dröhnte es und es kam mir so vor, als würde der Lärm noch schlimmer, nachdem ich gesprochen hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, hob ich den Kopf und schrie die Gremlinhorde an: »Haltet die Klappe!«
    Sofort wurde es still. Man hätte eine Grille zirpen hören können.
    Mit weit aufgerissenen Augen tauschte ich Blicke mit Ash und Puck.
    »Warum hören sie auf mich?«, flüsterte ich.
    Ash kniff die Augen zusammen. »Ich weiß es nicht, aber kannst du das noch mal machen?«
    »Verzieht euch«, sagte ich probehalber und trat einen Schritt vor.
    Eine ganze Gruppe von Gremlins krabbelte rückwärts, um den alten Abstand zwischen uns wiederherzustellen. Noch ein Schritt und sie taten es wieder.
    Ich blinzelte verwirrt. »Okay, das wird langsam unheimlich. Geht weg?«, probierte ich es eher fragend, aber diesmal rührten sich die Gremlins nicht und einige von ihnen zischten mich an. Ich wich zurück. »Tja, ich schätze, mein Einfluss ist begrenzt.«
    »Du darfst sie nicht fragen «, murmelte Ash hinter mir. »Befiehl es ihnen.«
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«
    Er nickte.
    Ich schluckte schwer und fixierte erneut die Horde, wobei ich nur hoffen konnte, dass sie nicht beschlossen, wie ein Schwarm wütender Piranhas über mich herzufallen. »Verschwindet von hier!«, befahl ich ihnen mit lauter Stimme. »Sofort!«
    Die Gremlins zischten, fauchten und kreischten protestierend, aber sie zogen sich zurück wie das Meer bei Ebbe, bis wir wieder allein auf dem Platz standen.
    »Wie … interessant«, stellte Grimalkin nachdenklich fest, nachdem er wieder sichtbar geworden war. »Fast so, als hätten sie auf dich gewartet.«
    »Das war schräg«, stimmte ich ihm zu und strich mir über die Arme, wo ich immer noch das Kribbeln des Gremlinsummens auf der Haut spüren konnte. Die Gremlins gehorchten mir jetzt, genau wie sie Machina gehorcht hatten. Auch wenn es beunruhigend war: Da ich über die Kraft des

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