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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Gleiters wurden von der Luftströmung erfasst, und wir stiegen in die Höhe. Wir schwebten über Mag Tuiredh hinweg und ließen die vielen Lichter, weit, weit unter uns.
    Ash schwebte von weiter oben herab und setzte sich an meine Seite, sein Gleiter summte den meinen freudig an, als hätten sie sich seit Tagen nicht mehr gesehen. Ash nickte mir ermutigend zu, dann lenkten wir unsere Gleiter in Richtung des Wilden Waldes.

4
    Der Baum der Wünsche, so erfuhr ich von Ash, war eine dieser Kuriositäten des Wilden Waldes aus der Kategorie: zu schön, um wahr zu sein. Was ziemlich genau den Kern der Sache traf. Der Baum befand sich tief im Herzen des Wilden Waldes und war angeblich so alt wie das Nimmernie selbst. Es gab verschiedene Geschichten von mutigen Menschen, die ausgezogen waren, um ihn zu suchen, denn die Legende besagte, dass jeder, dem es gelang, den Drachen oder die Riesenschlange oder welche Abscheulichkeit auch immer diesen Baum bewachte, zu überwinden, sich alles wünschen konnte, was sein Herz begehrte.
    Doch wie das im Feenreich nun einmal so ist, sieht die Erfüllung dieser Wünsche nie so aus, wie es beabsichtigt war. Die verstorbene Liebste mochte ins Leben zurückkehren, aber dann ohne Erinnerung oder verheiratet mit einem Rivalen. Der erwünschte Reichtum konnte stattdessen einem anderen zufallen, der sehr stark, sehr mächtig und sehr, sehr wütend ist. Und sich die Liebe einer bestimmten Person zu wünschen, war fast schon eine Garantie dafür, dass die Geliebte wenig später starb oder eine manische Obsession entwickelte, sodass man ihr nur noch entkommen wollte und den Tag verfluchte, an dem man von diesem Baum erfahren hatte.
    »Und warum will Grimalkin uns ausgerechnet dort hinbringen?«, fragte ich, als wir mit unseren Gleitern dicht an der Grenze des Eisernen Königreiches landeten. Das aktuelle Abkommen besagte, dass keine Eiserne Fee ohne eine Erlaubnis von Sommer oder Winter die Grenze zum Wilden Wald überschreiten durfte. Als Eiserne Königin hätte ich diese Regel vielleicht dieses eine Mal ignorieren können, doch der Friedensvertrag war noch ganz frisch, und ich wollte keinen Staub aufwirbeln, also würde ich mich erst mal daran halten. Nachdem sie uns abgesetzt hatten, befahl ich den Gleitern, nach Hause zurückzukehren, was sie mit einem enttäuschten Klicken quittierten, doch letztendlich schwebten sie Richtung Mag Tuiredh davon. »Ich hoffe bloß, er erwartet nicht, dass wir uns etwas von dem Ding wünschen«, ergänzte ich, während Ash die Umgebung absuchte, wachsam und vorsichtig wie immer. »Denn ich habe meine Lektion gelernt, vielen Dank. Ich würde mich lieber mit Mab zum Tee verabreden als mir von einem sogenannten Baum der Wünsche mitten im Nimmernie etwas zu wünschen.«
    »Du glaubst ja gar nicht, wie erleichtert ich bin, das endlich einmal von dir zu hören.« Ash musterte immer noch aufmerksam den Waldrand, und seine Miene war vollkommen ernst, doch er klang so, als würde er breit grinsen. Als ich ihm einen finsteren Blick zuwarf, drehte er sich um, und das Lächeln wurde sichtbar. »Ich denke nicht, dass wir uns deswegen Sorgen machen müssen«, meinte er dann gelassen. »Obwohl ich dir trotzdem raten würde, vorsichtig zu sein. Immerhin reden wir hier über Grimalkin.«
    »Stimmt.« Ich seufzte, als Ash näher an mich heranrückte, nicht so nah, dass wir uns berührten, aber doch immer präsent. »Und er wird uns erst dann aufklären, wenn es ihm in den Kram passt und ich kurz davor bin, ihn zu erwürgen.«
    Ashs Grinsen verschwand, er hob den Kopf und lauschte. »Hörst du das?«, fragte er leise.
    Wir verstummten. Hinter den Bäumen wurden leise und dann immer lautere Stimmen hörbar: Schreie und Flüche, begleitet vom Klirren der Waffen.
    »Klingt nach einem Kampf«, stellte Ash gelassen fest, und ich schnaubte frustriert. Aber natürlich. Immerhin war das hier das Nimmernie, hier lief nie alles glatt.
    »Komm«, murmelte ich und zog mein Schwert. »Wir sollten besser nachsehen, was los ist. Aber ich schwöre, wenn ich noch einmal Winterritter so nah an der Grenze erwische, kann sich Mab auf was gefasst machen.«
    Wir betraten den Wald, der schnell immer dichter und dunk ler wurde, während das Eiserne Reich vom ewigen Zwielicht des Wilden Waldes verschluckt wurde. Die Kampfgeräusche wurden lauter und deutlicher, bis wir schließlich zwischen den Bäumen hervortraten und die eigentliche Grenze vor uns lag. Hier trennte ein tiefer Abgrund das Eiserne Reich

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