Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
Schnelldurchlauf etwas tippen. »Wie ich bereits sagte, Mädchen, weiß ich, wann die Dinge geschehen und wann sie enden. Die Gründe, warum sie geschehen, kenne ich nicht. Und genauso wenig kenne ich den Aufenthaltsort des falschen Königs.« Er richtete sich auf und zog nach kurzer Suche einen weißen Lappen aus seiner Weste, mit dem er die frisch reparierte Uhr polierte. »Eines weiß ich jedoch: Du wirst ihn finden, und das bald. Dein Schicksal und das Schicksal vieler anderer ist sichtbar in den Zeigern der Uhren, die gemeinsam ticken. Du siehst also, Mädchen …« Er nahm die Uhr und hüpfte von dem Hocker herunter, dann hielt er inne und warf mir mit seinen Knopfaugen einen langen Blick zu. »… du weißt bereits alles, was du wissen musst, um ihn zu finden.«
    Ich versuchte, meine Ungeduld zu zähmen. Das hier war so sinnlos. Und mit jeder Sekunde, die wir hier verschwendeten, zersetzten sich Pucks und Ashs Amulette weiter und erlagen dem Gift des Eisernen Reiches.
    »Bitte«, flehte ich den Uhrmacher an, »wir haben nicht viel … Zeit. Wenn Sie uns wirklich helfen können, tun Sie es bitte jetzt, damit wir uns wieder auf den Weg machen können.«
    »Ja«, nickte der Uhrmacher zustimmend und drehte sich zu mir um. » Jetzt ist es Zeit.«
    Er griff in seine Weste und holte einen großen, eisernen Schlüssel hervor, der an einem Seidenband hing. »Er gehört dir«, sagte er ernst und gab ihn mir. »Pass gut auf ihn auf. Verliere ihn nicht, denn du wirst ihn bald brauchen.«
    Ich nahm den Schlüssel und sah zu, wie er sich an dem Band im Licht drehte. »Wofür ist der?«
    »Ich weiß es nicht.« Der Uhrmacher blinzelte, als ich ihm einen finsteren Blick zuwarf. »Wie ich bereits sagte, Mädchen: Ich kenne nur das Wann einer Sache. Die Wies und Warums entziehen sich meiner Kenntnis. Ich weiß nur Folgendes: In einhunderteinundsechzig Stunden, dreizehn Minuten und zweiundfünfzig Sekunden wirst du diesen Schlüssel brauchen.«
    »Einhundertsechzig Stunden? Das dauert ja noch Tage . Wie soll ich denn da den Überblick behalten?«
    »Nimm das.« Der Uhrmacher zog aus der anderen Tasche seiner Weste eine Taschenuhr hervor, die sich hypnotisch an ihrer Goldkette drehte. »Jeder sollte einen Zeitmesser haben«, verkündete er, als er sie mir gab. »Ich weiß nicht, wie die Altblütler es schaffen, sich nie Gedanken über die Zeit zu machen. Ich fände das einfach zum Verrücktwerden. Deshalb gebe ich dir die hier.«
    »Ich … äh … weiß das zu schätzen.«
    Seine Tasthaare zuckten. »Da bin ich mir sicher. Oh, eine Sache noch: Diese Uhr in deiner Hand, Meghan Chase – ihre Lebenszeit nähert sich ihrem Ende. Zweiunddreißig Minuten und zwölf Sekunden, nachdem du diesen Schlüssel benutzt hast, wird sie aufhören zu laufen.«
    Plötzlich schien es in dem warmen, gemütlichen Raum eiskalt zu werden. »Was bedeutet das?«
    Der Uhrmacher sah mich mit seinen Knopfaugen starr an. »Das bedeutet, dass in einhunderteinundsechzig Stunden, sechsundvierzig Minuten und vier Sekunden irgendetwas geschehen wird, was dafür sorgt, dass diese Uhr stehen bleibt. Und jetzt …« Er lächelte mich unter seinen Tasthaaren hervor an – zumindest glaubte ich das – und verbeugte sich leicht. »… denke ich, dass unsere gemeinsame Zeit zu Ende geht. Viel Glück, Meghan Chase.« Er watschelte durch den Raum. »Denke immer daran: Es endet, wo es begonnen hat. Und richte dem Ersten Leutnant meine Grüße aus, wenn du ihn siehst.« Damit schob er den Vorhang an der Tür zur Seite, schlüpfte hindurch und war verschwunden.
    Ich seufzte. Dann fädelte ich das Band des Schlüssels durch die Uhrkette und hängte mir das Ganze um den Hals. »Ich wünschte, ich würde nur ein einziges Mal eine eindeutige Antwort von einem Feenwesen bekommen«, murmelte ich, als Ash die Falltür hochzog. »Mir kommt es jedenfalls so vor, als wäre dieser kleine Ausflug die reinste Zeitverschwendung gewesen, und wir haben keine Zeit zu verschwenden. Und wo zum Teufel steckt eigentlich Grimalkin? Möglicherweise könnte er in dem Ganzen einen Sinn erkennen, wenn er sich nicht jedes Mal in Luft auflösen würde, sobald ich mich umdrehe.«
    »Ich bin genau hier, Mensch.« Grimalkin erschien auf dem Sessel, genauso zusammengerollt wie die größere Katze zuvor. Sein Schwanz schlug gereizt auf das Sitzkissen. »Wo ich übrigens auch während des Großteils eurer Unterhaltung war. Es ist nicht meine Schuld, wenn du nicht weiter siehst als bis zu deiner

Weitere Kostenlose Bücher